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Noten-Tipp 2022/10

Untertitel
Benedetto Marcello: Sonate Nr. 1 F-Dur für Violoncello und Basso continuo
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Benedetto Marcello: Sonate Nr. 1 F-Dur für Violoncello und Basso continuo. Hg. von Annette Oppermann. G. Henle Verlag, ISMN 979-0-2018-1481-0

Der erste Satz dieser schönen Sonate kommt großzügig einladend daher, während der zweite tänzerisch mit neckenden Sechzehntelketten daran anschließt. Der dritte ist ein kurzes, aber umso intensiveres Largo in d-Moll und der vierte Satz hat wieder eine unbeschwert zupackende Art. Im Affekt und dem kompositionstechnischen Einfallsreichtum sind die sechs Sonaten Benedetto Marcellos nicht genauso kunstvoll wie die seines Landmanns Antonio Vivaldi. Dennoch schaffen sie berührende musikalische Bilder und außerdem kann man sich anhand ihrer gut an dem Ergänzen von italienischen Verzierungen üben. Als Vorlage der Ausgabe dienen die Drucke aus London und Amsterdam von 1732, da kein Manuskript erhalten ist.

Aufgrund der räumlichen Distanz zu Marcellos Wohnort in italienischem Gebiet und auch der Tatsache, dass Marcello zu diesem Zeitpunkt gegen Ende seines Lebens wohl eher Opern und geistliche Werke komponierte, ist nicht gesichert, ob die Sonate wirklich von ihm geschrieben wurde. Es liegen drei Stimmen vor: die von Wolfgang Kostujak ausgesetzte Klavier- oder Cembalopartitur, eine Version mit bezifferter Bass- und Oberstimme und eine von Thomas Klein bezeichnete Cellostimme. Könnte dies der Anfang einer Reihe sein, in der die fünf folgenden Sonaten auch noch urtextgetreu verlegt werden?

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