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Werkstatistik des Deutschen Bühnenvereins 2003/04 erschienen

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Die soeben erschienene Werkstatistik des Deutschen Bühnenvereins "Wer spielte was?" gibt Auskunft über das Gesamtrepertoire der Theater in Deutschland, Österreich und der Schweiz für die Spielzeit 2003/04.


An der Spitze der meist inszenierten Schauspiel-Werke in Deutschland steht mit dem Jugendstück "Klamms Krieg" von Kai Hensel in 31 Inszenierungen ein Werk, das sich mit aktuellen Problemen des Schulalltags auseinandersetzt und insbesondere unter Jugendlichen auf grosse Resonanz stiess. Die meisten Zuschauer erreichte mit 145.063 Besuchern Shakespeares "Sommernachtstraum" (22 Inszenierungen in 281 Aufführungen), gefolgt von Goethes "Faust" mit 141.444 Besuchern (23 Inszenierungen, 437 Aufführungen).

Im Musiktheater setzten sich mit Mozarts "Zauberflöte" (34 Inszenierungen, 485 Aufführungen, 278.964 Besucher), Bizets "Carmen" (24/209/177.240) und Verdis "La Traviata" (21/146/129.940) Opern-Werke des klassischen Repertoires durch, die seit vielen Jahren auf grosse Publikumsresonanz stossen.

Der Anteil an neuen Werken ist in der Spielzeit 2003/04 weiter gestiegen. Im Bereich der Oper waren in Deutschland 12,3 Prozent der aufgeführten Werke Uraufführungen gegenüber 9 Prozent in der vorangegangenen Spielzeit. In absoluten Zahlen waren es 39 gegenüber 26 Opern in der Saison 2002/03. Im Schauspiel machte der Anteil uraufgeführter Werke sogar 16 Prozent aller Werke aus (2002/03: 15 Prozent). Die hohe Zahl der Uraufführungen im Schauspielbereich - in Deutschland waren es insgesamt 297 - ist jedoch auch ein Ausdruck der sich seit vielen Jahren verändernden Theaterrealität. So sind im Schauspielbereich eine immer grösser werdende Anzahl von Collagen und Revuen mit Uraufführungscharakter zu verzeichnen. Beispielhaft für die sich verändernde Aufführungspraxis ist ein Autor wie Rene Pollesch mit vier Uraufführungen seiner von ihm selbst inszenierten und schwer nachspielbaren Texte.

Zu den bemerkenswerten Uraufführungen im Schauspiel der Saison 2003/04 zählen Falk Richters "Electronic City", Moritz Rinkes "Die Optimisten" (beide am Schauspielhaus Bochum), Fritz Katers "WE ARE CAMERA/jasonmaterial" (Thalia Theater Hamburg) und Martin Heckmanns "Kränk" (Schauspiel Frankfurt). Einer der meist gespielten ausländischen Autoren ist der Amerikaner Neil LaBute mit sechs Stücken in 40 Inszenierungen, darunter der deutschsprachigen Erstaufführung von "Tag der Gnade" (Deutsches Theater Berlin).

Im Bereich Neue Musik ist neben den Leistungen einiger grosser Opernhäuser wie beispielsweise der Staatsoper Stuttgart mit ihrem neu gegründeten "Forum Neues Musiktheater" vor allem das Engagement vieler Stadttheater hervorzuheben. Uraufführungen wie Helmut Oehrings "Wozzeck kehrt zurück" (Theater Aachen), Giorgio Battistellis "Der Herbst des Patriarchen" (Bremer Theater), Detlev Glanerts "Die drei Rätsel" (Opernhaus Halle) oder Dirk D\'Ases "Einstein, die Spuren des Lichts" (Ulmer Theater) belegen dieses Engagement.

"Wer spielte was?" umfasst das Gesamtrepertoire von 427 Bühnen in Deutschland (356 Bühnen), Österreich (50) und der Schweiz (21) mit insgesamt 3.234 Werken (Deutschland: 2.907) in 101.896 Vorstellungen (Deutschland: 90.538). Hinzu kommen 425 Produktionen des Tanztheaters.

Die Werkstatistik ist zum Preis von 25 Euro (zzgl. 3 Euro Porto) in der Hauptgeschäftsstelle des Deutschen Bühnenvereins zu beziehen (Deutscher Bühnenverein, Postfach 290153, 50523 Köln, Telefax: 0221/208 12 28. E-Mail: debue [at] buehnenverein.de (debue[at]buehnenverein[dot]de)).

Quelle: Deutscher Bühnenverein
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