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1.10.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Theater ohne Grenzen - 6. Theatertage in Schwedt +++ «Jud Süß» nach Feuchtwanger als Uraufführung im tip +++ Ausstellung zeigt Reich-Ranickis Sammlung von Schriftstellerporträts


Theater ohne Grenzen - 6. Theatertage in Schwedt
Potsdam (ddp-lbg). Unter dem Motto «Theater ohne Grenzen» beginnen am 21. Oktober die 6. Theatertage der Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Bis 26. Oktober präsentieren 18 Theaterensembles in Schwedt über 20 Aufführungen, sagten Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) und der Intendant der Uckermärkischen Bühnen Schwedt, Reinhard Simon, am Dienstag in Potsdam bei der Vorstellung des Programms.
Die Palette der Darbietungen reicht von klassischem Theater über Puppenspiel bis hin zu Rockballett. Zu den teilnehmenden Theatern gehören neben dem Gastgeber, den Uckermärkischen Bühnen Schwedt, unter anderem das Staatstheater Cottbus und das Hans-Otto-Theater auf brandenburgischer Seite sowie aus Sachsen-Anhalt das Theater der Landeshauptstadt Magdeburg und das Opernhaus Halle.
«Das Festival bietet nicht nur Anlass für einen Erkenntnisaustausch zwischen den Beteiligten, es bietet vor allem auch einem breiten Publikum weit über die Grenzen der Uckermark hinaus ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles künstlerisches Angebot», betonte Wanka.
Zum ersten Mal hob sich der Vorhang zum Theatertreffen der Länder im Jahr 1993. Seither findet es alle zwei Jahre statt, abwechselnd in Brandenburg und in Sachsen-Anhalt. Zu den Initiatoren des Festivals gehört neben den Gastgebern und Teilnehmern der Deutsche Bühnenverein-Landesverband Ost, der sich davon einen Erfahrungsaustausch und Erkenntnisse für die Entwicklung der Theaterlandschaft im Osten Deutschlands erhofft. Das Land Brandenburg unterstützt die diesjährigen Theatertage mit 20 000 Euro.
http://www.theater-schwedt.de

«Jud Süß» nach Feuchtwanger als Uraufführung im Tipp
Berlin (ddp-bln). Das kleine Berliner theater im palais (tip) bringt in der neuen Spielzeit Barbara Abends Stück «Jud Süß» nach dem Roman von Lion Feuchtwanger als Uraufführung heraus. Die Autorin führt selbst Regie, sagte Intendantin Gabriele Streichhahn am Dienstag bei der Vorstellung des Spielplans. Jens-Uwe Bogadtke spielt die Titelrolle eines jüdischen Finanzexperten des 18. Jahrhunderts, der am Galgen endet - ein Justizmord.
Diese Uraufführung am 24. Oktober steht im Mittelpunkt der neuen Saison. Im Kontext wird auch der gleichnamige Veit-Harlan-Hetzfilm zu sehen sein. Dazu gibt es Gespräche mit Vertretern der Jüdischen Gemeinde wie Andreas Nachama. Weiter sind Friedrich Schorlemmer und später Eugen Drewermann zu Gast.
Die «Jud Süß»-Inszenierung ist Teil des in der vorigen Spielzeit mit Shakespeares «Macbeth» begonnenen Zyklus «Krieg Macht Leid». Musikalisch-literarische Abende mit Marion van de Kamp und Maria Mallé weiten das Thema aus, das 2004/05 mit einer Dramatisierung von Heinrich von Kleists «Marquise von O.» seine Fortsetzung finden soll.
Das tip spiele im Jahr nahezu so oft, wie es Kalendertage gibt, sagte die Intendantin. Darin einbegriffen sind Doppelvorstellungen, Gästeauftritte und Gastspiele deutschlandweit und bis hin nach Brüssel. Zurzeit sind 19 eigene Produktionen auf dem Spielplan, zu denen in der gerade begonnenen Saison sieben neue hinzukommen.
«Stunde der Preisträger» ist eine monatliche Lesereihe, die gemeinsam mit der Stiftung Preußische Seehandlung veranstaltet wird, die Volker Braun am 9. November mit «Der berüchtigte Christian Sporn» eröffnet. Überdies liest Angelica Domröse aus ihrer Autobiografie.

Ausstellung zeigt Reich-Ranickis Sammlung von Schriftstellerporträts
Frankfurt/Main (ddp). Die graphische Sammlung von Marcel Reich-Ranicki ist Thema einer neuen Ausstellung in Frankfurt am Main. Deutschlands bekanntester Literaturkritiker hat seit den 60er Jahren Porträts von Schriftstellern und Kritikern gesammelt, die besondere Bedeutung für sein Leben und seine Arbeit besitzen. Über die Jahrzehnte entstand so eine Literaturgeschichte in mehr als 100 Porträts, die sich von Goethe über Heine und Thomas Mann bis zu Günter Grass erstreckt. Die Ausstellung im Jüdischen Museum ist von Donnerstag an bis zum 4. Januar 2004 zu sehen.