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Musik zeigt Wirkung! Musikschule für Morgen

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Der Musikschulkongress ’07 des Verbandes deutscher Musikschulen in Mannheim
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Vom 11. bis 13. Mai 2007 werden sich wieder für drei TageLehrkräfte der Musikschulen, Gesangs- und Instrumentalpädagoginnen und -pädagogen sowie Musikstudentinnen und -studenten zum alle zwei Jahre stattfindenden Musikschulkongress des Verbandes deutscher Musikschulen (VdM) treffen, um neue Impulse und Ideen für die Praxis zu sammeln und sich auszutauschen. Über 35 Arbeitsgruppen drehen sich dabei um das Thema „Musik zeigt Wirkung! Musikschule für Morgen“.

Ein wichtiger Bereich ist dabei die Kooperation zwischen Musikschule und allgemein bildender Schule. Hierzu wird in der Arbeitsgruppe „Musikschulunterricht im Vormittag der Grundschule“ das Pilotprojekt „Musikschule für alle“ der Musikschule Monheim vorgestellt, bei dem in Zusammenarbeit mit den Grundschulen 400 Schulanfänger kostenlosen Instrumentalunterricht erhalten.

Musikschule für alle!

Der Projekttitel „Musikschule für alle!“ ist nicht vage Zukunftsvision, sondern greifbare Realität. Er macht deutlich, was das Team der Monheimer Musikschule erreicht hat. Musikschulleiter Georg Thomanek: „Wir machen die nachgewiesenen Vorteile des Instrumental-Unterrichts allen Monheimer Erstklässlern zugänglich.“ Die 400 Kinder in den Eingangsklassen sämtlicher Monheimer Grundschulen haben seit Schuljahresbeginn kostenlosen Musikschul-Unterricht, finanziert durch Mittel des Landes NRW. Alle 18 angestellten Lehrkräfte der Musikschule unterrichten in den Klassenräumen Gruppen mit jeweils um die zwölf Teilnehmer, also in halber Klassenstärke. Rund die Hälfte der Musikschul-Lehrkräfte hat im Moment keine AME/EMP-Befähigung für den Elementarbereich – ein Problem? „Nein. Wir können diese Kollegen dank unseres speziellen Fortbildungskonzepts einsetzen“, erklärt der stellvertretende Musikschulleiter Jörg Sommerfeld.

Es umfasst bis ins Detail ausgearbeitete Stundenbilder für alle Unterrichtsstunden des ersten Schuljahres. Die enge Einbindung von Professor Karl-Heinz Zarius in die Projekt-Vorbereitung und -Umsetzung garantiert hohe didaktische Qualität. Besonderes Augenmerk richtet Zarius auf die Synchronisierung mit dem Lehrplan für Musikalische Grundausbildung.

Die Kinder werden unter anderem in einem Instrumentenkarussell an Originalinstrumente von Gitarre bis Geige und Trompete herangeführt. Für den nötigen Fundus von rund 500 Instrumenten ließ sich die stadtnahe Sparkassenstiftung von der Sinnhaftigkeit großzügiger Förderung überzeugen. Auch in einer weiteren Hinsicht ist „Musikschule für alle!“ wegweisend: Die Monheimer haben den begehrten „Türöffner“ für den Vormittagsunterricht der Grundschulen entdeckt. Am engagierten Musikschul-Personal liegt es dann, den Weg in die Herzen zu finden: „Musikschule ist super. Wir lernen alle Instrumente und dürfen die in echt spielen!“ freut sich Nelly (6). Eine Klassenlehrerin nennt das Projekt den „Höhepunkt der Kinder in der Schulwoche“.

Kollege Marlo Strauß unterrichtet an einer Schule im sozialen Brennpunkt. „Die Kinder sind von den echten Instrumenten so begeistert, dass Disziplinprobleme in den Hintergrund treten. Es wird einfach gemeinsam musiziert“, sagt er. Marcello (7) will „dem Gitarrenclub beitreten“ – und meint den weiterführenden Unterricht der Musikschule ab dem zweiten Schuljahr entweder in den Grundschulen oder in eigenen Räumen der Musikschule.

Erfahrungen an Modellschulen, in denen der Instrumentalunterricht an Grundschulen schon seit 1998 erprobt wird, lassen das Monheimer Team mit hohen Anmeldequoten für den freiwilligen, günstig kalkulierten Unterricht ab der zweiten Klasse rechnen. Anmeldezahlen von 50 Prozent sind dort an der Tagesordnung. Womit weitere Pluspunkte von „Musikschule für alle!“ deutlich werden: Zum einen die in dieser Form nie dagewesene Talentsichtung. Motto: Nicht Masse statt Klasse, sondern Klasse dank Masse. Wie leicht hätte die musikalische Begabung von Sinan (8) ohne das Projekt unbemerkt bleiben können! Und – „nebenbei“ – mit dem direkten Kontakt der Musikschule zu allen Erstklässlern wird unmittelbare Zukunftssicherung betrieben, macht er doch Lust auf Angebote des regulären Musikschul-Betriebs. (Näheres zu „Musikschule für alle!“ gibt es im Internet unter www.monheim.de/musikschule.)

Weitere Informationen zum Musikschulkongress ’07 und die kostenlose Kongresszeitung mit Anmeldeformularen sind erhältlich über die VdM-Musikschulen oder beim Verband deutscher Musikschulen (VdM), Plittersdorferstr. 93, 53173 Bonn, Tel. 0228/95 70 60, E-Mail: vdm [at] musikschulen.de (vdm[at]musikschulen[dot]de) sowie im Internet unter: www.musikschulen.de

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