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13.4.: film und medien aktuell +++ film und medien

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Mainz: ZDFtheaterkanal verfilmt Bühnen-Klassiker +++ München: Regisseure wollen tariflosen Zustand beenden +++ Schwerin: Filmförderung in Mecklenburg-Vorpommerns Nachbarländern +++ Halle: Europäische Autoren konzipieren Drehbücher +++ Wiesbaden: Filmfestival «goEast» beendet


Mainz: ZDFtheaterkanal verfilmt Bühnen-Klassiker
Mainz (ddp). Der ZDFtheaterkanal verfilmt die drei Bühnenklassiker «Kabale und Liebe», «Nachtasyl» und «Lulu». Als Schauspieler dabei sind unter anderen Detlev Buck, Katja Flint, Götz George, Jessica Schwarz, Esther Schweins und Katharina Thalbach, wie der Sender am Dienstag in Mainz mitteilte. Gedreht wird im April und Mai in Berlin, Neuhardenberg und im österreichischen Retz.
«Nachtasyl» von Maxim Gorki wird vom 12. April bis zum 13. Mai im brandenburgischen Neuhardenberg verfilmt. Das Stück reflektiert die Spirale von Armut und Werteverfall. Am 19. April beginnen in Retz die Dreharbeiten zur Verfilmung des Schiller-Dramas «Kabale und Liebe» über das tragische Liebespaar Luise Miller und Ferdinand von Walter. Regie führt Leander Haußmann. Am 10. Mai startet in Berlin die Theaterfilmproduktion von Frank Wedekinds «Lulu» mit Jessica Schwarz in der Titelrolle.

München: Regisseure wollen tariflosen Zustand beenden
München (ddp). Der Bundesverband Regie (BVR) fordert eine rasche Beendigung des tariflosen Zustandes in der Filmbranche. Seit der Beendigung des Tarifvertrages Anfang Februar dürften nur noch acht, mit Ausnahmen zehn Stunden gearbeitet werden. «Im heranrückenden Sommer sind für Regisseure jedoch längere Dreharbeiten wichtig zur Durchführung der Produktionen», sagte BVR-Geschäftsführer Steffen Schmidt-Hug am Mittwoch in München. Der Verband appellierte an die Tarifparteien, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Die Tarifverhandlungen wurden den Angaben zufolge abgebrochen, nachdem sich beide Seiten nicht auf ein Modell zum Ausgleich der für Filmschaffende entstehenden Beschäftigungslücken zwischen den einzelnen Filmprojekten verständigen konnten. Der Tarifkonflikt sei durch eine Gesetzesänderung ausgelöst worden, die den Wegfall von Arbeitslosengeld für kurzfristige Beschäftigungen, wie sie für Regisseure und Regieassistenten an der Tagesordnung seien, zur Folge hatte. «Ohne ein schnelles Zusammenwirken von Politik, Fernsehsendern und Tarifparteien steuert der Filmstandort Deutschland in eine schwere Krise», sagte Schmidt-Hug.

Schwerin: Entscheidung zur Zukunft der Filmförderung gefordert
Schwerin (ddp-nrd). Das Filmland Mecklenburg-Vorpommern ist nach Ansicht von Filmschaffenden in seiner Existenz bedroht. Die kulturelle Filmförderung sei kaum noch vorhanden, trotz wiederholter Willensbekundungen fehle seit Jahren eine Entscheidung der Landesregierung, wohin der Weg gehen soll, sagte der Geschäftsführer des Landesfilmzentrums, Torsten Jahn, am Mittwoch in Schwerin. Er forderte die Landesregierung im Namen der Filmschaffenden sowie der Film- und Medienverbände zu einem schnellen Eingreifen auf.
Die kulturelle Filmförderung des Landes hat sich den Angaben zufolge von rund einer Million Euro im Jahr 1993 auf nunmehr 204 000 Euro verringert. Diese Summe bedeute de facto den Tod der Filmförderung im Nordosten Deutschlands, kritisierte der Dokumentarfilmer Heinz Brinkmann.
Jahn schlug als künftiges wirtschaftsnahes Fördermodell die Bildung einer GmbH unter Beteiligung des Landes vor. Dieses Modell habe sich bereits in anderen Bundesländern bewährt. Mögliche weitere Partner könnten Fernsehsender wie der NDR sein.
Die staatliche Filmförderung ist in den vergangenen Jahren auch in allen Nachbarländern Mecklenburg-Vorpommerns von zum Teil massiven Kürzungen betroffen gewesen. In Niedersachsen und in Hamburg ist die Filmförderung in Form einer GmbH organisiert.
In diesem Jahr stellt das Land Niedersachsen für die gemeinsam mit Bremen geführte nordmedia GmbH rund 1,8 Millionen Euro zur Verfügung. Das sind etwa 980 000 Euro weniger als 2004.
In Hamburg wurden die städtischen Zahlungen für die FilmFörderung Hamburg GmbH im Vergleich zum Vorjahr von 7 auf 5,5 Millionen Euro heruntergefahren. Die Kulturelle Filmförderung Schleswig-Holstein e.V. musste 2004 mit knapp 79 000 Euro an Landesmitteln auskommen. Die Summe für dieses Jahr steht nach Angaben des Vereins noch nicht fest.

Halle: Europäische Autoren konzipieren Drehbücher
Halle (ddp-lsa). Europäische Autoren und Filmemacher konzipieren ab Samstag in Halle zukünftige Drehbücher. In dem so genannten Screenwriters\' Lab werden die Künstler aus Großbritannien, Irland, Belgien, Deutschland und Polen von bekannten Dramaturgen unterstützt, wie die Mitteldeutsche Medienförderung am Mittwoch in Leipzig mitteilte. Der Workshop laufe bis 22. April. Finanziert werde er unter anderem von der Medienförderung.
Der Workshop ist eines der ersten Projekte des künftigen Leipziger Büros «Moonstone East» als Teil der Weiterbildungsinitiative «Moonstone International». Das Büro soll in Leipzig deutsche und osteuropäische Autoren und Filmemacher weiterbilden. Es soll noch im April eröffnet werden.
«Moonstone International» bildet europaweit erfahrene Drehbuchautoren und Filmemacher weiter. Die Initiative wurde 1997 in Zusammenarbeit mit Robert Redford\'s «Sundance Institute» gegründet.
http://www.moonstone.org.uk

Wiesbaden: Filmfestival «goEast» beendet
Wiesbaden (ddp). Mit der Verleihung mehrerer Preise ist am Dienstagabend in Wiesbaden das 5. Festival des mittel- und osteuropäischen Films «goEast» zu Ende gegangen. Sechs Tage lang waren 118 Beiträge auf der Leinwand zu sehen gewesen. Im Wettbewerb standen zehn Spiel- und sechs Dokumentarfilme.
Den mit 10 000 Euro dotierten Skoda-Preis für den besten Film verlieh die Festival-Jury für den russisch-ukrainischen Streifen «Der Klavierstimmer» von Kira Muratova. Den Preis für die beste Regie im Wert von 7500 Euro erhielt Malgorzata Szumowska für den deutsch-polnischen Film «Stranger». Als besten Dokumentarfilm bei dem Festival kürten die Juroren «Pretty Dyana», eine serbisch-montenegrinische Produktion. Der Dokumentarfilmpreis der Hertie-Stiftung ist mit 10 000 Euro dotiert.
Nach Angaben der Veranstalter zählte «goEast» bei der fünften Auflage rund 6500 Kinobesucher sowie über 2000 Gäste bei den Rahmenveranstaltungen. Die Zahl der eingereichten Filme lag in diesem Jahr um 20 Prozent höher als 2004.
http://www.filmfestival-goeast.de