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Digitalisierung in musikbezogenen Studiengängen erfährt in Detmold neue Impulse

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Die Fachtagung für künstlerische Praxis und Wissenschaft zum Thema der Digitalisierung in der musikbezogenen Aus- und Weiterbildung an der Hochschule für Musik Detmold lockte Anfang Juni 25 Expertinnen und Experten verschiedener Hochschulen in die Kulturstadt am Teutoburger Wald. Die Tagung ermöglichte einen intensiven Austausch über Projekte, Lehr- und Lernpraxen, Konzepte und Forschungsvorhaben und zu Chancen und Risiken der Digitalisierung.

Ästhetische Wirklichkeit und Wertigkeit von Musik erfahren durch die Digitalisierung einen grundlegenden Wandel, der auch vor den musikbezogenen Studiengängen sowie Aus- und Weiterbildungen nicht Halt macht. In ihrer Vielfalt durchdringen digitale Medien wie Laptops, Smartphones, Tablets, iPads, Smartboards oder iWatches den Umgang mit Musik und verändern die Formen und Formate des Lernens und Lehrens. Unter der Tagungsleitung von Prof. Dr. Philipp Ahner, der bis zum Wintersemester an der HfM Detmold im Bereich Fachdidaktik lehrte, und Professor André Stärk, Vertreter des Lehrgebiets Musiktheorie und Künstlerischer Tonsatz in Detmold, befassten sich Musik- und Medienpädagogen, Musikwissenschaftlerinnen und Mitarbeitende verschiedener Musikhochschulen, Hochschulen und Universitäten mit neuen Möglichkeiten des Lernens, Unterrichtens und Forschens. Der Rektor der Hochschule für Musik Detmold, Prof. Dr. Thomas Grosse, hob in seiner Begrüßung die Bedeutung der Thematik für alle musikbezogenen Studiengänge und damit für die Entwicklung der Hochschulen insgesamt hervor. Inhaltlich eröffnete Juniorprofessorin Dr. Beate Flath (Universität Paderborn) mit einem Vortrag zur „Digitalisierung in musikbezogenen Kontexten: Perspektiven und Rahmungen“ die Tagung und fasste zentrale Fragestellungen der Thematik treffend zusammen.

In neun Kurzpräsentationen wurden Projekte oder Praxisbeispiele aus unterschiedlichen pädagogischen, künstlerischen und wissenschaftlichen Bereichen vorgestellt. Diese bildeten die inhaltliche Basis für den anschließenden „Marktplatz“, in dem die Projekte oder Praxisbeispiele genauer vorgestellt und intensiv diskutiert werden konnten. Von digitalen Musikvermittlungskonzepten über Potentiale von Feedbacksystemen im Musikunterricht bis zu interaktiven Gehörbildungsprogrammen entstand ein facettenreiches Bild digitaler Medien für orts-und zeitunabhängigere Gestaltungs- und Lernsituationen, in denen individuelle Lernvoraussetzungen stärker im Mittelpunkt stehen.

Projekte und Praxis­beispiele im Überblick

Workshops fanden über die ganze Tagung verteilt statt und boten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern praktische Erfahrungen in unterschiedliche Themengebieten: Matthias Krebs (Universität der Künste Berlin) vermittelte in zwei Workshops Anregungen zum gemeinsamen Musizieren mit digitalen mobilen Endgeräten (iOS), Prof. André Stärk zeigte Potentiale für ein sinnlich vernetztes Musiklernen mit der Lernplattform detmoldmusictools.de auf, Tonmeisterstudent Martin Dieckhoff gab am Erich-Thienhaus-Institut der HfM Detmold eine Einführung in die Tontechnik und Prof. Dr. Philipp Ahner bot in den Workshops handlungsorientierte Zugänge zu didaktischen Konzepten mit digitalen Endgeräten.

Entwicklungen der Digitalisierung und Erwartungen an digitale Medien in musikpädagogischen Kontexten für Praxis und Forschung bildeten den Mittelpunkt für eine intensive Diskussion am Freitagvormittag. In einem Impulsvortrag verdeutlichte Ahner zu Beginn Anforderungen und Notwendigkeiten einer empirischen Forschung im Umfeld der großen Anzahl an verfügbaren musikbezogenen Apps für Tablets und Smartphones für künstlerische und pädagogische bzw. didaktische Fragestellungen. Die abschließende Diskussion zeigte ein differenziertes und weites Feld zukünftiger Lernumgebungen und weitreichende Veränderungen für zukünftiges Lehren und Lernen im Zeitalter der Digitalisierung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich darin einig, dass es auch künftig eine stärkere Vernetzung in den zentralen Themen dieser Tagung geben muss. Aus dieser Notwenigkeit heraus wurde allseits der Wunsch nach einer kontinuierlichen und baldigen Fortsetzung der Tagung formuliert.

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