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Personalia 2019/06

Untertitel
Hinterhäuser, Jenne, Roßnagl, Ton Koopmann, DKV
Publikationsdatum
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Markus Hinterhäuser verlängert Intendanz in Salzburg +++ Michael Jenne zum Achtzigsten +++ Botschafter der Bach-Forschung +++ Ernst von Siemens-Sekretär Michael Roßnagl feiert 70. Geburtstag +++ Neuer Bundesvorstand des DKV

Das Festival als Gegenmodell – Markus Hinterhäuser verlängert Intendanz in Salzburg

Das Kuratorium der Salzburger Festspiele hat Ende Mai den Vertrag mit dem Pianisten und Kulturmanager Markus Hinterhäuser als Intendant der Festspiele um weitere fünf Jahre bis 2026 verlängert. Der laufende Vertrag mit dem 61-Jährigen endet zwar erst am 30. September 2021, wegen des 100-Jahre-Jubiläums der Festspiele im kommenden Jahr entschloss sich das Kuratorium aber für die rasche Ausschreibung, um das Jubiläumsjahr frei von Personaldebatten zu halten. „Festspiele im 21. Jahrhundert bedeuten mehr denn je, sich den Realitäten einer sich in dramatischem Tempo verändernden Welt zu stellen“, sagt Intendant Markus Hinterhäuser. „Festspiele der Zukunft dürfen die Zeitläufte nicht nur zur Kenntnis nehmen, sie müssen klug und kreativ agieren. Sie müssen mehr denn je in der Lage sein, sich den Tatsachen einer digitalen Welt zu stellen und sie müssen den Entwürfen einer beliebigen technischen Reproduzierbarkeit ein Gegenmodell anbieten.“ Hinterhäuser war (mit Tomas Zierhofer-Kin) Leiter des Zeitfluss-Festivals der Salzburger Festspiele (1993–2001) und seit 2002 von Zeit-Zone (Wiener Festwochen).

Orchester für die Jugend der Welt – Michael Jenne zum Achtzigsten

In den letzten Jahren konnten unsere Leser Michael Jenne vor allem als aufmerksamen journalistischen Beobachter der Musikvermittlungs- und Festivalszene wahrnehmen. Insbesondere die musikalisch höchst erfolgreiche und kulturpolitisch wechselvolle Historie des IMPULS Festivals in Sachsen-Anhalt begleitete er kritisch wohlwollend.

Wer weiter zurückgehen will in das reiche musikalische Leben des Soziologen, Musikers, Managers und Wissenschaftlers, der sollte auf www.nmz.de die Artikel von Albrecht Dümling „Ein kühner Lotse verlässt das Schiff“ sowie „Konzertpädagogik live weltweit“ von Eckart Rohlfs aufrufen. Im Zentrum seines Engagements stand das Jeunesses Musicales-Weltorchester, das er über zehn Jahre als Geschäftsführer und Intendant leitete. Anlässlich des Weltkongresses der JM in Augsburg 1972 betreute er die im Vorfeld in Weikersheim stattfindende Arbeitsphase des JM-Weltorchesters. Daraus erwuchs seine Idee, dieses Weltorchester 1987 zur 750-Jahr-Feier Berlins einzuladen. Das gelang, und Brittens „War Requiem“ in West- und Ostberlin geriet zu einem musikalisch-demonstrativen Politikum. Ein Höhepunkt war das Festkonzert zum 50. Staatsjubiläum in Israel. Die Jeunesses Musicales hatte Jenne bereits in seinen Zwanzigern in den Bundesvorstand geholt, zwischen 1983 und 1993 war er deren Bundesvorsitzender. Am 1. Juni 2019 begeht Michael Jenne seinen 80. Geburtstag – aus der nmz-Redaktion dazu die herzlichsten Glückwünsche.

Botschafter der Bach-Forschung – Ton Koopman neuer Präsident der Stiftung Bach-Archiv Leipzig

Ton Koopman ist neuer Präsident der Stiftung Bach-Archiv Leipzig. Der niederländische Cembalist, Organist, Dirigent und Musikwissenschaftler übernimmt damit die Rolle eines international beachteten Botschafters für die Leipziger Bach-Forschung. Koop­man folgt auf John Eliot Gardiner, der die Funktion des Stiftungspräsidenten von 2014 bis 2018 ausübte. 

Im Rahmen einer Sitzung des Stiftungsrates unter Leitung des Leipziger Oberbürgermeisters Burkhard Jung wurde am 13. Mai 2019 Ton Koop­man zum neuen Präsidenten der Stiftung Bach-Archiv Leipzig gewählt. In dieser Funktion ergänzt der niederländische Bach-Spezialist ab sofort den dreiköpfigen Vorstand der Stiftung, dem zudem der Direktor des Hauses, Bach-Forscher Prof. Dr. Peter Wollny, und die Geschäftsführerin Franziska Grimm angehören.

Koopman ist Gründer des renommierten Amsterdam Baroque Orches­tra sowie des Amsterdam Baroque Choir und gastierte als Solist und Ensembleleiter an allen bedeutenden Konzerthäusern und Festivals der Welt.

Ernst von Siemens-Sekretär Michael Roßnagl feiert 70. Geburtstag

Seit 1995 lenkt Michael Roßnagl die Geschicke der Ernst von Siemens Musikstiftung und prägt als Sekretär des Kuratoriums entscheidend ihre Ausrichtung. Mit dem Ernst von Siemens Musikpreis verleiht die in Zug/Schweiz ansässige Stiftung im Jahresturnus einen der international bedeutendsten Musikpreise, der mit einem Preisgeld von 250.000 Euro ausgestattet ist. Neben dieser Auszeichnung werden drei Förderpreise für junge Komponisten vergeben. Heute können pro Jahr über drei Millionen Euro jährlich in die Förderung zukunftsweisender Musikprojekte weltweit fließen.

In seinen beruflichen Stationen als Vermittler an den Schnittstellen zwischen Kunst, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft ist Roßnagl stets einer Überzeugung treu geblieben: Die finanzielle Unterstützung zeitgenössischer Musik ist notwendig, aber nicht ausreichend: Man muss sie ins Gespräch bringen, den Diskurs ermöglichen, um gesellschaftliche Relevanz zu schaffen. Dieses Credo ist Maßgabe seiner Tätigkeit auch in der Musikstiftung. Michael Roßnagl studierte an der Hochschule für Musik und Theater in München Sologesang und Regie und war danach sechs Jahre lang als Solist tätig. Im Anschluss absolvierte er ein Studium am Institut für kulturelles Management an der Hochschule für Musik in Wien. Ab 1983 arbeitete er als Geschäftsführer des Symphonieorchesters Osnabrück, später in gleicher Position für den Bereich Neue Musik beim Deutschen Musikrat in Bonn. Danach war er fünf Jahre als Persönlicher Referent und Pressesprecher des Generalintendanten der Staatstheater Stuttgart tätig.

Am 22. Juni feiert Michael Roßnagl seinen 70. Geburtstag.

Neuer Bundesvorstand des DKV

Die Mitglieder des Deutschen Komponistenverbands haben am 23. Mai 2019 in München den Bundesvorstand für drei weitere Jahre neu gewählt: Hans-Peter Ströer, Johannes Hildebrandt, Micki Meuser, Ralf Weigand, Enjott Schneider, Charlotte Seither, Rainer Fabich und Kathrin A. Denner. Erstmals sind damit zwei Frauen im höchsten Gremium des Komponistenverbands vertreten. Präsident ist weiterhin Enjott Schneider, sein Vize bleibt Ralf Weigand.

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