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Kammermusik für Kinder und Jugendliche im Internet
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Wenn man erkennt, wie sehr die heutige Jugend musikalisch immer mehr ins Abseits steuert – sei es durch das angeblich „anturnende" Background-Feeling, durch das Nadelstich-Dröhnen des Walkmans, durch die abzockende Disco-Ekstase oder auch auf der anderen Seite durch fatalen Drill hin auf Wettbewerbs-Anforderungen –, dann wird man jegliche Bemühungen unterstützen, die auf diesem verwahrlosten Feld neue Saat ausstreut. „Neue Kammermusik für Kinder und Jugendliche" heißt eine Reihe der „Musikedition Nepomuk", die in Zusammenarbeit mit EPTA (European Piano Teachers Association, Schweiz) und ESTA (European String Teachers Association, Schweiz) entstand. Auf Anfrage an diverse Komponistinnen und Komponisten, kurze und relativ leichte Stücke für Kinder oder Jugendliche zu schreiben, wurden 43 Kompositionen eingeschickt. Vierzehn Arbeiten wählte eine Jury aus, sie wurden dann 1996 beim gemeinsamen Kongress von EPTA und ESTA in der Schweiz vorgestellt. Im Anschluss daran beschloss man, zunächst sieben Werke, jeweils in einem Satz von Einzelstimmen, zu veröffentlichen.

Wenn man erkennt, wie sehr die heutige Jugend musikalisch immer mehr ins Abseits steuert – sei es durch das angeblich „anturnende" Background-Feeling, durch das Nadelstich-Dröhnen des Walkmans, durch die abzockende Disco-Ekstase oder auch auf der anderen Seite durch fatalen Drill hin auf Wettbewerbs-Anforderungen –, dann wird man jegliche Bemühungen unterstützen, die auf diesem verwahrlosten Feld neue Saat ausstreut. „Neue Kammermusik für Kinder und Jugendliche" heißt eine Reihe der „Musikedition Nepomuk", die in Zusammenarbeit mit EPTA (European Piano Teachers Association, Schweiz) und ESTA (European String Teachers Association, Schweiz) entstand. Auf Anfrage an diverse Komponistinnen und Komponisten, kurze und relativ leichte Stücke für Kinder oder Jugendliche zu schreiben, wurden 43 Kompositionen eingeschickt. Vierzehn Arbeiten wählte eine Jury aus, sie wurden dann 1996 beim gemeinsamen Kongress von EPTA und ESTA in der Schweiz vorgestellt. Im Anschluss daran beschloss man, zunächst sieben Werke, jeweils in einem Satz von Einzelstimmen, zu veröffentlichen. Ruedi Debrunner: „Azele Böle Schele", für 2 Violinen oder 2 Celli und Klavier vierhändig. Musikedition Nepomuk 9719 a

Debrunner, Jahrgang 1962, legt seinem Stück mit dem Titel „Azele Böle Schele" einen Abzählvers zugrunde. Der wird von den Ausführenden ständig aufs Neue stumm gesprochen. Dazu hat Debrunner einen Katalog von musikalischen Aktionen erfunden. Cluster heben besondere Silben hervor, ein Glissando abwärts soll bei einem „s" gespielt werden, bei einem „sch" ist es ein Glissando aufwärts. Mit diesen oder ähnlichen Aktionen wird der Text ständig neu strukturiert. Verlangt wird bei leichter Ausführbarkeit ständige Wachheit und Reaktionsschnelligkeit der Ausführenden. Gewissermaßen das Spiel „Alle Vögel fliegen ... hoch" im Quadrat. Steigerung des Tempos oder kanontechnische Versuche steigern die Komplexität. Eigener Erfindung sind keine Grenzen gesetzt.

Christian Henking: „Die Geschichte vom Pelikan und Pavian", für Violine, Klavier und Sprecher/-in ad libitum. Edition Nepomuk 9719 c.

Der 1961 geborene Christian Henking erzählt eine Reimgeschichte von Pelikan und Pavian in der Straßenbahn. Natürlich reimt sich alles auf „...an". Ebenso munter wird illustrative Musik dazu gesetzt, charakterliche Miniaturen. Dazu noch hübsche Bilder zum Projizieren. Die Grundausstattung für eine kleine Oper.

Daniel Hess: „Wenn man müde ist" und andere Stücke für Viola oder Cello und Klavier. Edition Nepomuk 9719 d.

Daniel Hess, 1965 geboren, entwirft sechs kindliche Stimmungsbilder (Müdigkeit, Bauernhof, dunkler Keller, Traum et cetera) und setzt sie subtil klangzeichnerisch in Musik um. Von den Interpreten ist einige Versiertheit auf den Instrumenten und im Zusammenspiel verlangt.

Urban Mäder: „Spielzeug" – einfaches Spielmaterial für 3 Violinen und Klavier. Edition Nepomuk 9719 e.

Der 1955 geborene Urban Mäder hat hier gewissermaßen Baumaterialien zu vier Stücken zusammengestellt. Es sind Einzeltöne oder kleine Phrasen, die auf unterschiedliche Weise zusammengestellt einen Teppich auslegen. Die Webmuster, die feinen Freiräume, die dabei entstehen, öffnen die Ohren hin auf Differenzierung und feine Durchgestaltung. Fein gebaute Klangräume entstehen, an Minimalismus erinnernde Verfahrensweisen.

Peter Streiff: „Begegnung, träumen", für Violine, Cello und Klavier. Edition Nepomuk 9719 f.

Es handelt sich um zwei Stücke des 1944 geborenen Peter Streiff, in denen unterschiedliche Kommunikationsformen zum strukturellen Thema der Musik werden. In „Begegnung" etwa kommt es zum Aufeinanderprallen der Klänge ebenso wie zu freundlichem Miteinander. Musik ist hier als Geste eingesetzt, im zweiten Stück „träumen" verlieren sich die Gestalten hingegen in einem frei schwebenden Klangraum – Gamelan-ähnlich.

Alfred Felder: „Wasserspiele", für 3-5 Ausführende (mind. 2 Streicher und Klavier). Edition Nepomuk 9719 b.

Alfred Felder, geboren 1950, setzt hier aleatorische Prozesse in Gang. Einzelstimmen sind für Violine, Viola, Cello, Kontrabass und Klavier vorgelegt, jeweils Introduktion, dann elf Kästchen und Coda. Unterschiedliche musikalische Bewegungsformen sind festgehalten. Nach einer klar festgelegten Struktur der Einsätze darf jeder Spieler zwischen den Kästchen frei wählen, sich gewissermaßen seinen Weg des Wassers, des Bächleins wählen. Im Miteinander ergibt sich ein munteres, bewegtes Wechselspiel. Einige Erfahrung auf dem Instrument setzen die Stücke voraus.

Martin Wehrli: „Miniaturen", für Violine, Cello und Klavier. Edition Nepomuk 9719.

Es sind elf ganz kurze Stücke, die auch jeweils auf einem Notenblatt ganz leicht Platz finden, die der Komponist Martin Wehrli (geboren 1957) hier zusammenfasst. Es ist fast eine Propädeutik des instrumentalen Zusammenspiels, das erste Stück behandelt etwa den Begriff des Stimmens, andere heißen „Fächer", „Arco" oder „Tasten". Dazwischen stehen gleichsam eingedampfte Musikcharaktere wie „Galopp" oder „Von nahen Ländern".

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