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News 2013/05

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Ehrenpreis des PdSK +++ Die Deutsche Stiftung Musikleben vergibt alte und neu gebaute Instrumente +++ Münchner Ensemble piano possibile droht mit Auflösung +++ Bachchor Mainz ehrt Benjamin Britten

Ehrenpreis des PdSK

Unterdessen hat das SWR Sinfonieorchester den Ehrenpreis des Preises der deutschen Schallplattenkritik (PdSK) erhalten. Die PdSK-Vorsitzende Eleonore Büning überreichte die Ehrung im Rahmen eines Konzerts im Konzerthaus Freiburg und zitierte den ehemaligen SWR-Hörfunkdirektor Bernhard Hermann, der ihr gegenüber im Gespräch die Auffassung vertreten habe, die beiden SWR-Orchester seien „nicht mehr von dieser Welt“. Die Orchestermusiker trugen einen Anstecker in den badischen Farben mit der Aufschrift: „SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg – bleibt hier.“

Kostbare Streichinstrumente für Hochbegabte: Die Deutsche Stiftung Musikleben vergibt alte und neu gebaute Instrumente

Zum 21. Mal vergab die Deutsche Stiftung Musikleben kostbare Streichinstrumente aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds an hochbegabte junge Geiger, Bratscher und Cellisten. Beim 21. Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds wurden dieses Jahr 31 historische und einige eigens für den Fonds neugebaute Streichinstrumente aus den besten europäischen Meisterwerkstätten vergeben.

25 Preisträger vergangener Wettbewerbe konnten die Leihfrist für ihr Instrument verlängern.
Vom 22. bis 24. Februar 2013 bewertete die fünfköpfige Jury unter dem Vorsitz des Geigers Prof. Stephan Picard, Berlin, das Vorspiel von 58 Musikern zwischen 12 und 29 Jahren im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe. Für die Bewerber gab es in diesem Jahr eine besonders große Zahl an Spitzeninstrumenten zu erspielen: erstmals ausgeschrieben war die Guadagnini-Violine ex Brandis, dazu konnten zwei Geigen des berühmtesten aller Geigenbauer, Antonio Stradivari, sowie zwei Celli der Meister Andrea Guarneri und Nicolas Lupot neu vergeben werden. Bis zu diesem Wettbewerb wurden die Instrumente von den Cellisten Claudius Popp und Nicolas Altstaedt gespielt, die nun Alumni der Stiftung sind.

Das Cello von Andrea Guarneri „ex Ludwig Hoelscher“ (Cremona 1691) wurde an den 25-jährigen Norbert Anger aus Freital vergeben, der von der Jury die höchste Punktzahl aller Bewerber erhielt. Das Violoncello von Nicolas Lupot (Paris 1821) wurde an Anne Yumino Weber (23 Jahre aus Berlin) verliehen.

Bei den Geigern errang die in Namibia geborene 19-jährige Christina Brabetz als Neubewerberin mit knappem Vorsprung die höchste Bewertung und damit die herrliche Violine von Giambattista Guadagnini, die über Jahrzehnte von Prof. Thomas Brandis – damals Konzertmeister der Berliner Philharmoniker und Primarius des Brandis-Quartetts – gespielt wurde. Beide Stradivaris gingen an langjährige Stipendiaten der Stiftung: Tobias Feldmann (22 Jahre aus Berlin), 2012 Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs und 3. Preisträger des Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerbs, sowie Albrecht Menzel (21 Jahre aus Liegau-Augustusbad). Drei von der Stiftung beauftragte neue Instrumente wurden von ihren Erbauern überreicht: Frank Ravatin aus Vannes übergab sein zum Wettbewerb fertiggestelltes Cello an die Preisträgerin Vashti Hunter aus Hannover. Kyoungmin Park aus Berlin erhielt eine Bratsche aus den Händen von Patrick Robin, Angers, und Stephan von Baehr überreichte sein 2009 gebautes Cello an Konstantin Bruns aus Berlin.
www.deutsche-stiftung-musikleben.de

Nicht länger leise: Münchner Ensemble piano possibile droht mit Auflösung

Unter dem Titel „20 Jahre – das war‘s“ plant das Münchener Ensemble piano possibile am 13. und 14. Oktober ein zweitägiges Jubiläumskonzert zu seinem zwanzigjährigen Bestehen. In der Münchener Muffathalle soll ein Querschnitt durch die bisherige Arbeit des Ensembles präsentiert werden, unter anderem mit „Best of“-Konzerten, einem „Erlebnis-Parcours“ und einem  Konzert „Future now“.

„Entweder wird es eine Retrospektive oder ein Abschiedskonzert“, sagte Philip Kolb auf Anfrage der nmz, ob tatsächlich an Auflösung gedacht werde. Hintergrund ist die Forderung des Ensembles nach einer festen, institutionellen Unterstützung von Seiten der Stadt München. Sollte es bis Ende 2013 keine Verständigung darüber geben, droht das Ensemble mit seiner Selbstliquidierung. Für den 13. Oktober ist  eine Diskussionsmatinee ge-plant mit der Fragestellung: „Braucht München ein Ensemble für zeitgenössische Musik“. Eingeladen werden sollen ein Vertreter des Kulturreferates, der Presse, der freien Szene und natürlich des Ensembles selbst. Piano possibile hat seit seiner Gründung 1993 über 230 Konzerte gespielt, 40 Kompositionsaufträge vergeben, zirka 110 Uraufführungen und 40 deutsche Erstaufführungen wurden realisiert. Hinzu kommen Musiktheaterproduktionen in Eigenregie wie „Das Pater-Noster-Konzert 1 + 2“, „Unter Wasser – ein Freiheitsentzug“, „ensemble finale – Live-Improvisationen zu Fußballspielen“ oder „index of metals“ eine Video-Oper von Fausto Romitelli. Reinhard Schulz porträtierte das Ensemble in der Maiausgabe der nmz im Jahr 2009: „Man hat sich ein Emblem gegeben, das auf humorige Art den Charakter widerspiegeln soll: ein Nashorn. Das Tier hat Masse, zugleich weiß es, ganz leise, also piano possibile, aufzutreten. Damals ahnte man vielleicht nur, dass damit noch auf Anderes angespielt wurde. Es ist die Hartnäckigkeit, die sich in den folgenden Jahren als Notwendigkeit erweisen sollte, um im nicht gerade üppigen Fahrwasser der Neuen Musik zu überleben.“
Ab sofort will das Münchner Nashorn jedoch nicht länger leise auftreten.

Bachchor Mainz ehrt Benjamin Britten

Benjamin Brittens „War Requiem“  gilt als das monumentale sinfonische Werk über die Schrecken des Krieges und die Sehnsucht nach Frieden. In seinem 100. Geburtsjahr ehrt der Bachchor Mainz den britischen Komponisten mit der Aufführung des „War Requiem“. Gleich zwei Konzerte im Juli bilden den Höhepunkt zum Abschluss der Saison 2012/13: Der Bachchor Mainz eröffnet mit dem „War Requiem“ am 5. Juli in der Konstantinbasilika in Trier das Mosel Musik Fest, und am 18. Juli ist Brittens Werk im Rahmen des Rheingau Musik Festivals in der Basilika des Kloster Eberbach zu erleben. Unter der Leitung von Ralf Otto konzertieren die Knabenstimmen des Mainzer Domchors, der Bachchor Mainz, der Chor der Hochschule für Musik Mainz sowie das Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern. Die Solisten sind Susanne Bernhard, Christoph Prégardien, Thomas E. Bauer und Petra Morath-Pusinelli (Orgel). In Brittens Geburtsmonat November geht der Bachchor mit dem „War Requiem“ auf Tournee: 21.11. Metz, 22.11.Saarbrücken/St. Ingbert, 23.11. Mainz.

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