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Berlin (ddp-bln). Fast sieben Jahre nach dem gerichtlichen Streit um eine Operetten-Inszenierung in Dresden bringt Starregisseur Peter Konwitschny erstmals wieder ein Werk der vermeintlich «leichten Muse» auf die Bühne.
Am Sonntag (1. Juli) hat seine Inszenierung von Franz Lehars «Land des Lächelns» an der Komischen Oper Berlin Premiere. «Operetten sind Dokumente der Zeit, aus denen wir sehr viel erfahren über die Entstehungszeit», sagte der Regisseur. Die Dresdner Semperoper hatte damals eigenmächtig das Regiekonzept verändert, nachdem aus der Operette ein Stück von tiefer Ernsthaftigkeit geworden war, das auch den Schrecken des Krieges zeigte.Lehars «Land des Lächelns», das mit «Dein ist mein ganzes Herz» einen der bekanntesten Operettenschlager überhaupt enthält, ist ein Remake eines nur mäßig erfolgreichen Werkes des Komponisten: 99 Mal wurde «Die Gelbe Jacke» gespielt. Doch erst nach der Überarbeitung zum «Land des Lächelns» - der glückliche Ausgang wurde durch einen tragischen ersetzt - wurde der Stoff 1929 ein Welterfolg.
Als «Land des Lächelns» preisen Reiseveranstalter nicht nur China, sondern wahlweise auch Japan und Thailand. Das «Immer nur Lächeln» aus einer exotischen Welt kam und kommt gut an. «Dabei zeigt diese Operette, dass der Versuch eines liebenden Paares, die kulturellen Schranken zwischen einem Chinesen und einer Wienerin zu überwinden, scheitert und tragisch endet», betonte Konwitschny.