Hauptbild
Wie bekannt und doch anders: Die Video-Projektion am Neubau der HfM Trossingen als Sinnbild für die individuellen Facetten und Varianten der Studiengänge im neuen Modell. Foto: HfM Trossingen

Wie bekannt und doch anders: Die Video-Projektion am Neubau der HfM Trossingen als Sinnbild für die individuellen Facetten und Varianten der Studiengänge im neuen Modell. Foto: HfM Trossingen

Banner Full-Size

Zukunft gestalten

Untertitel
Vielfalt bei der Auswahl im Fokus - Studiengänge und Profile der HfM Trossingen ab WS 2026/27
Vorspann / Teaser

Die Hochschule für Musik Trossingen bietet ab 2026 eine komplett neue Generation an Stu­diengängen, die Studierenden individuelle und vielfältige Gestaltungs- und Entscheidungsspiel­räume im Musikstudium eröffnen. Ein künstlerisch fokussiertes und inhaltlich umfassendes Musik­studium mit dem Ziel Orchestermusiker:in oder ein vielfältiges Studium, in dem Alte Musik mit Musikdesign verbunden werden kann: Das neue Portfolio an Studiengängen mit reichhaltigen Kombinationsmöglichkeiten an Künstlerischen Kernbereichen, Profilen und Projekten bietet strukturell neue Möglichkeiten für eine individu­elle Gestaltung des Musikstudiums.

Publikationsdatum
Paragraphs
Text

Studiengangsentwicklung – ein langer Weg 

Transformationsprozesse in Hochschulen brauchen Zeit und vor allem Hingabe! Die gewohnten und ein­gespielten Strukturen und Abläufe zu hinterfragen und im Sinne der Studierenden sowie mit Blick auf künftige Entwicklungen neu zu gestalten, rüttelt auf und erfordert viel Vertrauen im Miteinander. In Klausurtagungen, Workshops und zahlreichen Gesprächen haben die Fachgruppen und Institute, die Hochschulleitung und vor allem die Studien­kommissionen und der Senat in gut drei Jahren ein neues Studiengangsmodell erarbeitet. 

Auf der Prozessebene erfolgte zunächst die Fest­legung eines Meilensteinplanes, der nun mit der aktuell laufenden Programmakkreditierung und den operativen Vorbereitungen auf den Studienstart im Jahr 2026 seinen Abschluss findet. 

Auf der inhaltlichen Ebene fokussierten Klausurtage neue gesellschaftliche und künstlerische Bedarfe und Visionen für ein zeitgemäßes Musikstudium. Aufbauend auf dem Leitbild der Hochschule wurden Grundsätze formuliert, die als Leitlinien für die wei­tere Ausarbeitung des Studiengangsmodells dienten. Diese handlungsleitenden Grundsätze wurden in sogenannten „Axiomen“ fixiert, wie beispielsweise die „Gestaltungs- und Entscheidungsspielräume der Studierenden konsequent ausbauen“ oder „Möglichkeiten zur Interdisziplinarität“ ausloten und entwickeln. Diese Grundsätze haben sich in den intensiven Diskussionen bewährt – als Mög­lichkeit der gegenseitigen Vergewisserung über die Ausrichtung zukunftsorientierter Studienangebote. 

Trossinger Studiengangsmodell 

In der Entwicklung des neuen Studiengangsmodells zeigte sich schnell eine zentrale Herausforderung: Wie lassen sich die Zielsetzungen und Haltungen der Axiome mit den rechtlichen Anforderungen und organisatorischen Begrenzungen in Einklang bringen? Als Antwort auf diese Frage entstand ein Modell, in dem alle Studiengänge grundsätzlich einer einheitlichen Struktur folgen: die Künstle­rischen Kernbereiche umfassen 50 Prozent, Profile 25 Prozent und weitere Studiengangsbestandteile (Horizont, Projekte und Abschluss) zusammen 25 Prozent der ECTS-Punkte. Das Trossinger Modell verbindet so die Anforderungen an eine effiziente Administrierbarkeit, nutzt die Gestaltungsspiel­räume der rechtlichen Rahmenbedingungen und eröffnet zugleich verschiedene Dimensionen für die Individualisierung und Flexibilisierung eines zeitgemäßen Musikstudiums. 

In den Bachelorstudiengängen sind zwei und in den Masterstudiengängen (mit 120 ECTS-Punkten) ist ein Profil zu je 30 ECTS-Punkten vorgesehen. Für ausgewählte Künstlerische Kernbereiche ist das Erst­profil verbindlich vorgegeben, um die künstlerische oder künstlerisch-pädagogische Arbeit sinnvoll und notwendig zu ergänzen. Die Profile bieten den Studierenden vielfältige Optionen zur Gestaltung des eigenen Studienverlaufs. 

Bild
Struktur und schematischer Ablauf in den Bachelorstudiengängen

Struktur und schematischer Ablauf in den Bachelorstudiengängen

Text

Gestaltungs- und Entscheidungsspielräume 

Profile und Projekte ermöglichen Studierenden, Brücken zu anderen musikalischen Inhalten, künst­lerischen Kompetenzen und beruflichen Entwick­lungsperspektiven zu schlagen. 

Die Profile bieten durch vertiefende oder komple­mentäre Studienangebote vielfältige Möglichkeiten für individuelle Gestaltungen des Musikstudiums. Beispielsweise können Profile wie Aufführungs­praxis, Jazz/Pop, Neue Musik, Musikforschung, Instrumentalpädagogik, Creative Arts Practice, Komposition oder Musikdesign light gewählt wer­den. Die größtmögliche Freiheit bietet das Profil Marktplatz, in dem Module individuell kombiniert werden können. 

In den Projekten ist eine individuelle Ausgestaltung kreativer Ideen möglich, seien sie künstlerischer, pädagogischer oder interdisziplinärer Art, etwa mit Blick auf Artistic Research. 

Studium, Beruf, Familie – Master in Teilzeit 

Das Trossinger Studiengangsmodell berücksichtigt mit seinen Wahlmöglichkeiten die individuellen Bedarfe von Studierenden an eine Flexibilisierung des Studienverlaufs, und so werden nahezu alle Masterstudiengänge auch in Teilzeit angeboten. Zur Vereinbarkeit von Studium mit Beruf, Familie oder anderen Lebensumständen, können Master­studiengänge damit um ein Jahr gestreckt werden. Auf diese Weise erleichtert die Hochschule für Musik Trossingen Absolvent:innen von Bachelor­studiengängen die Vereinbarkeit von Berufseinstieg und privater Lebensplanung einerseits und einem fundierten Masterstudium andererseits. 

Transformation der Organisation 

Neue Studienangebote verändern Bestehendes in nahezu allen Aspekten einer Hochschule. Die zeit­liche und räumliche Organisation von Vollzeit- und Teilzeitstudiengängen fordert dazu auf, bestehende Prozesse zu überdenken. Dies betrifft nicht nur die Organisation von künstlerischen Projekten und Lehrveranstaltungen! Auch scheinbar nicht-betrof­fene Prozesse wie beispielsweise die Raumbuchung oder die Prüfungsorganisation muss berücksichtigt werden. In der Lehr- und Semesterorganisation wurden daher Abläufe und Verantwortlichkeiten teils neu gedacht und auf Möglichkeiten des Stu­diengangsmodells bezogen. 

Curriculare Weiterentwicklung 

Gesellschaftlich relevante Themen und künst­lerische Perspektivwechsel finden oftmals als „Add-on“ neuer Lehrveranstaltungen Einzug in die Curricula einer Musikhochschule. Dies kann leicht Studienverlaufspläne überfrachten. Die Studiengangsreform in Trossingen hat daher be­wusst einen anderen Weg eingeschlagen: Neue Inhalte werden als Querschnittsthemen in Modu­len berücksichtigt. Die Einbeziehung von Bildung für nachhaltige Entwicklung beispielsweise zieht sich als roter Faden durch alle Studiengänge, so wie auch Demokratiebildung und Digitalisierung. Verstärkt werden diese Entwicklungen durch das Landeszentrum MUSIK–DESIGN–PERFORMANCE, das Brücken baut zwischen den Traditionen künst­lerischer Disziplinen und den innovativen Ansätzen des digitalen Zeitalters für künstlerische Praxis, Forschung und Lehre.

Akkordeon-Titel
Spot on: Studiengänge und Profile der HfM Trossingen ab WS 2026/27
Akkordeon-Elemente
Accordion Item Title

„Podium und Orchester“ und „Musik- Pädagogik“ – Bachelor und Master

Accordion Item Text

Für Gesang, Klavier, Gitarre, Akkordeon, Or­chesterinstrumente, Alte Musik sowie Musik und Bewegung bietet die Hochschule einen künstle­risch ausgerichteten Studiengang „Podium und Orchester“ sowie einen künstlerisch-pädagogisch ausgerichteten Studiengang „Musik-Pädagogik“ auf den Ebenen Bachelor (240 ECTS-Punkte) und Master (120 ECTS-Punkte) an. 

Neu ist der Studiengang „Musik-Pädagogik“ als eigenständiger Bachelor- und Master-Studiengang. Damit will die Hochschule für Musik Trossingen aktiv dem bereits jetzt bestehenden Fachkräf­temangel an Musikschulen entgegenwirken und Bewerber:innen mit diesem Berufsziel gezielte Studienangebot bieten. 

Im Bereich der Masterstudiengänge mit 120 ECTS-Punkten sind zudem die Studiengänge „Bühne und Orchesterpraxis“ sowie „Kammermusik“ als Studienangebote in Teilzeit mit einer Studiendauer von drei Jahren konzipiert, um die Vereinbarkeit von Berufseinstieg und privater Lebensplanung mit einem Masterstudium zu erleichtern.

Accordion Item Title

Lehramt Musik und Verbreiterungsfach Jazz und Popularmusik

Accordion Item Text

Für ein Studium der „Schulmusik“ bietet die Hochschule für Musik Trossingen auch weiterhin optimale Bedingungen: Das Fach Musik (Erstfach) kann mit Orchesterinstrumenten, Klavier, Gitarre, Akkordeon, Musik und Bewegung, Schulprak­tischem Klavierspiel oder Producing studiert wer­den. Die Hochschule bietet darüber hinaus auch Möglichkeiten, die Bildungswissenschaften und Fachdidaktik in Trossingen zu studieren. Anstelle eines zweiten Fachs an einer Universität kann das Verbreiterungsfach Jazz und Popularmusik in Trossingen gewählt werden. Und Dank der Koo­perationen mit den Universitäten Konstanz und Tübingen bestehen hervorragende Möglichkeiten, ein zweites Fach an einer benachbarten Universität zu studieren. 

Accordion Item Title

Bachelor „Musikdesign“ und Master „Audio Experience Design“

Accordion Item Text

Auf dem Fundament einer musikalisch künstle­rischen Ausbildung gestalten Musikerdesigner:innen die Klänge der Zukunft an den Schnittstellen von Kunst, Technologie, Wirtschaft und Wis­senschaft: technisch innovativ, musikalisch an­spruchsvoll und in interdisziplinärer Teamarbeit. Musikdesigner:innen schaffen Klangwelten für Filme und Games, Räume und Produkte, ent­wickeln neuartige Konzertformate und stehen gemeinsam mit traditionellen Musiker:innen auf der Bühne. Das Studium ist projektorientiert und bietet praxisnahe Einblicke mit externen Profes­sionals sowie Raum für persönliche Entfaltung. 

Der neue Teilzeit-Masterstudiengang Audio Experience Design (Master of Arts mit 60 ECTS-Punkten) ist ein innovatives, projektbasiertes Studienangebot. Nach dem Motto “Bring Your Own Project” verwirklichen die Studierenden eigene Vorhaben an der Schnittstelle von Audio, Technologie, Forschung, Anwendung und User Ex­perience. Das Angebot richtet sich an kreative und neugierige Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Fachrichtungen (Musik, Producing, Informatik, Architektur, Design, Szenografie, Wirtschaft, Wissenschaft, Pädagogik), die eine auditive Ge­staltungsfrage mit ihrer bisherigen designerischen oder forschenden Praxis verbinden wollen. 

Accordion Item Title

Master „Creative Arts“ und „Musik und Gesellschaft“

Accordion Item Text

Mit den ebenfalls ab Herbst 2026 beginnenden neuen Studienangeboten in „Creative Arts“ und „Musik und Gesellschaft“ gestaltet die Hochschule aktiv umfassende Transformationsprozesse und begegnet damit Herausforderungen und Bedarfen für ein zukunftsorientiertes Musikstudium. 

Creative Arts: Die eigenständige, vielseitige künst­lerische Profilierung ist zentraler Gegenstand des Teilzeit-Masters „Creative Arts“. Das Studium kann als Atelier für künstlerische Entwicklungs­vorhaben begriffen werden, das in Jahresprojekten organisiert ist. Es bietet einen flexiblen Rahmen für eine individuelle und selbstständige Studiengestal­tung mit intensivem Praxisbezug. Im Zentrum des Masters „Creative Arts“ erproben und professi­onalisieren sich Studierende in interdisziplinären Kontexten. 

Musik und Gesellschaft: Schwerpunkte des Ma­sters „Musik und Gesellschaft” liegen im Musizie­ren im Amateurbereich (Stichwort „Community music“ und Musikräume als „Safe Space“). Im Vordergrund stehen gesellschaftlich relevante Aspekte der Musikpädagogik in außerschulischen Kontexten wie Inklusion, Partizipation, Teilhabe, nachhaltiges Lernen, soziales Handeln, Diversität und Antidiskriminierung sowie Gerechtigkeit in musizierpraktischen Handlungsfeldern. Dieser Studiengang an mit den künstlerischen Kernbe­reichen „Inklusion und Musizieren“, „Grundlagen von Rhythmik mit Elementarer Musik-Pädagogik“, „Dirigieren und Ensembleleitung“ sowie „Musizie­ren mit Gruppen“ studiert werden. 

Bild
Foto: HfM Trossingen

Besondere Formate haben Tradition an der HfM Trossingen: Im Rahmenprogramm der Donaue­schinger Musiktage 2025 gestalteten Studierende inmitten der Ausstellungsräume des Museum Art. Plus ein Konzert mit Werken, die in einen direkten Dialog mit den Räumen und den dort gezeigten Kunstwerken traten. Zur Aufführung gelangten Uraufführungen von Kompositions- und Musik­designstudierenden, interpretiert vom Open Score Ensemble der Hochschule. Foto: HfM Trossingen

Print-Rubriken