Berlin (ddp-bln). Die Internationale Jury der diesjährigen Berlinale hat nach Aussage von Jurymitglied und Regisseur Christoph Schlingensief «schon den gleichen Geschmack». «Wir haben politische Absichten; wir sind uns einig, dass ein Film nur dann eine Chance hat, wenn er in dieser Richtung etwas will. Oder wenn er eine völlig neue und überraschende Filmsprache trifft, selbst wenn wir die vielleicht gar nicht verstehen», sagte Schlingensief der «Berliner Morgenpost» (Dienstagausgabe). In dieser Hinsicht habe er bislang allerdings noch nichts entdeckt.
Er fände es auch schön, wenn man beim Film «etwas Spirituelles entdecken kann». Damit meine er nichts Esoterisches, «aber wo man was in der Seele spürt, ohne dass man es tot interpretiert».
Über seine Gesundheit sagte der an Lungenkrebs erkrankte Künstler: «Die gute Nachricht ist, die Metastasen sind weg.» Trotzdem bleibe die Ungewissheit: «Bleibt das oder ist das nur vorübergehend?» Das Filmeschauen als Juror entspanne ihn. «Zuhause würde ich derzeit doch auch nur die Glotze anschmeißen, zappen, DVDs einlegen, alles querbeet. Dann doch lieber eine klare Aufgabe.»