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(nmz/ddp) Bei den Münchner Opernfestspielen hebt sich am Mittwoch im Nationaltheater der Vorhang zur letzten Opernneuinszenierung der Ära Sir Peter Jonas/Zubin Mehta.
Gezeigt wird der zweiaktige Opern-Torso «Moses und Aron» des Zwölftonkomponisten Arnold Schönberg. Die Inszenierung liegt in den Händen von David Pountney, dem künstlerischen Leiter der Bregenzer Festspiele. Am Pult des Bayerischen Staatsorchesters steht Generalmusikdirektor Mehta. In den Hauptrollen sind John Tomlinson als Moses in einer Sprechrolle und John Daszak (Tenor) als Aron zu erleben.Schönbergs Opernfragment entstand 1930 bis 1932 unter dem Eindruck des sich in Deutschland ausbreitenden Antisemitismus und erzählt, basierend auf dem 2. Buch Mose des Alten Testaments, die Geschichte des ungleichen Brüderpaares und ihre unterschiedlichen Auffassungen von Gott und Glauben. Schönberg (1874-1951) vertonte nur die ersten beiden Akte, der dritte sollte nach einem Wunsch des Komponisten kurz vor seinem Tod in der Emigration in Los Angeles gesprochen werden. Die konzertante Uraufführung fand 1954 in Hamburg statt. Szenisch wurde das gewaltige Werk 1957 in Zürich erstmals aufgeführt. Insgesamt steht bei den Münchner Opernfestspielen 2006 in den kommenden fünf Wochen die Rekordzahl von 30 unterschiedlichen Opern- und Ballettproduktionen auf dem Programm, dazu Konzerte, Liederabende und die Avantgardereihe Festspiel+. Es sind die letzten Opernfestspiele unter Leitung von Staatsintendant Jonas und Generalmusikdirektor Mehta. Premiere ist am 28. Juni, 19.00, weitere Aufführungen am 1. und 4. Juli, jeweils 19.00 Uhr.