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11.1.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Potsdam: Festival «Rohkunstbau» steht vor dem Aus +++ Apolda: Ausstellungen zu Edvard Munch +++ Chemnitz: Schild warnt vor Bordellszenen von Otto Dix in Gunzenhauser-Museum +++ Essen: Schau «Farbe zu Fläche zu Raum» ab Samstag in Museum Folkwang +++ Magdeburg: Architekturpreis des Landes geht nach Eisleben


Potsdam: Festival «Rohkunstbau» steht vor dem Aus
Potsdam (ddp-lbg). Dem brandenburgischen Festival für zeitgenössische Kunst «Rohkunstbau» droht das Aus. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten werde das Schloss Sacrow nicht mehr für eine große Ausstellung im Rahmen des Festivals zur Verfügung stellen, berichten der «Potsdamer Neuesten Nachrichten» (Freitagausgabe). Damit fehlen den Veranstaltern geeignete Räumlichkeiten. «Wir hatten nach dem Erfolg im vergangenen Jahr fest damit gerechnet, in Sacrow bleiben zu können», sagte der Gründer und künstlerische Leiter von «Rohkunstbau», Arvid Boellert, dem Blatt. Die schriftliche Absage der Stiftung Anfang Dezember habe nun sämtliche Planungen für das Festival «über den Haufen geworfen».
Die Schlösserstiftung begründet die Absage mit Vermietungen für Filmaufnahmen. Außerdem würden die begrenzten Räumlichkeiten im Schloss dem Anspruch einer solchen Ausstellung nicht gerecht. Die Schlösserstiftung will bei ihrer Absage bleiben. «Es hat sich im vergangenen Sommer gezeigt, dass eine solche Ausstellung in einem denkmalgeschützten Gebäude wie dem Schloss mit erheblichen Problemen verbunden ist», sagt Pressesprecher Ulrich Henze der Zeitung.
Im vergangenen Sommer war Rohkunstbau mit der Ausstellung «Drei Farben - Blau, Weiß, Rot» zum ersten Mal im Schloss Sacrow bei Potsdam zu erleben. Zuvor hatte das 1994 in Cottbus gestartete Festival über Jahre hinweg das Schloss von Groß Leuthen im Spreewald genutzt.


Apolda: Ausstellungen zu Edvard Munch
Apolda (ddp-lth). Mit vier hochkarätigen Ausstellungen will das Kunsthaus Apolda in diesem Jahr Besucher anlocken. Als Highlight kündigte der Geschäftsführer des Kunstvereins Apolda Avantgarde, Hans Jürgen Giese, die Schau «Edvard Munch und Thüringen» an. Die Konstellation, einen internationalen Künstler wie Munch mit einer Region zu verbinden, werde sicher neben kunstinteressierten auch heimatverbundene Menschen ansprechen, sagte Giese der Nachrichtenagentur ddp. Nur wenige wüssten, dass Munch zwischen 1904 und 1907 mehrfach zu Kuraufenthalten in Thüringen war und in dieser Zeit «wie ein Besessener» gemalt habe. Die für Herbst geplante Schau stoße schon jetzt auf großes Interesse.
Im Kontext des Europäischen Designpreises 2008 steht im Frühjahr eine Ausstellung zur Sportmarke Adidas. Die Preisverleihung des aller drei Jahre von Apolda ausgelobten Wettbewerbs wird jeweils von einer Schau begleitet. Personalausstellungen von Harald Metzkes und Horst Sakulowski runden das diesjährige Angebot ab.
Das Kunsthaus hatte im vergangenen Jahr rund 20 500 Besucher gezählt, etwa 10 000 weniger als 2006. «Wir können nicht jedes Jahr Camille Claudel zeigen», sagte Giese. Allein die Schau mit Werken der französischen Bildhauerin hatte 2006 weit mehr als 22 000 Besucher. 2009 stehe ganz im Zeichen des 90. Bauhaus-Jubiläums und bringe nach 1999 eine neuerliche Begegnung mit Werken Lyonel Feiningers.
Die Pläne der Galerie reichen bereits bis ins Jahr 2011. «Wir haben interessante Projekte und herrliche Angebote», freute sich der Geschäftsführer. Details wollte er aber nach den Erfahrungen von 2007 noch nicht preisgeben. Im vergangenen Jahr waren zwei Ausstellungen kurzfristig geplatzt - die «Von Chagall bis Kandinsky» an russischer Bürokratie, eine mit Werken Andy Warhols an Erbstreitigkeiten.
Das vom Kunstverein Apolda Avantgarde betriebene Kunsthaus wurde im Sommer 1995 eröffnet. Seither zählte es nach Gieses Angaben weit über 310 000 Besucher.
http://www.kunsthausapolda.de


Chemnitz: Schild warnt vor Bordellszenen von Otto Dix in Gunzenhauser-Museum
Chemnitz (ddp). Mit einem Warnschild haben die Kunstsammlungen Chemnitz jetzt auf Besuchervorwürfe wegen angeblich pornografischer Bilder im neuen Museum Gunzenhauser reagiert. Am Zugang eines Raumes der Otto-Dix-Abteilung wird darauf hingewiesen, dass einige der in diesem Kabinett ausgestellten Werke für Kinder nicht geeignet sind, wie Kurator Thomas Friedrich am Freitag sagte. Die Bilder zeigten vorrangig Bordellmotive sowie zwei Vergewaltigungsszenen, sagte Friedrich. Darüber habe es zwei Beschwerden gegeben. Eine Abhängung der Bilder stehe jedoch nicht zur Diskussion. Die Blätter seien bereits im Jahr 2000 unter dem Titel «Halbwelt auf Papier» in Leipzig zu sehen gewesen. Damals habe sich seiner Kenntnis nach niemand daran gestoßen. Es komme jedoch in Museen und Ausstellungen immer wieder vor, dass moderne Kunst zu derartigen Diskussionen führe.
Das Museum war Anfang Dezember als Heimstatt der fast 2500 Werke umfassenden Sammlung Gunzenhauser eröffnet worden. Unter den rund 270 vertretenen Künstlern nimmt der mit 290 Werken größte museale Otto-Dix-Bestand einen besonderen Platz ein. Im ersten Monat wurdennach Friedrichs Angaben etwa 15 000 Besucher gezählt. Die Anfrage nach Führungen reiße nicht ab.
http://www.chemnitz.de/kunstsammlungen


Essen: Schau «Farbe zu Fläche zu Raum» ab Samstag in Museum Folkwang
Essen (ddp-nrw). In der Grafischen Sammlung des Essener Museums Folkwang ist ab Samstag (12. Januar) eine Ausstellung mit Werken der Künstler Rupprecht Geiger (geb. 1908), Victor Vasarely (1906-1997) und Max Bill (1908-1994) zu sehen. Die drei wichtigen Vertreter der Kunst der Moderne hätten Farbe, Fläche und Raum mit unterschiedlichen Schwerpunkten in den Fokus ihres künstlerischen Interesses gesetzt, teilte das Museum am Freitag mit.
Die bis zum 30. März dauernde Ausstellung unter dem Motto «Farbe zu Fläche zu Raum» zeige rund 120 zumeist großformatige grafische Blätter sowie einige Gemälde und Künstlerbücher.
Die Schau im Altbau des Museums ist dienstags bis sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr und freitags von 10.00 bis 21.00 zu sehen.
http://www.museum-folkwang.de


Magdeburg: Architekturpreis des Landes geht nach Eisleben
Magdeburg (ddp-lsa). Der diesjährige Landes-Architekturpreis geht an die Architekten und den Bauherrn des Museums Luthergeburtshaus Eisleben. Damit werde ein gelungenes Zusammenspiel von zeitgenössischer Architektur und historischem Erbe ausgezeichnet, sagte der Präsident der Architektenkammer Sachsen-Anhalt, Ralf Niebergall, am Freitag. Der Architekturpreis wird seit 1995 in dreijährigem Rhythmus vergeben und nunmehr zum fünften Mal durch das Bauministerium und die Architektenkammer verliehen. 78 Bewerbungen wurden für den Fachpreis eingereicht, wie die Initiatoren mitteilten.
Aus den in die engere Wahl gekommenen Objekten konnte die Öffentlichkeit zum zweiten Mal einen Publikumspreisträger auswählen. 1153 Personen beteiligten sich daran. Sie wählten den Um- und Neubau der Grundschule «Albert Einstein» in Burg zu ihrem Favoriten. Das Besucherzentrum Arche Nebra habe auch hoch in der Gunst des Publikums gestanden, hieß es. Die Jury hatte dem Umbau der Plattenbauschule in Burg eine Auszeichnung zum Architekturpreis zugesprochen.
Die Ausstellung aller 78 zum Architekturpreis eingereichten Arbeiten ist bis zum 5. Februar im Funkhaus des Mitteldeutschen Rundfunks in Magdeburg zu sehen.