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11.1.: musikschul-presseschau +++ musikschule aktuell

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Rottenburg: Vier große Jugendorchester sind entstanden +++ Neue Musikschule für Waren/Müritz +++ Ennepetal: Musikschulleiter will seine Arbeit auch in die Grundschulen tragen +++ Interview mit Rainer Schmitt: "Klassische Musik ist längst eine Randerscheinung"

Rottenburg: Vier große Jugendorchester sind entstanden: Systematischer Aufbau bis zur Stadtkapelle
ROTTENBURG. Seit zwei Jahren tut sich einiges im Rottenburger Jugendorchesterbereich. Mit dem Mittelstufenorchester des Eugen-Bolz-Gymnasiums (EBG), der gleichermaßen von EBG und Musikschule gegründeten Jungen Philharmonie und den beiden Jugendorchestern der Stadtkapelle wurden gleich vier Ensembles ins Leben gerufen, in denen Jugendliche an den Instrumenten sitzen.
Bei der Gründung der Jungen Philharmonie vor etwa zwei Jahren waren einige erwachsene Mitspieler notwendig, erzählt Karlheinz Heiss, Leiter der Rottenburger Musikschule: "Wir hatten keine Bratsche." Es sei wichtig, ein paar sichere Stimmen dabei zu haben. "Da muss vom Klang her was laufen", sagt Heiss. Ganz ohne die Großen geht es immer noch nicht. Etwa fünf Stimmen sind mit Erwachsenen besetzt. Das ganze Orchester zählt mittlerweile rund 40 Mitglieder im Alter zwischen elf und 19 Jahren. Fast alle gehen ins EBG und lernen ihr Instrument an der Musikschule.
Geleitet wird das Orchester von Albert Geiger, Lehrer am EBG. Konzertmeister ist Martin Hauser, Lehrer an der Musikschule.
"Früher hatte das EBG ein Orchesterle und wir auch", sagt Heiss. Um die Kräfte zu bündeln, wurde die Junge Philharmonie gegründet. Sie bietet Fortgeschrittenen die Möglichkeit, auf hohem Niveau zu musizieren. "Die wachsen damit", meint Heiss. Geprobt wird als Streichorchester, und je nach Konzert werden noch Bläser eingeladen. "Das gibt Spielraum bei der Auswahl der Literatur", erklärt Heiss, weil man nicht immer für ein komplettes Orchester suchen muss.
Seit vorigem Schuljahr gibt es am EBG auch ein Mittelstufenorchester für die Elf- bis 13-Jährigen, das ebenfalls von Albert Geiger geleitet wird. Hier sollen die Jungmusiker/innen lernen, miteinander zu spielen. Wer gut ist, kann den Sprung in die Junge Philharmonie schaffen. Dafür sind laut Heiss aber schon drei bis sechs Jahre Erfahrung nötig. Die Philharmonie, betont Heiss, stehe aber auch Schülern von außerhalb offen.
Erst kürzlich hatte die Junge Philharmonie ihren ersten Auslandsauftritt im piemontesischen Novara, südlich vom Lago Maggiore. Den Kontakt hatte die Schwester von Albert Geiger hergestellt. Weitere ausländische Auftrittsorte sollen etwa St. Claude oder Schaffhausen sein. An großen Projekten fürs nächste Jahr nennt Heiss die Aufführung des Requiems von Gabriel Fauré im Mai, vor allem aber das "Orfeo et Euridice"-Opernprojekt nach Christof Willibald Gluck im November.
Als Arno Hermann vor anderthalb Jahren Stadtmusikdirektor und damit Dirigent der Stadtkapelle wurde, gründete er in enger Kooperation mit der Musikschule zwei Jugendorchester. Im JugendorchesterúII spielen die Neun- bis Zwölfjährigen. Aber das Orchester, betont Hermann, stehe auch älteren Anfängern offen. Voraussetzung ist, dass sie ihr Instrument bereits einigermaßen beherrschen. Ebenso wie im Mittelstufenorchester sollen die Kinder hier das gemeinsame Musizieren lernen. Gespielt werden einfachere Sachen vom Barock- bis zum Swingstück. "Es muss halt einen Lerneffekt haben", sagt Hermann.
Mit fortgeschrittener Spielkunst können sie ins JugendorchesterúI wechseln. Die Zwölf- bis 17-Jährigen haben schwierigere Stücke zu bewältigen, auch wenn einige Instrumente wie Saxophon, Tenorhorn, Horn oder Posaune zahlenmäßig noch schwach besetzt sind. Hermann: "Die Stücke gehen fast schon Richtung großes Orchester."
Die Kooperation mit der Musikschule ist fester Bestandteil der neuen Struktur. Unterrichtete Hermanns Vorgänger Herbert Kamleiter die Jugend noch selbst, so hat diese Aufgabe jetzt die Schule übernommen. "Alle, die in der Stadtkapelle spielen, lernen an der Musikschule", erzählt Hermann. Er selbst unterrichtet dort auch. So haben die Musiker/innen der Stadtkapelle einmal die Woche Einzelunterricht an der Musikschule und Orchesterprobe. Das große Ziel für alle im Jugendorchester sollte laut Hermann die Stadtkapelle sein. Einen Automatismus für die Übernahme gebe es allerdings nicht. "Die Leute müssen nochmals extra vorspielen." Zwei Jugendliche haben den Sprung bisher geschafft.
Mit der Entwicklung der Jugendorchester ist Hermann hochzufrieden. 25 Köpfe zählt momentan das Fortgeschrittenenensemble. "Für anderthalb Jahre ist das nicht schlecht", meint der Stadtmusikdirektor. Sein Traum allerdings ist ein 50- bis 70-köpfiges Orchester, um ein breites Fundament für die Stadtkapelle zu haben. "Es darf schon richtig groß werden."
Frank Rumpel
Quelle: http://www.cityinfonetz.de/index.php?objekt=ST&id=7260

Neue Musikschule in Waren/Müritz eröffnet
Waren/Bergen Rund zwei Drittel der 20 öffentlichen Musikschulen in Mecklenburg-Vorpommern haben inzwischen gute bauliche Voraussetzungen für den Unterricht. Bei einem Drittel gibt es Probleme. Das sagte die Vorsitzende des Landesverbandes der Musikschulen, Christiane Krüger, gestern anlässlich der Übergabe einer neuen Musikschule in Waren. Ein Schweizer Unternehmer hatte dort 70 Prozent der Investition von 1,6 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Weitere positive Beispiele seien Musikschulsanierungen in Neubrandenburg, Bad Doberan und Malchin. Schlechte Bedingungen und Probleme gebe es dagegen in Bergen auf Rügen und am Schweriner Konservatorium.
In Waren wurde in zehn Monaten eine knapp 100 Jahre alte, dreigeschossige, denkmalgeschützte Backsteinschule als Musikschule des Landkreises umgebaut und erstmals mit eigenem Kammermusiksaal ausgestattet. An der Musikschule lernen rund 700 Schüler aller Altersgruppen, die sich mit Streich- und Blasorchester schon einige Preise und Auslandsaufenthalte erspielten.
Der 73-jährige Schweizer Jost Reinhold stammt aus dem Müritzkreis. Er wanderte später nach Italien aus und gründete ein Unternehmen in der Automobilbaubranche.
Quelle: http://www.ostsee-zeitung.de/kul/start_156360.html

Müritzkreis. "Was kann es für einen älteren Menschen schöneres geben, als etwas dazu beizutragen, dass die Jugend frei, weltoffen, gebildet und solidarisch aufwächst", sagte Jost Reinhold gestern bei der feierlichen Eröffnung der Kreismusikschule in Waren. Er erinnerte sich an seine Jugend, als er selbst fest entschlossen war, am Neustrelitzer Carolinum in den Chor aufgenommen zu werden. Beim Vorsingen habe er dann aus voller Kehle, kaum einen Ton treffend, losgeschmettert, erzählte Reinhold. Die Mitschüler hätten sich vor Lachen gebogen und dem Musiklehrer standen die Tränen in den Augen. Sein Gesang sei lediglich für den Hausgebrauch zu verwenden, lautete das niederschmetternde Urteil. Dennoch singe er auch heute noch täglich eine Viertelstunde. Seine Frau mache ihm immer wieder Mut, lediglich die Katze verlasse fluchtartig das Haus.
Jost Reinhold erinnert an den Beginn des Umbaus vor drei Jahren: "Es hat nur einige Sekunden gedauert, und der damalige Landrat Gert Schultz und ich waren uns in Sachen Musikschulneubau einig", erinnerte er sich. Auch der Stiftungsrat und der Vorstand waren sofort bereit, dem Bau finanzielle Hilfe angedeihen zu lassen. Insgesamt waren es dann über 1,1 Millionen Euro, die von der Jost-Reinhold-Stiftung in die Musikschule investiert wurden. Standen den Musikeleven in den alten Räumlichkeiten 280 Quadratmeter zur Verfügung, so können die jungen Künstler jetzt auf 730 Quadratmeter proben, offerierte der Landrat Jürgen Seidel (CDU) den etwa 100 Gästen der Feierstunde im neuen Jost-Reinhold-Saal. Dieser Raum wurde architektonisch einem Flügel nachempfunden. "Nicht nur die Unterrichtsräume sind größer geworden, auch der Platz für die Verwaltung. Für die Kreismusikschule ist uns nichts groß genug", sagte Seidel schmunzelnd.
Insgesamt hat der Bau etwa 1,62 Millionen Euro gekostet. Finanzielle Unterstützung erhielt der Landkreis Müritz auch vom Bund über das Kultusministerium Mecklenburg-Vorpommerns in Höhe von 413 000 Euro.
Heike Becker
Quelle: Nordkurier, http://www.nordkurier.de/cgi-bin/fm.pl?location=http://www.nordkurier.d…

Ennepetal: Musikschulleiter will seine Arbeit auch in die Grundschulen tragen
Ennepetal. (MM) Paul-Gerhard Minor, der Leiter der Musikschule, ist seit 25 Jahren bei der Stadt beschäftigt. Zum silbernen Dienstjubiläum gratulierte ihm Bürgermeister Michael Eckhardt im Rathaus.
Minor, vor 48 Jahren in Unna geboren, machte im Anschluss an seine Schulzeit eine Lehre als Metallinstrumentenmacher und Schlagzeugbauer. Danach absolvierte er den Zivildienst, der in den Dienstzeitraum mit eingeflochten ist, und begann ein Studium. An der Staatlichen Hochschule für Musik in Wuppertal studierte der Jubilar Blockflöte und schloss als staatlich geprüfter Musiklehrer ab.
Seit dem 1. Mai 1979 war Minor zunächst als Musiklehrer an der städtischen Musikschule tätig. Von August 1996 an hatte er das Amt des stellvertretenden Musikschulleiters inne, bis er 1998 die Leitung komplett übernahm. Die städtische Musikschule beschäftigt heute 18 Lehrkräfte und unterrichtet etwa 600 Schüler.
Minor engagiert sich auch außerhalb des normalen Schulbetriebs. So hob er das "Musikwichtel"- und das "Blasorchester"-Projekt mit aus der Taufe. Ersteres steht im Zeichen der musikalischen Früherziehung für Zwei- bis Vierjährige. Beim "Blasorchester" handelt es sich um ein Projekt an der Realschule (WP berichtete). Der verstärkte Einsatz der Musikschule hat dort bereits Talente zum Vorschein gebracht.
Michael Eckhardt hofft auf weitere Jahre der kreativen Zusammenarbeit. Der Musikschulleiter selbst lobte ausdrücklich die "engagierten Kollegen" an der Schule. "Ich freue mich, dieses tolle Team leiten zu dürfen. Wir sind alle mit der Zeit immer enger zusammengewachsen."
Und wie zum Beweis seines ungebremsten Einsatzes für die Musik soll in Zukunft das "Pizzicato"-Projekt, ein Streichorchester am Reichen-bach-Gymnasium, ausgeweitet werden. Mit Fördermitteln der Stadt plant man auch Grundschulen mit einzubeziehen. "Ich sehe es gerade in der heutigen Zeit als wichtige Aufgabe der Musikschule an, das Singen bereits in jungen Jahren zu fördern." Ennepetal sei auf musikalischem Gebiet beispielhaft im Vergleich mit der Talentunterstützung in anderen Städten.
Das zeigt sich auch darin, dass die regionale Ausscheidung im Wettbewerb "Jugend musiziert" im Segment Blockflöten hier ausgetragen wird. Am Samstag, 25. Januar, werden sich von 9.30 Uhr bis 20.30 Uhr in Ennepetal begabte Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 19 Jahren miteinander messen.10.01.2003
Quelle: Westfalenpost: http://www.westfalenpost.de/wp/wp.ennepetal.volltext.php?id=421871&zuli…


Interview mit Rainer Schmitt: "Klassische Musik ist längst eine Randerscheinung"
Ein Interview mit Professor Rainer Schmitt über die Probleme der musikalischen Bildung in- und außerhalb der Schule

Die Frau hat gut reden. Viel mehr als die "äußere Hülle, die wir so verzweifelt bürsten und pflegen", könne Musik beglücken, sagte die (bekanntlich bildschöne) Geigen-Virtuosin. Aber dann sagte Anne-Sophie Mutter noch etwas: Der Musikunterricht in Deutschland sei meist "peinlich und langweilig", die "kulturelle Armut" wachse beängstigend.
Stimmt denn das? Wie schlecht steht es um die musikalische Bildung, wo liegen Verbesserungs- beziehungsweise Rettungsmöglichkeiten in- und außerhalb der Schule? Diese Fragen stellte Redakteur Harald Likus Professor Rainer Schmitt, dem Leiter des Seminars für Musik und Musikpädagogik der TU Braunschweig. Und wie das bei Professoren so ist: Kaum war in seinem TUBüro (wo ganz oben auf dem CDStapel übrigens Webers "Freischütz" lag) der Begriff "musikalische Bildung" gefallen, legte Schmitt Wert auf eine viergeteilte Definition.

Herr Schmitt, wohl niemals hätte ein Musikprofessor gesagt, dass es um die musikalische Bildung gut steht. Wie schlecht steht es aus Ihrer Sicht?
Ich möchte zunächst erläutern, was ich unter dem Begriff verstehe. Für mich bedeutet Musikalische Bildung: Offenheit, Orientierungsfähigkeit, Kritikfähigkeit und damit auch Teilhabe an Musikkultur.

Darum, wie ein musikalischer Bildungskanon beschaffen sein müsste, geht es Ihnen also gar nicht?
Nein, ich habe gegenüber einem Kanon immer Vorbehalte. Ein Kanon fixiert, normiert und ist subjektiv - irgendeiner muss ihn ja aufstellen. Ich glaube, dass so ziemlich das Gegenteil für musikalische Bildung wichtig ist. Offenheit bedeutet die Akzeptanz von Randgruppen-Musiken - wir sind eine multikulturelle Gesellschaft - und eben nicht nur von tradierter klassischer Musik.

Mit der Offenheit geht die Gefahr der Beliebigkeit einher. Anders gefragt: Schmerzt es Sie, wenn Sie sehen, dass der Klassik-Sektor bröckelt, dass immer weniger junge Leute Klavier oder Geige spielen?
Ja, die Ausbildung auf einem Instrument ist wichtig - ich bin der Letzte, der das bestreiten würde. Doch wir müssen zur Kenntnis nehmen: Klassische Musik ist längst eine Randerscheiung, Popmusik setzt die Standards. Und ich finde falsch, musikalische Bildung auf die Frage zu verkürzen, ob man ein Instrument spielt oder nicht. Es zu tun ist eine hervorragende Voraussetzung, ein musikalisch gebildeter Mensch zu werden, aber eben nicht die einzige.

Woher kommt die "Armut", von der Anne-Sophie Mutter spricht?
Die Probleme sitzen tief. Viele Eltern sind sich gar nicht bewusst, wie wichtig die Musikerziehung ist. In Kindergärten bräuchten wir dringend musikalisch ausgebildete Erzieherinnen, und ich weiß aus Erfahrung, dass die Musik hier Stiefkind ist. Ein großes Problem ist ferner, dass die Musikschulen immer teurer werden, eigentlich können es sich nur noch reiche Eltern leisten, ihre Kinder dorthin zu schicken. Letztlich ist also die allgemeinbildende Schule die einzige Institution, die musikpädagogisch alle erreicht. Und hier ist die Situation eben auch schlecht: In der Grundschule gibt es gerade mal eine Wochenstunde Musik, mancherorts gar keine. Die Ausstattung ist denkbar bescheiden.

Was halten Sie von der "Abhol-Pädagogik", also der Idee, die Schüler ausgehend von der Musik, die sie selbst mögen, weiterzuführen?
Gar nichts. Man zieht dann sowieso meist die falschen Schubladen auf. Von Pop zu Beethoven - in der Regel klappt das nicht.

Wie lässt sich die Musikerziehung verbessern?
Wir brauchen andere Schulen. Keine wüsten Lärmlandschaften, sondern solche, die Räume der Stille bieten, das Zuhören pflegen. Neue Messungen bestätigen: Der Lärmpegel an den Schulen ist viel zu hoch. Und wie laut erst privat Musik gehört wird! In Nordrhein-Westfalen gibt es von HNO-Ärzten und der Gesellschaft für Musiktherapie das Projekt "Take care of your ears", um die Lautstärke der Abspielgeräte zu verringern. Man muss sich das vorstellen: Rund 30 Prozent der Jugendlichen sollen Hörschäden haben! Da wird in Watt-Zahlen die Qualität der Musik bemessen. Misslich ist zudem die Musikpolitik im Ganzen, diese viel zu enge Orientierung an der Wirtschaft, am Massenkonsum. Und der Kulturabbau wird fast klaglos hingenommen, niemals würde sich die Sport-Lobby derlei gefallen lassen. Aber es verschiebt sich ja auch die "Tagesschau" nicht bei einem wichtigen Musikereignis - sondern bei einem wichtigen Fußballspiel.

Wie war Ihre eigene musikalische Ausbildung als Schüler?
Unangenehm. Aber so ätzend es auch war, als 16-Jähriger zu singen "Den Ackermann soll man loben", und so übel der ideologische Missbrauch des Musikunterrichts im Nationalsozialismus vorher war: Gar kein Musikunterricht ist keine Alternative. Schüler brauchen heute dringend Aufklärung über Zusammenhänge von Musik und Manipulation. Denken Sie etwa an die Videoclips!

Wie stellen Sie sich den Idealzustand musikalischer Bildung vor?
Es gibt eine Novelle von Hector Berlioz, "Euphonia", in der er eine utopische Stadt am Harz beschreibt, deren 12 000 Einwohner sich nur der Musik widmen. Ganz ehrlich: Ich weiß nicht, ob ich dort leben möchte. Je mehr musikalische Umweltverschmutzung ich erlebe, desto mehr glaube ich: Eine Stadt der Stille wäre reizvoller für mich. Dann könnte ich mir Musik vorstellen.

Zur Person:
Professor Dr. Rainer Schmitt leitet das Seminar für Musik und Musikpädagogik der TU Braunschweig. Geboren 1944 in Bonn als Sohn eines Posaunisten, lernte er dasselbe Instrument, studierte in Bonn und Köln, war Gymnasiallehrer und lehrt seit 1986 in Braunschweig. Viele Veröffentlichungen zu musikdidaktischen Fragen, Mitherausgeber und Autor des Schulbuches "Hauptsache Musik" im Klett-Verlag.
Gleich zweimal wird sich Schmitt demnächst in Braunschweig öffentlich zum Thema Musikalische Bildung äußern: am 16. Januar, 19.30 Uhr, bei einer Podiumsdiskussion in der Musikbibliothek (neben Prof. Franz Riemer aus Hannover, dem Leiter von Braunschweigs städtischer Musikschule, Mario Liepe, sowie dem Braunschweiger Musiklehrer Felix Goltermann) sowie am 22. Januar, 16.45 Uhr, im Hörsaal PK 11.2 der TU in seinem Vortrag "Klingende Schulen - eine Vision von der Ästhetisierung des Schulalltags".
Samstag, 11.01.2003

Quelle: Gifhorner Rundschau, http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2184/artid/1149880