Lübeck - Mit dem Komponisten Johannes Brahms als Frauenschwarm befasst sich eine Ausstellung, die am 1. Februar im Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck eröffnet. Im Mittelpunkt steht die Originalhandschrift eines Liedes, das Brahms (1833-1897) im Jahr 1858 für seine Kurzzeit-Verlobte Agathe von Siebold schrieb.
Neben der Neuerwerbung sind Musikhandschriften, Büsten, Briefe und Fotografien aus der Sammlung des Instituts zu sehen. Die Verlobung hielt nicht, von Siebold löste sie nach wenigen Monaten. «Bis auf drei Lieder vernichtete sie alle Dokumente von Brahms», sagte der Leiter des Brahms-Instituts, Wolfgang Sandberger. «Das Lied mit dem beziehungsreichen Titel «Trennung» erhielt ihre Freundin Franziska Rosenbach, von deren Nachfahren die Handschrift zu uns gelangte», sagte Sandberger. Auch das Manuskript des Liedes «Sonett» op. 14 Nr. 4, das Agathe ebenfalls verschenkte, ist in der Ausstellung zu sehen.
Brahms blieb zeitlebens Junggeselle und wurde von Verehrerinnen umschwärmt. Er sammelte ihre Fotos, die in der Ausstellung unter dem Motto «Brahms und die Frauen» ebenfalls gezeigt werden. Die Schau mit dem Titel «Beziehungszauber» ist bis zum 31. Mai jeden Mittwoch und Samstag von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.