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Foto: Barbara Frommann
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Nachrichten 2020/12

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BMU-Medienpreis | Konzerthaus Nürnberg | Steinway & Sons | … Novemberhilfe
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Nürnberg vertagt den Bau des geplanten Konzerthausneubaus +++ Der BMU verleiht Medienpreis +++ Steinway & Sons beruft Clément Caseau zum General Manager für Deutschland und Österreich +++ 1. Biennale für Neue Musik der Metropolregion Rhein-Neckar +++ Novemberhilfen +++ Spenden und Gage für die Macher hinter der Bühne +++ Universal Edition erhält digital publishing award +++ Neue Mittel für NRW +++ Neue Mittel für NRW

Schuld hat Corona – Nürnberg vertagt den Bau des geplanten Konzerthausneubaus

Wegen der Corona-Krise sei die Haushaltslage der Stadt so angespannt, dass diese sich den neuen Konzertsaal derzeit nicht mehr leisten könne, sagte Nürnbergs Oberbürgermeis­ter Marcus König und verkündete Ende November ein Moratorium für die Pläne. Möglicherweise hat aber auch eine Rolle gespielt, dass Nürnberg aus dem Rennen um die Europäische Kulturhauptstadt 2025 ausgeschieden ist. Enttäuscht zeigte sich unter anderem Ulf Klausenitzer vom Verein „Freunde der Staatsphilharmonie Nürnberg“. Mit der Entscheidung sei die Chance verspielt worden, „kulturell endlich in die erste Liga aufzusteigen.“ Unser Foto (Konzerthaus Nürnberg Planungsgesellschaft mbH ) zeigt den 2018 zum Sieger des Architekturwettbewerbs gekürten Entwurf (Johannes Kappler Architektur u.a.).

Der BMU verleiht Medienpreis

Der BMU (Bundesverband Musikunterricht) hat zum 11. Mal seinen Medienpreis verliehen. Die Fachjury zeichnete 2020 vier von insgesamt 23 Einsendungen mit einer „Empfehlung“ aus. Sie würdigte damit neben der besonders ansprechenden Herangehensweise, Kindern und Jugendlichen Zugänge zu Musik zu öffnen, vor allem die musikpädagogische Wirksamkeit dieser Produktionen im schulischen Kontext. Die Empfehlungen gingen an die DVD „Lachenmann-Perspektiven“, erschienen bei Breitkopf&Härtel, an das beim Friedrich Verlag publizierte Buch mit DVD „Der Große Trommelwirbel. Wege zum Groove für ALLE.“ sowie an das Buch mit CD-Rom „Paulas Reisen“, ebenfalls Friedrich Verlag. Die vierte Empfehlung erhielt „MusiX. Das Kursbuch Musik 1“, erschienen im Helbling Verlag. www.bmu-musik.de

Der Konzertflügel der Zukunft ist hybrid

Steinway & Sons beruft Clément Caseau zum General Manager für Deutschland und Österreich. Das Führungsteam von Steinway & Sons am Standort Hamburg wird erweitert: Ab sofort bekleidet Clément Caseau (36) die Position des General Managers für Deutschland und Österreich bei dem führenden Flügel- und Klavierhersteller. In den Jahren zuvor hatte der studierte Betriebswirt für Steinway & Sons unter anderem als Geschäftsführer von Steinway & Sons France die Eröffnung und erfolgreiche Positionierung des Flagship-Stores in Paris verantwortet. Caseau ist selbst leidenschaftlicher Pianist und freut sich auf die neue Aufgabe: „Mit der Einführung des Spirio erleben wir gerade eine unglaublich spannende Entwicklung bei Steinway & Sons. Die Einbindung digitaler Technologie in einem akustischen Piano öffnet den Weg in eine neue Welt und ermöglicht komplett neuartige Interaktionen zwischen Mensch und Instrument.“

Konkrete Utopien – 1. Biennale für Neue Musik der Metropolregion Rhein-Neckar

Viele reden von Allianzen, im Rhein-Neckarraum werden sie tatsächlich geschmiedet: Das Ernst-Bloch-Zentrum der Stadt Ludwigshafen, die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, die Gesellschaft für Neue Musik Mannheim e.V., das Nationaltheater Mannheim, das KlangForum Heidelberg und das Theater und Orchester Heidelberg heben gemeinsam ein neues Festival aus der Taufe. Die 1. Biennale für Neue Musik der Metropolregion Rhein-Neckar „Konkrete Utopien“ findet vom 19. bis 28. Februar 2021 in den Städten Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen statt. Auf dem Programm stehen zwölf Uraufführungen, eine Erstaufführung sowie ein Begleitprogramm aus Vorträgen, Workshops, einem Kompositionswettbewerb und Vermittlungsformaten. www.biennale-neue-musik.de

Wenn der Sammler zum Mäzen wird – Ein Geschenk zu Beethovens 250. Geburtstag: Beethoven-Brief an das Beethoven-Haus Bonn

Das Bonner Beethoven-Haus mit seiner umfangreichen Beethoven-Sammlung steht mit vielen Sammlern im Austausch, und häufig wenden sich diese mit Fragen an das Beethoven-Haus. Ein Autographen-Sammler, der nicht genannt werden möchte, hatte kürzlich nach einem Restaurator für einen Beethoven-Brief gesucht, der sich in seinem Besitz befindet. Julia Ronge, Kustodin des Beethoven-Hauses, stellte ihm eine Liste mit Spezialisten zusammen. Dann, einige Tage später kam es zu einer überraschenden Wendung: „Beim nächsten Telefonat“, so Ronge, „meinte der Sammler, er habe sich überlegt, zu Beethovens 250. Geburtstag könne er den Brief auch dem Beet­hoven-Haus überlassen – geschenkt!“. Das Geschenk ist ein autographer Brief Beethovens an Friedrich Sebastian May­er, den Sänger des Pizarro in den Uraufführungen von Beethovens Fidelio (Leonore) 1805 und 1806. Der Brief war den Forschern bereits bekannt. „2003 war er zuletzt verkauft worden. Der Brief stammt vom 10. April 1806, dem Tag der zweiten Aufführung der zweiten Fassung der Oper. Mayer ist einer der wenigen, die von Beethoven geduzt werden, was eine innigere Beziehung nahelegt. Beethoven bittet ihn, Ignaz von Seyfried zu bewegen, die Opernaufführung des Abends zu dirigieren, damit er sie „in der Ferne ansehen und hören“ kann. Als Grund gibt er an: „wenigstens wird dadurch meine Geduld nicht so auf die probe gesezt, als so nahe bey, meine Musick verhunzen zu hören“. Da von den Musikern grundsätzlich alle dynamischen Eintragungen ignoriert würden, vermutet Beethoven dahinter nicht nur Desinteresse, sondern sogar eine Absicht, was ihm ganz die Lust verderbe, überhaupt noch zu komponieren. Auch weitere Proben mahnt er an.

In der Sammlung des Beethoven-Hauses befinden sich bereits rund 600 der insgesamt 1.770 bekannten Privat- und Geschäftsbriefe Beethovens. So ergänzt auch dieser Neuzugang andere Quellen, die bereits im Beethoven-Haus vorhanden sind: Dem Brief vom 10. April 1806 ging ein anderes Schreiben an Mayer voraus, das bereits 1956 mit der Beethoven-Sammlung des Schweizers Hans Conrad Bodmer ins Beethoven-Haus kam. Beethoven bittet darin den Solosänger, dafür Sorge zu tragen, dass die Chöre noch besser geprobt werden und auch das Orches­ter noch mehr Probenzeit auf der Theaterbühne absolviert.

Novemberhilfen – Ministerien erfüllen Musikratsforderung

Bundesfinanzminister Olaf Scholz und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier haben darüber informiert, dass vom Corona-Lockdown im November betroffene Soloselbstständige erstmals finanzielle Hilfen beantragen können, die für Lebenshaltungskos­ten verwendet werden dürfen. So haben Soloselbstständige im Rahmen der „Novemberhilfen“ Anspruch auf eine Art fiktiven Unternehmerlohn, der bis zu 75 Prozent ihres durchschnittlichen Monatseinkommens von 2019 umfasst. Zudem sollen sie durch die sogenannte „Neustarthilfe für Soloselbstständige“ für Januar 2021 bis Juni 2021 einen Gesamtbetrag von bis zu 5.000 Euro als nicht rückzahlbaren Zuschuss erhalten. Anträge können voraussichtlich ab Ende November gestellt werden.

Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates, begrüßte das Hilfsprogramm für Soloselbstständige: „Nach Monaten der intensiven kulturpolitischen Arbeit für eine berufliche und finanzielle Perspektive der Soloselbstständigen bieten die ‚Novemberhilfen‘ und die ‚Neustarthilfe für Soloselbstständige‘ nun für viele – ob direkt oder indirekt von dem neuerlichen Corona-Lockdown betroffen – einen finanziellen Hoffnungsschimmer.“

Als erster Kulturdachverband forderte der Deutsche Musikrat bereits im März 2020 Überbrückungsgelder für Soloselbstständige. Die wachsende Wahrnehmung der existenzbedrohenden Situation der Soloselbstständigen spiegelte sich laut Musikrat auch in einem Beschluss der Wirtschaftsministerkonferenz der Länder vom 7. April 2020 wider sowie in einer Entschließung des Bundesrates vom 5. Juni 2020 für befristete monatliche Pauschalzahlungen an Soloselbstständige in der Corona-Zeit.

Spenden und Gage für die Macher hinter der Bühne

Am 12. und 13. Dezember initiiert der Veranstalter Live Nation ein Wohltätigkeitsfestival unter dem Hashtag #lauterwerden. Unterstützt von der Telekom und Musikern wie Adel Tawil, Die Fantastischen Vier, Fritz Kalkbrenner, Johannes Oerding, Joy Denalane, Milky Chance, Peter Maffay, Rea Garvey, The BossHoss will man den Mitarbeitern und Kollegen hinter der Bühne helfen, die durch Corona in existenzielle Bedrängnis geraten sind. Alle Künstler treten ohne Gage auf. Musikfans können während des Livestreams mit einer Spende helfen und die Teams hinter den Kulissen unterstützen. Die Erlöse gehen an Crew Nation, eine Initiative des Veranstalters Live Nation. Alle Künstler treten auf einer Mixed Reality-Bühne auf, die erstmals bei Wacken World Wide zum Einsatz kam. Durch XR-Technologie sind die Live-Auftritte im Stream realer denn je. Für Musiker und Zuschauer soll dadurch ein authentisches Konzertgefühl entstehen.
www.crewnation.org

Universal Edition erhält digital publishing award

Den digital publishing award 2020 erhielt das Verlagshaus UE für die App „UE now“, die mit einem Notenangebot von etwa 1.000 Titeln die Nutzung via Tablet, Smartphone und Desktop ermöglicht. Das Besondere an dieser Einreichung ist, dass Musikmaterial nicht mehr nur als PDF, sondern als mobile App publiziert wird – und zwar erstmals für den Bereich klassischer Musik, private und professionelle Musiker. UE now bietet digitales Notenmaterial in Echtzeit, sodass kollaboratives Musizieren und Arbeiten an den Noten ermöglicht wird.

Neue Mittel für NRW

Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen stellt erhebliche Mittel für ein neues Programm zur Profilbildung zur Verfügung. Diese zusätzliche Förderung umfasst im Jahr 2019 2,5 Millionen Euro und steigt dann bis 2022 jährlich um jeweils weitere 2,5 Millionen Euro an, bis für das Jahr 2022 ein Förderbetrag von 10 Millionen Euro erreicht sein wird. Damit stehen über vier Jahre insgesamt 25 Millionen Euro zur Verfügung. www.neuewege-foerderung.de/

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