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Hallesche Musikethnologin erforscht Gesänge der Aborigines

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Halle - Australische und deutsche Wissenschaftler erforschen derzeit Lieder und Sprachmelodien nordaustralischer Ureinwohner. Die Musikethnologin Gretel Schwörer-Kohl vom Musikwissenschaftlichen Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) wandle dabei die Melodien in Notenschrift um, wie die Hochschule am Montag mitteilte. Das Projekt sei eines von 14 von der Volkswagen-Stiftung geförderten Vorhaben zur Dokumentation bedrohter Sprachen.

Die Arbeit der halleschen Wissenschaftlerin beginnt, wenn die Texte der Lieder durch Linguisten übersetzt worden sind. «Ich wandle dann die Melodien in unsere Notenschrift um», sagte die Professorin. Anhand der erstellten Notenschriften könne sie untersuchen, ob es eventuelle Melodienverwandtschaften gibt, beispielsweise zwischen den verschiedenen Ethnien der Aborigines in Australien und Einwohnern Papua-Neuguineas.

Die digitalisierten Aufnahmen der Aborigines, die Übersetzungen der Texte, die Notenblätter und die daraus erhaltenen Forschungsergebnisse werden nach Abschluss des Projekts im Archiv für bedrohte Sprachen im Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen (Niederlande) archiviert.

Zwei Drittel der weltweit rund 6500 Sprachen sind den Angaben zufolge vom Aussterben bedroht. Häufig seien veränderte geografische oder gesellschaftliche Bedingungen dafür verantwortlich oder auch die schwindende Zahl derer, die die oft nur mündlich überlieferte Sprache noch sprechen und weitergeben können.

 

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