Hauptbild
Neues Zertifikatsprogramm an der Hochschule für Musik Würzburg. Foto: Michael Forster

Neues Zertifikatsprogramm an der Hochschule für Musik Würzburg. Foto: Michael Forster

Banner Full-Size

Nachrichten der Hochschule für Musik Würzburg

Untertitel
Ein neuer Masterstudiengang und ein neues Zertifikatsprogramm
Vorspann / Teaser

„Komposition mit neuen Medien“

Ein neuer Masterstudiengang an der Hochschule für Musik Würzburg 

Mit diesem neuen Studiengang ergänzt die HfM Würzburg ihr Angebot für die Masterstudiengänge mit kreativen Schwerpunkten: Zeitgenössische Komposition von Instrumental- und Vokalmusik, Jazzkomposition/-arrangement und nun auch Komposition mit neuen Medien. Neben dem gleich­namigen Kernfach, das der individuellen Betreuung der Studierenden und ihrer künstlerischen Arbeit gewidmet ist, enthält der Studiengang Angebote wie „Werkstatt neue Medien“, „Analyse und The­orie der Aufführungspraxis“, „Audioprogramming“ oder „Audiotechnik/Akustik“. Darüberhinaus kann man im Wahlmodul Angebote aus dem gesamten Masterprogramm der HfM Würzburg individuell zusammenstellen. Den Abschluss bildet ein selbst­organisiertes öffentliches Konzert mit eigenen Wer­ken. Hierfür steht ein umfangreiches technisches Equipment sowie als Aufführungsort das hochschul­eigene Theater mit zeitgemäßer Bühnen-, Audio-, Video- und Beleuchtungstechnik zur Verfügung. 

Verantwortlich ist der zum Studienjahr 2025/2026 neu berufene Professor Dr. Jason Thorpe Buchanan, zu dessen Aufgabengebiet auch die Leitung des Stu­dios für experimentelle elektronische Musik (eem) gehört. 1986 in Kalifornien geboren, ist Prof. Dr. Thorpe Buchanan ein auf drei Kontinenten aktiver Komponist und Technologe. Seine Arbeit bewegt sich an der Schnittstelle von Musik, Technologie und Performance und erforscht komplexe Zusammen­hänge von Multiplizität, Kausalität und Verhalten in intermedialen Kontexten. Buchanan promovierte an der Eastman School of Music (USA) mit einem Ph.D. in Komposition, nach Studien in Kalifornien und Nevada sowie einem Fulbright-Stipendium an der HfMT Hamburg. Als künstlerischer Leiter des [Switch~ Ensemble] (New York) prägt er seit 2012 die internationale Szene für zeitgenössische Musik mit neuen Medien. Zudem lehrte er an führenden Institutionen in den USA, Europa und Asien – da­runter als Interim-Direktor der Electronic Music Studios an der University of Texas at Austin, als Fachbereichsleiter für Komposition, Theorie und elektroakustische Musik am College of Music der Mahidol University (Thailand), und als Kurator am San Francisco Center for New Music, mit Projekten weltweit bei Institutionen wie EMPAC, Gaudeamus Muziekweek, Royaumont, Darmstädter Ferien­kursen, dem IntAct Festival, TIME SPANS, SinusTon und dem SWR Experimentalstudio. 

Das „eem“ befindet sich im sogenannten M-Gebäude der Hochschule, einem Bestandteil des neuen „Mozart-Areals“ im Zentrum von Würzburg und ist nach aktuellen akustischen und bautech­nischen Gesichtspunkten für diesen Nutzungs­zweck konzipiert. Zusammen mit dem neuen Masterstudiengang bietet es den Studierenden einen zentralen Ort für künstlerische Forschung, intermediale Praxis und die intensive Auseinander­setzung mit elektroakustischer, computergestützter und intermedialer Komposition. Unter der Leitung von Prof. Dr. Buchanan und dem künstlerischen Mitarbeiter Hannes Brugger werden Projekte entwickelt, die neue Forschungs- und Experimen­tierfelder erschließen – Schnittstellen zwischen Musik, Technologie und Performance erkunden, von Live-Videoverarbeitung, gestenreaktiven Medien, Beleuchtung und KI-gestützter Analyse und Sampling bis hin zu innovativen Konzert- und Aufführungsformaten. „Ich freue mich sehr darauf, zum zukünftigen Wachstum der Neue-Musik- Community in Zusammenarbeit mit meinen neuen Kolleg*innen an der HfM Würzburg beizutragen und einer neuen Generation von Komponist*innen und Musiker*innen zu dienen, die an der Spitze neuer Entwicklungen in Musik und Technologie forschen“, so Prof. Dr. Buchanan. 

Publikationsdatum
Paragraphs
Bild
Prof. Dr. Jason Thorpe Buchanan. Foto: privat

Prof. Dr. Jason Thorpe Buchanan. Foto: privat

Text

Musikalische Bildung im Alter

Neues Zertifikatsprogramm an der Hochschule für Musik Würzburg  

Ab Dezember 2025 bietet die Hochschule für Musik Würzburg in Kooperation mit dem Verband Baye­rischer Sing- und Musikschulen e. V. (VBSM) ein neues Weiterbildungsprogramm im Bereich Musik­geragogik an. Das zertifizierte Programm richtet sich an Berufstätige aus Musik- und Bildungsberufen, die sich gezielt auf die musikalische Arbeit mit älteren Menschen spezialisieren möchten. 

Im Zentrum der Weiterbildung stehen die emotio­nalen und kulturellen Bedürfnisse älterer Menschen. Musik wird dabei nicht nur als Ausdrucksmittel, sondern auch als soziale Brücke verstanden – un­abhängig von Alter, Herkunft oder gesundheitlichen Einschränkungen. Die Teilnehmerinnen und Teilneh­mer lernen, musikalische Angebote in Seniorenein­richtungen, Bildungsstätten und auch im genera­tionenübergreifenden Kontext zu gestalten – zum Beispiel in Zusammenarbeit mit Kindertagesstätten oder Schulen. 

Vermittelt werden sowohl gerontologisches Basiswissen – etwa zu Alterstheorien, Demenz, Biographiearbeit oder Kommunikation – als auch musikpädagogische Methoden aus der Elemen­taren Musikpädagogik (EMP). Neben der Theorie steht vor allem die eigene musikalische Praxis im Mittelpunkt: Singen, Liedgestaltung, Musikhören, Bewegung, Improvisation sowie der Einsatz von Orff-Instrumenten und das Spiel der Tischharfe oder der Ukulele gehören zum Programm. 

Die Weiterbildung umfasst sieben thematisch strukturierte Wochenendmodule, begleitetes Lite­raturstudium und ein eigenständig durchgeführtes Praxisprojekt (gesamt 15 ECTS). Am Ende steht ein Abschlusskolloquium. Wer dieses erfolgreich absolviert, erhält das Hochschulzertifikat „Mu­sikgeragogin“ beziehungsweise „Musikgeragoge“. Alternativ ist auch eine Teilnahme ohne Prüfung mit entsprechender Bescheinigung möglich. 

Geleitet wird das Programm von Prof. Michael Forster und einem Team aus erfahrenen Lehr­personen von Musikhochschulen und weiteren Fachinstitutionen, wie zum Beispiel Prof. Dr. Theo Hartogh und Prof. Dr. Hans Hermann Wickel. Bei­de gelten als die Gründerväter der Fachdisziplin Musikgeragogik. Ziel des Zertifikatsprogramms ist, musikalisch-pädagogische Kompetenzen praxisnah zu vermitteln und gleichzeitig einen gesellschaftlich wichtigen Beitrag zur kulturellen Teilhabe älterer Menschen zu leisten. 

Mit dem neuen Angebot stärkt die Hochschule für Musik Würzburg ihr Profil im Bereich der berufsbe­gleitenden Weiterbildung – und setzt ein Zeichen für die wachsende Bedeutung von Musik im Kontext des demografischen Wandels. 

Ort
Print-Rubriken