"Freedom Film Festival" eröffnet - Andreas Dresen erhält Wajda-Preis

Mit einem Dokumentar-Kurzfilm von Andreas Dresen ist am Freitag das "Freedom Film Festival" in Berlin gestartet. In der Akademie der Künste präsentierte der Regisseur seinen Streifen "Jenseits von Klein Wanzleben" (1989), der von dem Einsatz einer FDJ-Brigade in Simbabwe erzählt.

Berlin (ddp-bln). Das Festival will bemerkenswerte mittel- und osteuropäische Filmemacher fördern und ihre Arbeiten einer größeren Öffentlichkeit präsentieren, betonte Gary McVey von der American Cinema Foundation. Bis Sonntag werden acht Produktionen, unter anderem aus Polen, Ungarn, Russland und Rumänien gezeigt. Feierlicher Schlusspunkt soll die Verleihung des Andrzej Wajda/Philip Morris Freedom Prize 2002 sein, der an Andreas Dresen geht. Dresen ist mit seinem neuen Film "Halbe Treppe" auch im diesjährigen Berlinale-Wettbewerb vertreten.

Dresens Filme gewährten einen Einblick in Herzen und Köpfe gewöhnlicher Menschen, die mit den Problemen des Lebens konfrontiert sind, aber nicht immer mit ihnen fertig werden, begründete die internationale Jury ihre Entscheidung. Mit der nach dem polnischen Filmregisseur Andrzej Wajda benannten Auszeichnung werden Filmschaffende geehrt, die in ihren Arbeiten Freiheit und Demokratie thematisieren. Der mit 10 000 Dollar dotierte Preis wird Dresen am Sonntag im Roten Rathaus verliehen.

Andreas Dresen wurde 1963 in Gera geboren und ist der Sohn des 2001 verstorbenen Regisseurs Adolf Dresen. Seit 1992 arbeitet er als Drehbuchautor und Regisseur und inszeniert Theaterstücke, Fernseh- und Kinofilme. Den Durchbruch schaffte er 1998 mit seinem Streifen "Nachtgestalten", für den er unter anderem den Deutschen Filmpreis in Silber erhielt. Zwei Jahre später wurde sein Film "Die Polizistin" neben anderen Ehrungen mit dem Grimme Preis in Gold ausgezeichnet. Auf der diesjährigen Berlinale läuft sein neuester Film "Halbe Treppe" im Wettbewerb.

Das Freedom Film Festival wird von der American Cinema Foundation mit Unterstützung der Philip Morris Kunstförderung präsentiert und findet vor dem Hintergrund der Berlinale bereits zum vierten Mal an der Spree statt.