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Paul Hindemith: Sonate für Bratsche op. 25/1, Bratschensonate op. 11/4; Michaël Levinás: Les Lettres enlacées II und IV; Gérard Caussé, Bratsche; Michaël Levinás: Klavier; Quatuor Ludwig
æon AECD 0312 (Vertrieb harmonia mundi)

Der Komponist und Pianist Levinás ist ein ungewöhnlich feinhöriger Musiker. Neue Harmonien, außerordentliche melodische Führungen mit mikrointervallischen Ausleuchtungen erzeugen ganz eigenes Licht. Die Gegenüberstellung zum jungen Hindemith („Tonschönheit ist Nebensache“!) gibt der CD eine stimmige, markante Zusatzfarbe.

Franz Schreker: Festwalzer; Fünf Lieder für tiefe Stimme und Orchester; Zwei Rezitationsstücke; Hugo-Wolf-Bearbeitungen; Mechthild Georg, Mezzosopran; Gert Westphal, Rezitation; WDR Rundfunkchor und Rundfunkorchester, Peter Gülke
Capriccio 67063

Franz Schrekers ausufernde Klangsinnlichkeit, die stets auch neuen musikalischen Gestaltungsmitteln nachspürte, wartet auch heute noch mit Überraschungen auf. Hier ein von Peter Gülke findig zusammengestelltes Spektrum abseits des Mainstreams spätromantischer Orchestertechnik. Irritierend, verblüffend, wuchernd, voller Leben.

Luigi Nono: Io, frammento da Prometeo; Das atmende Klarsein; Robert Fabbriciani, Bassflöte; Ciro Scarpiano, Kontrabassklarinette; Gesangsensemble, Solistenchor Freiburg. Leitung/Elektronik: André Richard.
col legno WWE 2SACD 20600

Diese außergewöhnliche ”Super Audio CD“ wagt eine Annäherung an Luigi Nonos Raumklangakustik auf höchstem qualitativem Level. Neues Erleben wandernder Klänge und dynamischer Weiten. Nonos Musik ist in jeder Hinsicht (sinnlich, ästhetisch, gesellschaftspolitisch, räumlich akustisch) Herausforderung. Die visionären, den Mensch an die Götter heranrückenden Taten des Prometeus, gespiegelt an Hölderlins Schicksalslied (“Blindlings wie Wasser von Klippe zu Klippe ins Ungewisse hinab”) werden zur klingenden Hoffnung in der Ungewissheit. Neue Dimensionen, neue Räume des Musik-Hörens über technische Medien werden angedacht. Das Rätsel der Musik bleibt unangetastet.

Nicolaus A. Huber: First play Mozart; Gerald Eckert: Dem schweigenden Antlitz; Bunita Marcus: Solo; Heinz Holliger: (t)air(e); Beatrix Wagner, Flöten
Ambitus amb 96831

Die junge Flötistin Beatrix Wagner wagt Grenzgänge zwischen unterschiedlichen Entwürfen, Instrumentalklang kühn zu denken. Diese Innovationsfreude (es ist eine wirkliche, keine Bundeskanzler-gemäße!) ist der CD an jeder Stelle anzuhören. Mit „Positions“ ist sie überschrieben, das umreißt auch ihren Charakter. Mutig, neugierig, versiert.

Elliott Carter: „What next“ – An opera in one act; Asko Concerto; Gesangssolisten, Netherlands Chamber Orchestra, Peter Eötvös
ECM 1817 (472 1882)

Der 95-jährige Elliott Carter bleibt kompositorisch immer noch am Ball. Die einaktige Oper „What next“ wurde im Jahr 2000 in Berlin uraufgeführt. Ein Autounfall steht am Beginn der Handlung. Sechs Leute sind weitgehend unverletzt, aber das Ereignis hat einen Schnitt in die privaten Lebensverläufe und Terminkalender gemacht. Ein Stück über herausgerissene Kommunikation beziehungsweise Nicht-Kommunikation. Ein Gesellschaftsquerschnitt in nuce, präzise musikalisch formuliert, ausgesprochen dicht interpretiert.

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