Lisa Fornhammar. Foto: privat
Die Künstlerin, Pädagogin und Forscherin Lisa Fornhammar ist seit 1. April 2025 Prorektorin für den 3. Zyklus, Forschung, Internationales und Professionalisierung an der HfM Dresden. In ihrem Wirken als Lehrende an verschiedenen Musikhochschulen in Deutschland und Europa setzt sie sich dafür ein, dass der Unterricht kollaborativer wird.
„In meinen 18 Jahren Lehrtätigkeit habe ich erlebt, wie sich das Berufsfeld der Musikstudierenden komplett gewandelt hat. Die Studierenden sind hochmotiviert, den Wandel federführend mitzugestalten, und ich finde, es ist wichtig, dass wir als Hochschulen entsprechend mit neuen Methoden und Unterrichtskonzepten darauf reagieren“, so Fornhammar. Als Lehrende entwickelt sie daher stets neue Formate, wie den Crashkurs Jazz trifft Neue Musik oder das Konzertprojekt Queerbeat: Von Barock bis Performance.
2025 veröffentlichte Nordic Research in Music Education den Artikel Towards a Collaborative Higher Music Education Curriculum: A Singer- Composer Duoethnography von Lisa Fornhammar und dem finnischen Komponisten Miika Hyytiäinen. Er basiert auf einem transdisziplinären Seminar, das sie gemeinsam für Gesangs- und Kompositionsstudierende angeboten hatten. Der Artikel erläutert ihre Vorgehensweise im Rahmen des Seminars und liefert neben einem praktischen Erfahrungsbericht eine theoretisch fundierte Grundlage für Lehrende, die sich ebenfalls mit neuen Unterrichtsformaten auseinandersetzen möchten. Bis Transdisziplinarität im Lehrplan fest verankert ist, sei es noch ein weiter Weg. „Wir hoffen aber, dass es in Zukunft mehr Diskussionen und Entwicklungen im Bereich der fachrichtungsübergreifenden Lehre geben wird und dass wir mit der Veröffentlichung einen dynamischen Prozess in Gang bringen konnten“, so Fornhammar. Es ist ihr ein wichtiges Anliegen, dass die Studierenden optimal auf das Berufsleben vorbereitet werden und später mit Freude auf ihre Studienzeit zurückblicken. „Um im Wandel des künstlerischen Berufsfelds als Musiker:in zu bestehen, bedarf es des Interesses, sich mit fachfremden Themen auseinanderzusetzen. Ich denke, diese Neugier und Offenheit kann man nicht früh genug entwickeln“, so Fornhammar.
Lisa Fornhammar studierte am Opernstudio in Stockholm sowie Liedgesang am Mozarteum Salzburg und promoviert zur Zeit an der University of the Arts Helsinki. Ab 2023 war Lisa Fornhammar Gastprofessorin für innovative Gesangstechniken und Interpretationsweisen in der Neuen Musik an der HfM Dresden und leitete den internationalen Masterstudiengang Neue Musik, bevor sie 2025 zur Prorektorin gewählt wurde. 2024 wurde sie als Mitglied in die Sächsische Akademie der Künste berufen. In ihrer Forschung, für die sie international Anerkennung findet, widmet sie sich unter anderem experimentellen Stimmtechniken, innovativen pädagogischen Konzepten und der zukunftsorientierten Weiterentwicklung von Hochschulcurricula.