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13.5.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Kassel: Altes documenta-Kunstwerk zerstört +++ München: Pinakothek der Morderne komplettiert erstklassiges Museumsviertel +++ Magdeburg: Förderverein will Kunstmuseum unterstützen +++ Eberhard Keienburg in Geraer Ausstellung

Kassel: Altes documenta-Kunstwerk zerstört
orf - Ausgerechnet kurz vor dem Start der documenta ist in Kassel ein 20 Jahre altes documenta-Kunstwerk aus Unwissenheit zerstört worden.
Eine mit Thesen der New Yorker Aktionskünstlerin Jenny Holzer beschriftete Hausfassade wurde übermalt. Der neue Hauseigentümer habe nicht gewusst, dass es sich um ein documenta- Kunstwerk handelte, sagte documenta-Geschäftsführer Bernd Leifeld am Montag. Die Thesen waren 1982 ursprünglich als vorübergehendes Kunstwerk zur documenta 7 auf der Fassade angebracht worden. Der ursprüngliche Hauseigentümer hatte nach Ende der Weltkunstschau aber auf ein Überpinseln verzichtet.
"Schade, dass das Kunstwerk nicht mehr existiert", sagte Leifeld. Andererseits gehöre es bei jeder documenta dazu, dass Kunstwerke im Freien nur vorübergehend in Kassel installiert seien. Der Hauseigentümer habe zwar angeboten, die Schriftzüge wieder anzubringen, aber dies sei urheberrechtlich wohl zu kompliziert. Die documenta 11 öffnet am 8. Juni ihre Tore.

Pinakothek der Morderne komplettiert erstklassiges Museumsviertel
München (ddp). Mit dem Einzug der Kunstwerke beginnt in der neuen Münchner Pinakothek der Moderne die letzte Etappe vor der Eröffnung am 13. September. Mit dem neuen Haus erhält München eines der bedeutendsten Museen für Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Der derzeit größte Museums-Neubau Europas wird in direkter Nachbarschaft zu vier weiteren hochkarätigen Häusern eröffnet. Zusammen mit der Alten und der Neuen Pinakothek entsteht in der Isar-Metropole ein Museumsviertel, das deutschlandweit lediglich mit der Berliner Museumsinsel eine Rivalin hat. Es lädt zum Rundgang durch das künstlerische Schaffen vom 14. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Mit der Glyptothek, die eine bedeutende Sammlung griechischer und römischer Skulpturen beheimatet, und dem Lehnbachhaus, das unter anderem mit Werken der Künstlergruppe des Blauen Reiter lockt, befinden sich zudem zwei weitere sehenswerte Häuser in unmittelbarer Nähe.
In Münchens dritter Pinakothek werden auf rund 15 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche mehr als 100 000 Objekte Platz finden. Beckmann, Beuys, Bacon und Baselitz, Kandinsky, Klee und Picasso warten auf die Besucher. Aber auch Moderneres wie die Leuchtkästen von Jeff Wall und Videoinstallationen werden zu sehen sein. Ebenso vertreten sind Zeichnungen und Druckgraphiken sowie herausragende Werke aus Kunsthandwerk und Design. Ein Glanzlicht des neuen Hauses wird die weltweit größte Architektursammlung mit Modellen, Fotos und Skizzen.

Magdeburg: Förderverein will Kunstmuseum unterstützen
Magdbeurg (ddp-lsa). In Magdeburg soll im Juni ein Förderverein für das Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen gegründet werden. Der Freundeskreis will sich ideell und materiell für die Sammlungs- und Ausstellungstätigkeit des Hauses engagieren. Zugleich plane man, das Museum noch mehr als in der Vergangenheit zu einem Forum zur Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst zu machen, sagte Mitorganisator Andreas Hornemann der Nachrichtenagentur ddp.
Das ehemalige Prämonstratenserstift Unser Lieben Frauen beherbergt eine der bedeutendsten Kunstsammlungen des Landes Sachsen-Anhalt. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Skulptur. Das im Krieg stark zerstörte Gotteshaus war 1974 als Museum wieder eröffnet worden. Zwei Jahre später avancierte es zum Stammhaus der Nationale Sammlung Kleinplastik der DDR. Das DDR-Kulturministerium kaufte dafür gezielt an, gab Werke in Auftrag oder ließ Zweitgüsse anfertigen. Selbst Stücke, die auf den Kunstausstellungen der DDR nicht auf Gegenliebe stießen, kamen nach Magdeburg. Kern der reichen Bestände an figürlichen Darstellungen des Kunstmuseum sind heute weit mehr als 1000 Plastiken von der Antike bis zur Gegenwart.

Theaterideen von Eberhard Keienburg in Geraer Ausstellung
Gera (ddp). Einen Blick hinter die Kulissen der Arbeit des international renommierten Bühnen- und Kostümbildners Eberhard Keienburg gibt das Geraer Theater mit einer Sonderausstellung. Die Schau "Eberhard Keienburg - Theaterideen. Bühnenbilder. Kostüme" wird nach Angaben des Theaters am Premierenabend der Donizetti-Oper "Lucia di Lammermoor" am 24. Mai eröffnet. Sie stelle Beispiele aus dem reichen Schaffen des heute 66-Jährigen vor, die Theatergeschichte geschrieben haben.
Keienburg, der ab 1954 ein Bühnenbildstudium an der Hochschule für bildende Künste Dresden bei Erich Fraaß und Hans Reichard absolvierte, war zu Beginn seiner Karriere am Hans-Otto-Theater Potsdam und an den Städtischen Theatern Leipzig tätig. 1971 bekam er durch Helene Weigel ein Engagement als Bühnen- und Kostümbildner am Berliner Ensemble. Von 1974 bis 2001 wirkte er als 1. Bühnenbildner und Ausstattungsleiter am Deutschen Theater Berlin. Als Gast stattete er auch Inszenierungen an anderen Theatern in Berlin, in Antwerpen, Chemnitz, Erfurt, Esslingen, Hamburg, Lima oder Sofia aus. Lehraufträge banden und binden ihn an die Deutsche Staatsoper Berlin, das Fernsehen der DDR, die Kunsthochschule Berlin-Weißensee und die Technische Fachhochschule Berlin.
Mit eigenen Entwürfen für Bühnenbilder oder Kostüme war der Künstler an namhaften szenografischen Ausstellungen unter anderem in Prag, Dresden, Budapest, Bukarest, Moskau, Paris, Santiago de Chile und Sydney beteiligt. Seine jüngste Arbeit, die Ausstattung für die Oper "Lucia di Lammermoor", ist vom 24. Mai an auf der Bühne des Geraer Theaters zu besichtigen.
(www.theater.altenburg.gera.de)