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Nachrichten 2012/02

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chor@berlin – Frühjahrstagung des Instituts für Neue Musik und Musikerziehung Darmstadt – Internationaler Klavierwettbewerb Hans von Bülow – Die Köln-Preisträger – Instrumentenbauer präsentieren sich – Tanz der Maschinen – Berliner Künstlerprogramm – Neues bei „Éclat“ – Felix Mendelssohn Bartholdy-Preis – Fächer-Kombination soll abgeschafft werden – 21. Europäischen Kulturtage in Karlsruhe sind Wolfgang Rihm gewidmet

chor@berlin

Für die zweite Ausgabe des Vokalfests chor@berlin vom 16. bis 19. Februar im Berliner Radialsystem IV sind für Kurzentschlossene noch vereinzelte Plätze in Kursen frei. So kann man an Michael Betzner-Brandts Workshop „Chor kreativ – Singen ohne Noten und Circlesongs“ (18. bis 19. Februar) noch aktiv und am Dirgierkurs mit Robert Göstl und dem Deutschen JugendKammerChor (16. bis 18. Februar) noch passiv teilnehmen. Karten gibt es außerdem noch für die Chorkonzerte unter anderem mit dem Estnischen Philharmonischen Kammerchor (16. Februar) und dem Rundfunkchor Berlin (Brahms, „Ein deutsches Requiem“, 19. Februar) sowie für die „Bach-Nacht“ (17. Februar) und die „Nacht der Berliner Chöre“ am 18. Februar. www.choratberlin.de

Frühjahrstagung des Instituts für Neue Musik und Musikerziehung Darmstadt

Das Institut für Neue Musik und Musikerziehung wird im Rahmen seiner diesjährigen Frühjahrstagung vom 11. bis 14. April zwei Kurse anbieten. Auf dem Programm stehen der „Interpretationskurs Neue Musik“ und der Workshop „Neue Musik vermittelt. Unterrichtskonzepte zu ‚On stellar magnitude‘ von Brian Ferneyhough“ für Schulmusiker.

Für den Interpretationskurs konnte Wolfgang Rüdiger von der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf gewonnen werden, mit der Leitung des Schulmusiker-Workshops sind Matthias Handschick und Ursula Brandstätter betraut. 

Das von Wolfgang Rüdiger geleitete Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren, langfristiges Ziel ist dabei die Gründung eines Landesjugendensembles für Neue Musik in Hessen. 

Der Kurs wird mit einem Konzert am 14. April abgeschlossen, in dem die erarbeiteten Ergebnisse gemeinsam mit den Resultaten des Schulmusikerworkshops zur Aufführung kommen. Zum Schulmusiker-Workshop sind Studenten, Referendare und bereits im Berufsleben stehende Pädagogen herzlich eingeladen. Die Ergebnisse des Workshops werden im Plenum zur Diskussion kommen. Brian Ferneyhoughs „On stellar magnitude“ wird im Konzert des ensemble phorminx am Donnerstag, den 12.04. zu hören sein,

Stattfinden wird die Frühjahrstagung in der Akademie für Tonkunst Darmstadt, für den Interpretationskurs fallen 40 Euro Teilnahmegebühren an. 

Anmeldeschluss für den Kurs ist der 31. März 2012.

Weitere Informationen: www.neue-musik.org / mail: inmm [at] neue-musik.org (inmm[at]neue-musik[dot]org)

Internationaler Klavierwettbewerb Hans von Bülow – Für Klavier solo, Klavierkonzert, Dirigieren vom Klavier, Klavierkammermusik im Juli 2012 in Meiningen in Meiningen Juli 2012

1994 fand anlässlich des 100. Todestages des Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow in Meiningen ein „Landesmusikfest Hans von Bülow“ statt, mit einem grandiosen Konzert der Berliner Philharmoniker unter Leitung von Claudio Abbado mit Daniel Barenboim als Solist des dritten Klavierkonzertes von Beethoven, einem internationalen Kongress und einer hervorragend gestalteten Ausstellung im Schloss Elisabethenburg. Das Interesse an Leben und Wirken Bülows war erneut geweckt worden: die „Internationale Hans-von-Bülow-Gesellschaft“ e.V. wurde in Meiningen gegründet, ein Forschungs- und Dokumentationszentrum initiiert. Daniel Barenboim wurde zum Ehrenmitglied ernannt, was für ihn eine „große Ehre“ bedeute, wie er selbst bekannte. Seitdem hat es in der Stadt, deren kulturelle Ausstrahlung durch die fünfjährige Tätigkeit Bülows als Chef der Meininger Hofkapelle von 1880 bis 1885 entscheidend und nachhaltig geprägt wurde, regelmäßig Konzerte, Lesungen und Vorträge zum Thema Hans von Bülow gegeben. Der kunstsinnige und kreative „Theaterherzog“ Georg II. hatte  nicht nur sein Theater, die „Meininger“, zu hoher Anerkennung geführt, sondern auch durch die Berufung Bülows an den Musenhof eine Persönlichkeit gewonnen, die mit demselben künstlerischen Ernst und durch dieselbe Hingabe an die künstlerische Arbeit die „Meininger Hofkapelle“ zu europäischem Ruhm führte. 

Der erstmalig 2012 in Meiningen stattfindende Wettbewerb soll junge Menschen mit den Idealen Bülows vertraut machen. Er folgt den Vorstellungen, die Bülow hinsichtlich Repertoire, Ausbildung und Gewichtung modellhaft prägte. Unermüdlich setzte sich Bülow für seine drei „B“ ein: Bach, dessen Klaviermusik er als einer der ersten im Urtext spielte, Beethoven, dessen Werke er gern in Zyklen vorstellte, und Brahms, den er als kongenialen Partner nach Meiningen einlud. Liszt, Wagner, Chopin, Tschaikowsky waren Komponisten, deren Werke Bülow immer wieder interpretierte und vielfach zur Uraufführung brachte. Wahlpflichtstücke der Wettbewerbskandidaten sollen aus dem Fundus dieses Repertoires geschöpft werden. Dazu kommen Werke von Komponisten, die mit  Meiningen eng verbunden waren: Richard Strauss, Max Reger, Günter Raphael.

Die Gruppierung der Wettbewerbskandidaten richtet sich ebenfalls nach Intentionen Bülows, der sowohl hochbegabte junge Pianistinnen und Pianisten in seinen weltweit abgehaltenen Meisterkursen unterwies, als auch, besonders während seiner Lehrtätigkeit am Julius-Stern-Konservatorium in Berlin, begabte Jugendliche unterrichtete und ebenfalls engagierte Amateurmusiker förderte.

Auch die pianistischen Tätigkeitsfelder Bülows werden nachvollzogen: der Klaviersolist, der Pianist des Klavierkonzertes mit Orchester, der Duopartner sowie der Pianist und Dirigent in Personalunion bei der Interpretation von Klavierkonzerten. Partner der Wettbewerbsteilnehmer ist die Meininger Hofkapelle unter Leitung ihres Generalmusikdirektors – Philippe Bach. Das sind Konstellationen, die man in anderen Wettbewerben kaum finden wird. Besonders attraktiv ist die Möglichkeit, als Solist vom Flügel aus das Orchester zu dirigieren, so wie es heute verstärkt prominente Pianisten praktizieren (Christian Zacharias, Murray Perahia, Andras Schiff) und es auch Dirigenten wie Karajan und Bernstein getan haben. 

Teilnahmebedingungen und Anmeldeformulare sind beim Wettbewerbsbüro zu erlangen, wo auch das Ausschreibungsheft angefordert werden kann: info [at] buelow-wettbewerb-meiningen.de (info[at]buelow-wettbewerb-meiningen[dot]de), Tel. +49 (0) 36 72 47 79 40,  Fax +49 (0)36 72 47 79 42 

Alle aktuellen Informationen sind auch im Internet zu finden: www.buelow-wettbewerb-meiningen.de  

Die Köln-Preisträger

Beim neu installierten Internationalen Musikwettbewerb Köln der Stiftungen Hohnen, Tomassoni und Rheinenergie an der Kölner Musikhochschule wurde erste Preisträgerin für Violine die Japanerin Mayu Kishima (24) vor Maria Krasnyuk (22) aus der Ukraine und Roman Kim (19) aus Russland (2. und 3. Preis), alle drei in Köln studierend, ferner mit dem polnischen Wieniawski-Preis bedacht: Rosanne Pilippens (24) aus den Niederlanden. Für Gesang holte sich den ersten Preis Han-Sung Yoo (26), zurzeit im Masterstudiengang in Hamburg, vor Hyekyung Choi (28) und Gyungseok Han (28), alle drei aus Korea, einen Sonderpreis Rafael Bruck (29) aus Deutschland. 

Unter den Pianisten wurde der Japaner Mayumi Sakamoto (28), in Hannover studierend, mit dem ersten Preis und mit dem Orchesterpreis des WDR-Rundfunkorchesters ausgezeichnet, Sukyeon Kim (22) aus Korea mit dem zweiten und Florian Noack (21) aus Belgien mit dem dritten Preis, beide in Köln studierend. 

Den Publikumspreis erhielt Nadine Sträter (25) aus Deutschland. Erstmals wurde ein Schülerpreis des Education-Projektes zweier Kölner Gymnasien vergeben, der an Roman Kim und Mayumi Sakamoto ging. 

Instrumentenbauer präsentieren sich

Musikinstrumentenbauer in Deutschland stellen sich in sechs umfangreichen illustrierten Broschüren vor und demonstrieren die Leistungsfähigkeit vor allem der handwerklichen Fertigung von Musikinstrumenten aller Genres. Zusätzlich finden sich hier die einschlägigen Museen, Fortbildungsakademien und die zuständigen Innungen. Einen Umfang von 100 bis 150 Seiten fassen die einzelnen Bände, je eines für Bayern und für Baden-Württemberg; in weiteren vier Heften finden sich die übrigen vierzehn Bundesländer mit ihrem Musikinstrumentenbau. Angelehnt ist auch eine Datenbank mit Internetplattform www.instrumenten-scout.de, die zum Beispiel zur Suche nach hochwertigen Instrumenten, Musikinstrumentenbauern, Dienstleistern und Service dient. 

Herausgeber der Broschüren ist das DAKAPO Pressebüro, Grubener Straße 47, 10243 Berlin, www.dakapo-pressebuero.de

Bezug der Broschüren (Schutzgebühr 5 Euro) auch über den Buchhandel. Eine Sonderbroschüre ist dem Musikinstrumentenbau in der Schweiz gewidmet.

Tanz der Maschinen 

Das Theater Kontra-Punkt in Düsseldorf erhält zum zweiten Mal den Preis des Landes NRW „Kultur prägt! Künstlerinnen und Künstler begegnen Kinder und Jugendlichen 2011“ für die Produktion „Tanz der Maschinen“, ein mechanisches Ballett, bei dem durch die Technik die Musik zum Thema gemacht wird für Kinder und Jugendliche, die schwerpunktmäßig aus sozialen Brennpunkten kommen, ebenso für Lehrlinge verschiedener Berufsgruppen, die eben keinen Kontakt zu Neuer Musik haben. Mitbeteiligt hieran waren das Theater Freiburg, das Altstadtherbst Kulturfestival Düsseldorf, die Düsseldorfer Symphoniker, sowie als Förderer DEMAG Cranes AG, Merkle GmbH und das Kulturamt der Stadt Düsseldorf. Die Künstlerische Leitung haben hierbei Annette Bieker, Frank Schulz vom Theater Kontra-Punkt und Norbert Kleinschmidt als Dirigent vom Theater Freiburg inne. 

Berliner Künstlerprogramm

Das Berlin Künstlerprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes gehört zu den meist gefragten Stipendien der Welt. In der Sparte Musik sind für das Jahr 2012 vier Komponisten als Gäste zu einem Arbeitsaufenthalt und zur aktiven Kommunikation mit anderen künstlerischen Bereichen nach Berlin eingeladen:

Der Japaner Tomomi Adachi (Jahrgang 1972) lebt und lehrt  in Tokyo als freischaffender Composer/Performer und Interpret experimenteller Musik, Lautdichter und Installationskünstler. In Berlin sollen einige Stücke unter Einsatz von Stimme und elektronischenMitteln in Form von Performances und Schallaufnahmen entstehen und dabei will er auch mit anderen Klangkünstlern zusammenarbeiten.

Die Schwedin Malin Bång  (Jahrgang 1974) erfuhr ihre kompositorische Ausbildung in Schweden und weitere Anregungen bei Studienaufenthalten in Paris, Berlin und Tokyo. In Berlin will sie an Auftragswerken für das Internationale Musikinstitut Darmstadt und die Donaueschinger Musiktage arbeiten, u.a. für das Ensemble Nikel und für das Ensemble Mosaik, wobei mit dem Einsatz von Mikrophonen und Miniaturlautsprechern experimentiert wird. 

Der aus Brasilien stammende Arthur Kampela (Jahrgang 1960) erhielt seine Ausbildung für Gitarre und Komposition in Brasilien, in USA und am IRCAM Paris. Als Gitarrist gab er der Spieltechnik seines Instrumentes wesentliche Impulse, übertrug diese Techniken auch auf andere Instrumente. In Berlin plant Kampela die Arbeit an einem großformatigen Werk für Orquestra Sinfônica do Estado de São Paulo, ein als „multikultureller Klangclash“ angelegtes Stück mit polystilistischem ästhetischem Ansatz.

Israel Martinez (Jahrgang 1979) stammt und lebte in Mexiko als freischaffender elektronischer Musiker und multidisziplinärer Künstler. In Berlin plant er die Produktion einer neuen CD mit neuen field recordings und elektronischen Klängen sowie Performances mit Video- und Klanginstallationen aund Vorträge zu aktueller experimenteller Musik und Klangkunst in Mexiko.

Neues bei „Éclat“

Das Stuttgarter „Éclat“-Festival für Neue Musik, das vom 9. bis 12. Januar 2012 im Theaterhaus stattfindet, widmet sich einmal mehr dem Thema „Musiktheater“. 

Als Tanztheater wird Alvaro Carlevaros „Platzregen“ in der Choreographie von Fabian Chyle annonciert. Die Uraufführung der Musik mit den SWR Vokalsolisten fand bereits  beim „attacca“-Projekt im Vorjahr statt. Ein mehrteiliges theatralisches a capella-Konzert mit den Neuen Vokalsolisten, ein Klavierschwerpunkt mit den Pianisten Nicolas Hodges, Ian Pace, Florian Hölscher, Yukko Sugawara und anderen, ein Konzert des SWR Sinfonieorchesters unter Matthias Pintscher sind weitere Programmpunkte. Bemerkenswert: viele Uraufführungen, unter anderem von Madeleine Ruggi, Stefan Pohlit und Magnus Lindberg. 

Neues Konzept

Den Felix Mendelssohn Bartholdy-Preis gewann im Fach Geige Sarah Christian von der HfM Hanns Eisler, im Fach Orgel Sebastian Küchler-Blessing (Freiburg). Gleichzeitig wurden die Stipendien des Bundespräsidenten vergeben, für Violine an Iva Miletic (Essen), für Orgel an Nathan Laube (Stuttgart). Ihren gleichzeitig gestifteten Kammermusikpreis sprachen die Freunde Junger Musiker e.V. der Geigerin Sarah Christian zu. Künftig wird der Preis, das ältestes seit 1878 noch bestehende Stipendium, mit dem jährlichen Wettbewerb der 23 deutschen Musikhochschulen zusammengelegt und wie bisher in Verbindung mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in jährlich wechselnden Kategorien vergeben, zweimal für Solisten, je einmal für Kammermusik und Komposition mit jeweils einem ersten und einem zweiten Preis.

Fächer-Kombination soll abgeschafft werden

Das Kultusministerium in Baden-Württemberg will möglicherweise den Fächerverbund „Mensch, Natur und Kultur“ (MeNuk) in den Grundschulen wieder abschaffen. Die Überlegung, wieder verstärkt auf normalen Musikunterricht zu setzen, stünde im Raum, sagte eine Sprecherin den „Stuttgarter Nachrichten“ laut einem Vorabbericht. Erste Evaluationsergebnisse zu diesem Verbund fielen teilweise recht kritisch aus, heißt es im Bericht weiter. Die ehemalige schwarz-gelbe Landesregierung hatte 2004 den eigenständigen Musikunterricht zugunsten einer Kombination von Heimat-, Sach- und Kunstunterricht aufgegeben.  (Siehe auch nmz-Interview auf Seite 29)

 

Komponist, Europäer, Jubilar – Die 21. Europäischen Kulturtage in Karlsruhe sind Wolfgang Rihm gewidmet 

Ein Rückblick: Zwischen November 2011 und Januar 2012 wurden Werke von Wolfgang Rihm in Ros­tock, Köln, Zagreb, Amsterdam, Hilversum, Paris, London, Porto, St. Petersburg, Birmingham, Luxemburg, Halle und Zug aufgeführt. Die Stadt Karlsruhe und das Badische Staatstheater feiern ihren international renommierten Komponisten anlässlich seines 60. Geburtstages am 13. März, indem sie ihm die 21. Kulturtage widmen: „Musik baut Europa“ heißt die Veranstaltung vom 16. März bis 6. April, die mit einer Fülle an Orchesterkonzerten, Kammermusik, Ausstellungen, Tanzprojekten, Nachtgesprächen und einer SWR-Kulturnacht aufwartet. Ein Werkverzeichnis mit über 400 Titeln in allen Gattungen dokumentiert einen immensen Ausdruckswillen, der sich bei Rihm nicht nur musikalisch äußert: Mit feinem Sinn für das gesprochene Wort ist er immer willkommener Gesprächspartner und lesenswerter Autor. Auch diese Seite an ihm werden die Kulturtage beleuchten. Ein Ausblick: In den Monaten Februar und März werden europaweit 55 Rihm-Werke zur Aufführung kommen, darunter zwei Uraufführungen, einmal am 29. Februar im KKL Luzern und einmal am 15. März im Leipziger Gewandhaus. http://www1.karlsruhe.de/Kultur/EKT/EKT2012/

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