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Messetalk im Content Corner III (v.li.): Daniela Geißler (RTL II), Gracia Baur, Ulf Werner (Konzerthaus am Gendarmenmarkt), Barbara Haack (neue musikzeitung). Foto: Johannes Radsack
Messetalk im Content Corner III (v.li.): Daniela Geißler (RTL II), Gracia Baur, Ulf Werner (Konzerthaus am Gendarmenmarkt), Barbara Haack (neue musikzeitung). Foto: Johannes Radsack
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Stars und Macher diskutieren am Content Corner

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Panels, Filme, Live-Musik und viele Gespräche zu Themen aus Kulturpolitik, Musikwirtschaft und Musikpädagogik
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Angeregte Diskussionen bot die Messebühne „my music Content Corner“. Initiiert vom Deutschen Musikrat und der neuen musikzeitung sprachen kompetente Gäste über Themen aus Kultur- und Bildungspolitik, Musikwirtschaft und Musikpädagogik.

Show als Chance. Superstars zwischen Hit und Flop – so lautete das Thema eines Panels mit dem Popstar Gracia. Unser Foto (Mitte unten) zeigt den (Fast)-„Superstar“ Gracia Baur (2. von links) mit der Leiterin des Special Marketing von RTL II, Daniela Geißler (links) und Ulf Werner, dem Orchesterdirektor des Konzerthauses am Gendarmenmarkt in Berlin sowie Moderatorin Barbara Haack (rechts). Sehr offen berichtete Gracia, die es bei der ersten Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ immerhin auf Platz 5 gebracht hatte, über ihre Erlebnisse und ihre Karriere als Musikerin. Im Gespräch ging es auch um Unterschiede und Parallelen in der Welt der Popmusik und der Klassik. „Jugend musiziert“ und „DSDS“: Gibt es da Gemeinsamkeiten? Die Motivation der Veranstalter könnte unterschiedlicher nicht sein. Aber auch TV-Casting-Shows erfordern höchste Disziplin; eine erfolgreiche Karriere in der Popmusik, die über den Tag hinaus dauert, geht ohne Talent und musikalische Ausbildung nicht. Die Frage der Nachhaltigkeit von TV-Erfolgen ist auch für die Musiksender von Bedeutung. Insofern, so Daniela Geißler, sind auch diese an der Qualität der Superstars (DSDS) oder der zusammengestellten Bands („Popstars“) interessiert. Und was kann die Klassik vom Pop lernen? „Die Art des Auftritts“ beispielsweise, sagt Ulf Werner. Schließlich hängt Musikvermittlung auch mit der Präsentation zusammen. Das Nachdenken darüber kommt in der Klassik häufig noch zu kurz.

Weitere Themen des „Content Corner“: „Musik für Senioren“ oder „50+“. Gleich zwei Diskussionen befassten sich mit der Frage, wie es um das Musizieren von oder mit älteren Menschen steht. Ging es im Gespräch zwischen Winfried Richter, dem Vorsitzenden des VdM, Hans Herwig Geyer, Vorsitzender der Jeunesses Musicales Deutschland und Gerhard A. Meinl, Präsident des Bundesverbandes deutscher Musikinstrumentenhersteller, eher um die Aufgabe der Verbände im Zusammenhang mit dieser Frage, so unterhielt sich Moderator Stefan Piendl mit Marianne Steffen-Wittek, Professorin für Rhythmik und Elementare Musikpädagogik in Weimar, Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrats und Dirk Reischauer, „aktiver musizierender Senior“, über die Inhalte einer solchen Arbeit. Hans Herwig Geyer sprach mit Elisabeth Gutjahr, Rektorin der Trossinger Musikhochschule, und zwei Lehrenden der Hochschule, Riza Yildiz und Pierre Funck, über die Vorbereitung von Musikstudenten auf ein Leben in einer musikalischen „Patchworkexistenz“. Einigkeit herrschte dabei über neue Anforderungen an junge Berufsmusiker, auf die das Studium an einer Hochschule zukünftig wird vorbereiten müssen.

Theo Geißler moderierte ein Gespräch über die Vermittlung von Neuer Musik an Kinder und Jugendliche. „Neue Musik barrierefrei“ hieß der Titel der Veranstaltung. Gymnasiallehrerin Silke Egeler-Wittmann, Komponist Moritz Eggert und der Leiter des Instituts für Neue Musik und Musikerziehung Darmstadt, Helmut Bieler-Wendt, sprachen über Möglichkeiten, junge Menschen an „schräge Töne“ heranzuführen. Dabei wurde ein Modellprojekt am Gymnasium Grünstadt als weit über den Musikunterricht hinauswirkendes Beispiel für die Schule der Zukunft vorgestellt. Und schließlich diskutierten der Leiter des NRW-Kultursekretariats, Christian Esch, Morena Piro, verantwortlich für das Stadtteilprojekt „Musik in Hainholz“, Jochen Kühling, Gründer des deutsch-türkischen Plattenlabels P.L.A.K. und Jürgen Stark, Projektleiter der School Tour, unter der Moderation von Christian Höppner über das Thema „Musik und Integration“. „Vergesst mal die Schubladen“ war ein Appell Höppners an diejenigen, die das Thema aktuell diskutieren. Schließlich leben in Deutschland ganz unterschiedliche Kulturen oder Gruppen von Immigranten. Bei der Frage der Nachhaltigkeit von Integrations-Maßnahmen spielt (nicht nur, aber auch) die Frage einer langfristigen Finanzierung eine wesentliche Rolle.

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