Hauptrubrik
Banner Full-Size

Freude und musikalischer Sinn

Untertitel
Kompetente Beratung beim Notenkauf ·
Publikationsdatum
Body

nmz 2000/10 | Seite 25
49. Jahrgang | Oktober

nmz & demond

Freude und musikalischer Sinn

Kompetente Beratung beim Notenkauf ·
Das Portal nmz-Demond

Manfred Schmitz: Spielwiese. Verändern – Erfinden – Improvisieren im Klavierunterricht von Anfang an, 96 Seiten, 28 Mark, Deutscher Verlag für Musik 1997, DVfM 30065

Das ist wirklich einmal eine Unterrichtsunterstützung, die neben Freude auch viel musikalischen Sinn macht. Manfred Schmitz hat zirka 90 Klavierstückchen von ganz einfach leicht ansteigend zusammengestellt. Die meisten sind selbst komponiert, verwenden aber vertraute und bekannte Floskeln oder Formeln aus der Volksmusik, Unterhaltungsmusik oder der Klavierliteratur. Zu den recht nett illustrierten Noten treten dann kleine Aufgaben für den Klavierschüler hinzu. Man soll zum Beispiel transponieren, ergänzende Töne finden, man soll erfinderisch die Oktavlagen wechseln. Im fortgeschritteneren Stadium kann man dann Stücke wirkungsvoll steigern, man soll Arpeggi über die ganze Tastatur ausweiten, man wechselt von Dur nach Moll und umgekehrt, man sucht eigene Begleitungen zusammen, schließlich kann man musikalische Charaktere verändern. Im lernenden Spiel wächst so das Selbstvertrauen in das eigene Können, das verbissene Kleben am Notentext wird abgebaut und in Richtung auf musikalischen Umgang mit der Materie entwickelt. Ein behutsam schöner Ansatz, der bemüht ist, einen „ganzen“ Musiker auszubilden.

Flöten-Hits für coole Kids, Megastarke Popsongs für Sopranblockflöte, leicht bearbeitet von Rainer Butz, 24 Seiten, 16,80 Mark, Schott 1997, ED 9305

Bekannte Stücke der Pop-Literatur (auch mit Traditional-Derivaten) sind hier zweistimmig für Flöte gesetzt: „House of the Rising Sun“, „Morning has Broken“, „Time to say Goodbye“ oder „My Heart Will Go On“. Eine Akkord-Begleitung etwa für Gitarre ist beigegeben. Nun, das sind nette Nummern, die aber allenfalls als Randergänzung für den Flötenunterricht genügen können und nichts Spezifisches für das Instrument liefern (dass es sich überhaupt um Literatur für Blockflöten handelt, erschließt sich kaum, Butz berücksichtigt einzig den Flötenumfang von c’ bis g’’). Fündig wird jeder und jeder wird sich wohl auch ein Lieblings-Vortragsstück auswählen.

Gabriel Koeppen: Hot Cello 2 (16 Celloduette). 24 Seiten, mit CD, 34,80 Mark, Edition Gabricelli 1998, Gc 1004

Gabriel Koeppen hat 16 Duette unterschiedlicher Genres (Romanze, Blues, Rock, Reggea etc.) komponiert, die vom zweiten Cello meist Doppel- oder Mehrfachgriffe und vom ersten melodiöse Führung verlangen. Dabei wird immer wieder in die Mottenkiste mehr oder weniger vertrauter Standards gegriffen. Mir ist das mitunter etwas zu „easy“, zu stereotyp. Die CD ist zum direkten Mitspielen gedacht und ergänzt die Klangfarben.

Andreas Schumann: Gitarre spielen mit Lena und Tom, 3 Bände. Erweiterte und erleichterte Ausgabe, 1998. 48, 48 und 40 Seiten. Bosworth Edition, BoE 4343, 4355, 4406.

Zumindest was die Illustrationen betrifft (die braven Lena und Tom geben in Sprechblasen Tipps zu Musik und Ausführung) wirkt diese Gitarrenschule schon reichlich abgegriffen. Ansonsten werden meist ausschließlich anhand von Spielstücken, denen kurze technische Erläuterungen vorangestellt sind, sukzessive Techniken des Gitarrenspiels erarbeitet. Dabei werden parallel mehrstimmiges Spiel und Akkordgriffe erarbeitet. Die Systematik und die Art der Vermittlung werden wohl in erster Linie einen eher konservativ ausgerichteten Lehrer ansprechen. Am Schluss ist man bei Spielstücken von Carulli oder Giuliani angelangt.

Weiterlesen mit nmz+

Sie haben bereits ein Online Abo? Hier einloggen.

 

Testen Sie das Digital Abo drei Monate lang für nur € 4,50

oder upgraden Sie Ihr bestehendes Print-Abo für nur € 10,00.

Ihr Account wird sofort freigeschaltet!