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Beethoven-Highlights weltweit

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Auch außerhalb Bonns wird im Jubiläumsjahr ausgiebig gefeiert
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Beethovens 250. Geburtstag wird nicht nur in Bonn gefeiert. Die Beethoven Jubiläums Gesellschaft hat zwar den Schwerpunkt der Dachmarke BTHVN2020 deutlich auf Bonn gelegt, regt aber auch bundesweite und sogar weltweite Projekte an.

So zum Beispiel die Hauskonzertreihe „Beethoven bei uns“, mit der das Jubiläumsjahr am 14. und 15. Dezember 2019, also bereits zwei Tage vor Beethovens vermutetem Geburtsdatum, dem 16. Dezember, beginnen soll. Musikliebhaber, die gerne ein Hauskonzert in ihrem Wohnzimmer veranstalten möchten, und Künstler mit oder ohne geeignetes Wohnzimmer können hier online zusammenfinden und ihre Konzerte ankündigen. Ein anderes großes Projekt in Kooperation mit den Vereinten Nationen ist das „Beethoven Pastoral Project“, das Künstler und Institutionen weltweit dazu aufruft, ihre Version der „Pastorale“ am Weltumwelttag oder am Earth Day zu präsentieren.

Überhaupt sind viele der Projekte, die eine Förderung der von Bund, Land NRW, Rhein-Sieg-Kreis und Bundesstadt Bonn finanzierten Jubiläums Gesellschaft erhalten oder unter der Dachmarke BTHVN2020 kommuniziert werden, partizipativ und beziehen teilweise auch Gruppen mit ein, die normalerweise nicht so viel mit klassischer Musik am Hut haben. Da gibt es beispielsweise eine Pop-Oper über Beethovens Leben an der Musik- und Kunstschule Bielefeld, oder das soziale Projekt „Beethoven Moves!“ der Bonner Don Bosco Mission. Zum großen Finale des Jubiläumsjahres am 17. Dezember 2020, also am 250. Tauftag Beethovens, soll es dann ein großes Festkonzert mit dem West-Eastern Divan Orchester und dem Europäischen Jugendchor unter der Leitung von Daniel Barenboim geben. Die 9. Sinfonie soll dabei nicht nur im Plenarsaal des alten Bundestags in Bonn, sondern per Livestream weltweit zum Mitsingen erlebbar werden.

Festivals und Konzerthäuser nicht nur in Deutschland kommen um das Geburtstagskind natürlich erst recht nicht herum. Das Musikfest der Alten Oper Frankfurt macht bereits dieses Jahr Beethoven, genauer gesagt seine Eroica zum Thema. Die Berliner Philharmoniker haben einen „Beethoven-Marathon“ und einen „Beethoven-Tag“, jeweils mit zahlreichen Kammermusikwerken, geplant. Auch das Konzerthaus Dortmund plant einen „Beethoven-Marathon“ mit allen Sinfonien und vielem mehr und nimmt außerdem am „Beethoven Pastorale Project“ teil. Die Staatskapelle Berlin unter Daniel Barenboim spielt in vier Zyklen alle Sinfonien. Die Philharmoniker des Konzerthauses Dortmund präsentieren gleich alle Sinfonien an einem Abend mit Unterstützung der Belgrader Philharmoniker. Das Leipziger Gewandhausorchester hat einen Kompositionsauftrag an Ella Milch-Sheriff vergeben. Ihre „Beethoven-Reflexion für Schauspieler und Orchester“ wird im Februar unter Omer Meir Wellber uraufgeführt. Das Bundesjugendorchester führt die Auftragskomposition von Mark Barden zu BTHVN2020 gemeinsam mit der Eroica auf.

In Wien ging Ende letzten Jahres eine eigene Dachmarke, WienBeethoven2020, an den Start. Auch hier soll es zahlreiche Projekte in allen Bereichen des städtischen Lebens und auch Kooperationen mit BTHVN2020 geben. Die Wiener Philharmoniker unter Andris Nelsons präsentieren die Sinfonien ebenfalls komplett. In den europäischen Nachbarländern gibt es zwar keine vergleichbaren Dachorganisationen, Beethoven steht aber trotzdem überall mit hochkarätigen Interpreten auf dem Programm. Die Pariser Philharmonie startet mit einer großen Sinfoniekonzertreihe und einer Solokonzertreihe schon im Oktober ins Jubiläumsjahr, zu hören sind Spitzenorchester und Solisten aus aller Welt, beispielsweise das West-Eastern Divan Orchestra unter Barenboim mit Anne-Sophie Mutter und Yo-Yo Ma. Außerdem stehen Werke von Beethoven hier im Mittelpunkt zahlreicher Mitmach-Aktionen und Familienkonzerte. Die nächste Ausgabe eines der bedeutendsten Klassik-Festivals in Frankreich, La Folle Journée in Nantes, widmet sich ganz dem Jubiläum. Das London Philharmonic Orchestra bringt ebenfalls die Sinfonien, allerdings nur Nr. 1 bis 6, auf die Bühne der Royal Festival Hall und hat daneben ebenso Anne-Sophie Mutter für das Tripelkonzert und Kammermusik zu Gast.

In den USA feiert das Beethoven Center der San José State University das Jubiläum unter dem Kürzel Beethoven@250 in der Region. Während die New York Philharmonics lediglich das Violinkonzert im Programm haben, hochkarätig besetzt mit Joshua Bell, präsentiert das Chicago Symphony Orchestra alle neun Sinfonien mit Riccardo Muti, alle Klaviersonaten mit Weltstars wie Igor Levit und András Schiff und einige Solokonzerte. Das Boston Symphony Orchestra mit Andris Nelsons präsentiert die Fantasie für Klavier, Chor und Orchester und das Violinkonzert in spannender Verbindung mit Strauß, Poulenc und Nathan.

Eine Auswahl der Konzert-Highlights:

24. August 2019: Berliner Philharmoniker, Kirill Petrenko (Antrittskonzert): Sinfonie Nr. 9 (Open-Air am Brandenburger Tor)

19. September 2019: Alte Oper Frankfurt, Musikfest Eroica: András Schiff: Sonate Nr. 12 As-Dur op. 26, Sonate Nr. 21 C-Dur op. 53 „Waldstein“ (außerdem Schumann)

19.–21. September 2019: Boston Symphony Orchestra, Andris Nelsons, Arthur Jussen: Fantasie in c-Moll für Klavier, Chor und Orchester (außerdem Poulenc und Nathan)

26. September – 1. Oktober 2019: Boston Symphony Orchestra, Andris Nelsons, Augustin Hadelich: Violinkonzert (außerdem Strauß)

26. September 2019 – 18. Juni 2020: Chicago Symphony Orchestra, Riccardo Muti: Alle Sinfonien

13. Oktober 2019 – 7. Juni 2020: Chicago Symphony Center: Kirill Gerstein, Rudolf Buchbinder, Yuja Wang, András Schiff, Mitsuko Uchida, George Li, Evgeny Kissin, Maurizio Pollini: Alle Klaviersonaten

30. Oktober 2019 – 21. Januar 2020: Philharmonie de Paris: Daniel Barenboim: Alle Klaviersonaten

31. Oktober – 2. November 2019: Berliner Philharmoniker, Zubin Mehta: Sinfonie Nr. 3 (außerdem Strauß)

6.–8. November 2019: Concertgebouworkest, Paavo Järvi, Lang Lang: Klavierkonzert Nr. 2 (außerdem Wagner und Brahms)

14.–15. Dezember 2019: „Beethoven bei uns“ – Hauskonzertreihe von BTHVN2020

15. Januar 2020: Concertgebouworkest, Andris Nelsons, Pierre-Laurent Aimard, Håkan Hardenberger: Die Geschöpfe des Prometheus, op. 43 (außerdem Dean und Skrjabin)

25. Januar 2020: Solisten des Ensemble Intercontemporain, Musiker des Orchestre de Paris: Septett in Es-Dur op. 20 (außerdem Lachenmann, Hervé, Cerha, Xenakis und Jarrell)

29. Januar – 2. Februar 2020: La folle journée, Nantes

8. Februar 2020: London Philharmonic Orchestra, Vladimir Jurowski: Sinfonie Nr. 1 (außerdem Eötvös und Scriabin)

21. Februar 2020: Gewandhausorchester, Omer Meir Wellber, Eli Danker (Sprecher): Ella Milch-Sheriff – Der ewige Fremde. Eine Beethoven-Reflexion für Schauspieler und Orchester (UA) (außerdem Beethoven, Mendelssohn)

1.–17. März 2020: Royal Opera House, Antonio Pappano, Lisa Davidsen, Jonas Kaufmann: Fidelio

5.–7. März 2020: Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle, Iwona Sobotka (Sopran), Benjamin Bruns (Tenor), David Soar (Bariton), Rundfunkchor Berlin, Simon Halsey (Chor-Einstudierung): Christus am Ölberge, Oratorium op. 85 (außerdem Strauß)

11. März 2020: London Philharmonic Orchestra, Robin Ticciati, Anne-Sophie Mutter, Khatia Buniatishvili, Pablo Ferrández: Tripelkonzert (außerdem Mahler)

12. März – 20. April 2020: BTHVN2020 Musikfrachter (Musikalische Flussfahrt auf Beethovens Reiseroute Bonn-Wien, Netzwerk Junge Ohren)

1.–4. April 2020: New York Philharmonic, Jaap van Zweden, Joshua Bell: Violinkonzert (außerdem Schostakowitsch)

4. April 2020: Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim: Sinfonien Nr. 1, 8 und 5

4. April 2020: Baden-Badener Osterfestspiele: Berliner Philharmoniker, Kirill Petrenko, Marlis Petersen, Matthew Polenzani: Fidelio

7. April 2020: Bläser der Berliner Philharmoniker: Oktett für Bläser Es-Dur op. 103, Rondino Es-Dur WoO 25, Sextett Es-Dur op. 71

10. April 2020: Baden-Badener Osterfestspiele: Berliner Philharmoniker, Kirill Petrenko, Hanna-Elisabeth Müller (Sopran), Okka von der Damerau (Mezzosopran), Matthew Polenzani (Tenor), Tareq Nazmi (Bass), Chorwerk Ruhr: Missa solemnis D-Dur op. 123

13. April 2020: Baden-Badener Osterfestspiele: Bundesjugendorchester, Kirill Petrenko: Sinfonie Nr. 5

20. April 2020: Bundesjugendorchester, Christoph Altstaedt: Sinfonie Nr. 3, Mark Barden – BTHVN 2020 (außerdem Brett Dean)

22. April 2020: „Beethoven Pastoral Project“ (Earth Day)

25.–26. April 2020: Berliner Philharmoniker: Beethoven-Marathon (Streichquartette, Klaviertrio, Trio für Klavier, Flöte und Fagott, Sextett, Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott, Rondino, Oktett, Große Fuge für Streichquartett)

27.–29. Mai 2020: Orchestre de Paris, Simone Young, Elza van den Heever, Simon O'Neill: Fidelio

30. Mai 2020: Rheingau Musik Festival: Mozarteumorchester Salzburg, Ivor Bolton, Anna El-Khashem (Sopran), Ulrich Tukur (Sprecher): Sinfonie Nr. 1, Schauspielmusik zu Johann Wolfgang von Goethes Trauerspiel „Egmont“ für Sopran, Sprecher und Orchester op. 84 (außerdem Cherubini)

5. Juni 2020: „Beethoven Pastoral Project“ (UN-Weltumwelttag)

20. Juni 2020: Konzerthaus Dortmund: Quatuor Ebène und Belcea Quartet: Streichquartette Nr. 1, 2, 4, 9–13

28. Juni 2020: Konzerthaus Dortmund: Belgrader Philharmoniker und Dortmunder Philharmoniker, Gabriel Feltz, Slowakischer Philharmonischer Chor Bratislava, Jozef Chabroň (Einstudierung): Alle Sinfonien

17. Dezember 2020: Abschlusskonzert „Ode of Joy around the Globe“: Europäischer Jugendchor, West-Eastern-Divan Orchester (Daniel Barenboim): Sinfonie Nr. 9

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