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Nachrichten 2010/11

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Münchner Musikstipendien - Franz Liszt-Stipendium der Musikhochschule Weimar - Und tschüss: Alarm für Sachsens Musikschulen - Mitgliederversammlung des Deutschen Musikrats - Deutscher Fernsehmusikpreis 2010 wird vergeben

Münchner Musikstipendien

Der Feriensenat der Landeshauptstadt München hat auf Vorschlag einer Jury in seiner Sitzung am 25. August die Vergabe der Musikstipendien 2010 in Höhe von jeweils 6.000 Euro an Laura Konjetzky, Mathis B. Nitschke und Eva Sindichakis beschlossen, ebenso die Vergabe des Leonhard und Ida Wolf-Gedächtnispreises für Musik, in Höhe von 3.000 Euro, an das Duo Rosalie Eberle und Manfred Mildenberger (siehe Foto). Mit den jährlich vergebenen drei Stipendien für Musik sollen konkrete, besonders anspruchsvolle musikalische Arbeitsvorhaben in den Bereichen Komposition, Programmerarbeitung oder berufliche Fortbildung außerhalb Münchens unterstützt werden. Die Stipendien können sowohl für Einzel- als auch Ensembleleistungen in allen Musikgattungen und -bereichen, mit besonderer Berücksichtigung der zeitgenössischen Erscheinungsformen, vergeben werden. Durch die Stipendien sollen vorwiegend jüngere, noch nicht etablierte Künstlerinnen und Künstler gefördert werden. Mit dem Leonhard und Ida Wolf-Gedächtnispreis für Musik sollen junge Kunstschaffende im Bereich der Musik für kreative Leistungen gefördert werden. Der Jury gehörten an: Franz-David Baumann (Leiter der New Jazz School München), Sachiko Hara (Förderpreisträgerin 2009), Andreas Kolb (Musikredakteur), Anja Lechner (Musikerin), Marie-Luise Mayr (Festivalleiterin), Christoph Reiserer (Förderpreisträger 2009) und aus dem Stadtrat Dr. Reinhard Bauer (SPD), Haimo Liebich (SPD), Thomas Niederbühl (Die Grünen/Rosa Liste), Marian Offmann (CSU) und Elisabeth Schmucker (CSU).

Franz Liszt-Stipendium der Musikhochschule Weimar

Sieben Komponisten aus Italien, Spanien, Österreich, Deutschland und Mexiko hatten sich für die Teilnahme am Auswahl-Workshop für das Franz Liszt-Stipendium der Musikhochschule Weimar beworben, qualifiziert hat sich der  Spanier Oliver Rappoport (29). Ein dreimonatiges, mit 3000 Euro dotiertes Aufenthaltsstipendium wird ihm somit 2011 schöpferische Arbeit in Weimar ermöglichen. Der schon vielmals ausgezeichnete  Komponist studierte in Chile, Barcelona, Paris und Berlin. Parallel zum wurden zwei Förderpreise vergeben: Die österreichische Komponistin Manuela Meier sowie der Deutsche Stefan Beyer erhielten jeweils einen mit 750 Euro dotierten Kompositionsauftrag. Die Werke für Oboe solo oder für Oboe und Klavier werden mit Solisten des Ensemble Modern im Herbst 2011 in Weimar uraufgeführt. http://www.hfm-weimar.de

Und tschüss: Alarm für Sachsens Musikschulen

Sachsen will im Dezember eine Kürzung der Landeszuschüsse für Musikschulen von 5 auf 3,5 Millionen Euro beschließen. Der Abbau um etwa 30 Prozent sei an einem Beispiel erläutert: Die Leipziger Musikschule „Johann Sebastian Bach“, ehemals eine der drei Landesmusikschulen im Freistaat, erhält im Jahr rund eine Million Landesmittel für die Betreuung ihrer 7.800 Schüler (1.200 Kinder stehen auf der Warteliste). Sollten die Mittel wie prognostiziert ab 2011 um 300.000 Euro gekürzt werden, bleiben Musikschulleiter Thomas Mitschke nur zwei Möglichkeiten. Entweder die Streichung von 13 der 72 hauptamtlichen Lehrerstellen oder die Halbierung der 200 Stellen der freien Musikpädagogen. Die Musikschule bietet 3.000 Unterrichtsstunden pro Woche an, etwa 1.300 Veranstaltungen werden über das Jahr geleistet. Die Anzahl der Freien in der nötigen Größenordnung zu reduzieren, würde ein Drittel aller Stunden kosten. Da die Gebühren der Musikschule seit fünf Jahren stabil sind, ist im Jahr 2011 eine längst geplante Gebührenerhöhung fällig. Mitschke ist nicht bereit, die fehlenden 300.000 Euro auch noch auf die Eltern abzuwälzen. Auch die Stadt Leipzig kann die Landesmittelkürzung nicht abfedern, übernimmt sie ja bereits 50 Prozent der anstehen Tarifsteigerungen. Fatal wird die Situation, wenn man bedenkt dass das Jeki-Projekt künftig auch in Sachsen durchgesetzt werden soll. Wer soll die Kinder nach Jeki in der Musikschule unterrichten? Und was passiert mit den Kindern, die ihren Bildungs-Chip dort einlösen möchten? Und tschüss? Leipzig wird langsam der Boden unter den Füßen weggezogen, denn ein musisch gebildeter Nachwuchs ist das Fundament einer Stadt, die Musikstadt sein will. bl

Mitgliederversammlung des Deutschen Musikrats

Berichte aus Bonn und Berlin künden von schwierigeren Zeiten – Franz Müller-Heuser Ehrenpräsident

Franz Müller-Heuser wurde auf der Mitgliederversammlung des Deutschen Musikrats am 16. Oktober zum Ehrenpräsidenten gewählt – wie zu erwarten erfolgte die Ernennung einstimmig und mit stehenden Ovationen. Die Mitglieder des Musikrats würdigten damit einen Menschen, der sich jahrzehntelang für Musik und Musikpolitik engagiert hat. In seinen Dankesworten ließ Müller-Heuser nicht unerwähnt, dass es in seiner Zeit als DMR-Präsident durchaus auch dunkle Zeiten gegeben habe und erinnerte an die Insolvenz des Dachverbandes im Jahr 2002. Einem inhaltlichen Teil am ersten Tag der Mitgliederversammlung 2010, gleichzeitig Abschlussveranstaltung des Kirchenmusik-Kongresses „Einheit durch Vielfalt“, folgte der vereinsrechtliche Teil mit oben genannter Ehrung. Zu neuen Ehrenmitgliedern wurden – ebenfalls einstimmig – Bundestagspräsident Norbert Lammert sowie Christoph-Hellmut Mahling (langjähriger Landesmusikratspräsident in Rheinland-Pfalz und Mitglied des Bundes-Musikrats-Präsidiums) und Frank Schneider (ehemaliger Intendant des Konzerthauses am Gendarmenmarkt) ernannt. Die „Berichte aus Berlin und Bonn“ (Verein und GmbH) zogen inhaltlich und wirtschaftlich eine positive Bilanz, kündeten aber von möglicherweise schwierigeren Finanz-Zeiten in den kommenden Jahren.

Ausgezeichnet wurden im Rahmen der Mitgliederversammlung die zehn Preisträger-Projekte des diesjährigen „Tags der Musik“. Kurzfilme über die prämierten Veranstaltungen finden sich in Kürze auf der Webseite www.tag-der-musik.de. Und noch eine erfreuliche Nachricht für alle Liebhaber der Neuen Musik: Im Gegensatz zu den letzten Jahren soll die Mitgliederversammlung 2011 nicht zeitgleich mit den Donaueschinger Musiktagen stattfinden. Termin für die Musikrats-Veranstaltung ist der 21. und 22. Oktober 2011. Unser Foto zeigt Franz Müller-Heuser (Mitte) umringt von Gratulanten (v.li.): Martin Maria Krüger, Hartmut Karmeier, Susann Eichstädt und Christian Höppner. Foto: DMR

Deutscher Fernsehmusikpreis 2010 wird vergeben

Drei Medienkomponistenverbände und der führende europäische Medienmusikkongress vergeben gemeinsam am 27. November 2010 einmalig den „Deutschen Fernsehmusikpreis 2010“ – als Reaktion auf die Abschaffung der Musikkategorie beim Deutschen Fernsehpreis. Wie der Deutsche Komponistenverband, der Composers Club, der Berufsverband Medienmusik mediamusic e.V. und SoundTrack_Cologne mitteilten, sei mit der Entscheidung der Stifter des Deutschen Fernsehpreises 2010, im Zuge einer Neuausrichtung die Auszeichnungen in den „personalen Kategorien und Einzelleistungen“ abzuschaffen, ein zentraler Ort und eine bedeutende Instanz der Würdigung der Arbeit von Fernsehkomponisten entfallen. Der neue, undotierte Preis soll in drei Kategorien vergeben werden: Fernsehfilm  – Mehrteiler/Serie – Dokumentation.

Eine Jury wählt aus den Komponisten aller 16 Produktionen, die in den Kategorien „Bester Fernsehfilm“ – „Bester Mehrteiler“ – „Beste Serie“ – „Beste Dokumentation“ für den Deutschen Fernsehpreis nominiert waren, die Preisträger. Die Preisverleihung findet im Rahmen des Medienmusikforums SoundTrack_Cologne 7.0 in Köln statt.

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