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Nationaltheater Weimar will Umbrüche der Gegenwart thematisieren
Nationaltheater Weimar will Umbrüche der Gegenwart thematisieren
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Nationaltheater Weimar will Umbrüche der Gegenwart thematisieren

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Weimar - Das Deutsche Nationaltheater Weimar will in der Spielzeit 2016/2017 Umbrüche in der Gegenwart wie Flucht und Integration thematisieren. Traditionelle Stücke mit «Reibungen in der Gegenwart» zu verbinden und als Theater darauf zu reagieren, nannte Generalintendant Hasko Weber am Dienstag als einen Schwerpunkt des neuen Spielplans. «Wir haben dem Publikum gegenüber die Verpflichtung, Stellung zu beziehen, und dürfen als Theater auch in die Ferne schweifen.»

Im Schauspiel geht es um große Familiengeschichten und große Umbrüche, wie etwa in der Adaption des Visconti-Filmes «Rocco und seine Brüder.» Sophokles' «Antigone», Shakespeares «Hamlet» und Taboris «Die Goldberg-Variationen» in Verbindung mit Johann Sebastian Bachs Musik sind weitere Premieren.

Das Kunstfest Weimar bereitet für den Sommer unter dem Namen «KULA - nach Europa» ein transnationales Theaterprojekt vor, an dem neben Künstlern aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz auch solche aus Afghanistan teilnehmen sollen. Anhand eines Märchenstoffes wollen sie zeigen, was Theater in unterschiedlichen Kulturen leisten kann. Der künftige Generalmusikdirektor Kirill Karabits hat als Schwerpunkt seiner Sinfoniekonzerte Musik aus dem Osten und dem Orient gewählt.

Das Theater steht in der neuen Spielzeit vor Herausforderungen. Wie alle Theater und Orchester in Thüringen, weiß die Intendanz noch nicht, wie viel Geld sie ab 2017 für die kommenden vier Jahre zur Verfügung haben wird. Momentan verhandelt das Kulturministerium mit den Trägern hinter verschlossenen Türen. «Davon dürfen wir uns aber nicht abhalten lassen», sagte Weber. Nach den derzeitigen Plänen des Ministeriums soll Weimar enger mit dem Theater Erfurt kooperieren. Einer der ursprünglichen Pläne war die Fusion beider Häuser zu einem Fünf-Sparten-Theater. Dies stieß auf Ablehnung.

Von April bis Oktober muss das Theater erst einmal mit allen drei Sparten in die «Redoute», das einstige sowjetische Offizierscasino, ausweichen. «Es ist eine große logistische Herausforderung.» Grund ist die dringend notwendige Sanierung und Erweiterung des Orchestergrabens im Großen Haus, auch mit Geld aus dem Hochwasserhilfsfonds.

 

 

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