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17.1.: kunst und architektur aktuell +++ kunst und architektur

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Berlin: «Kunst und Revolte» in der Akademie der Künste +++ Dessau: Bauhaus eröffnet Gedenkausstellung zu Ehren von Franz Ehrlich +++ Dessau: Ausstellung in Dessau-Roßlau erinnert an Franz Ehrlich


Berlin: «Kunst und Revolte» in der Akademie der Künste
Berlin (ddp-bln). Die Akademie der Künste in Berlin widmet sich in diesem Jahr unter dem Titel «Kunst und Revolte» den künstlerischen Veränderungen in den Jahren 1968 und 1989. Das Projekt ist nach Angaben der Macher eine Bestandsaufnahme der künstlerischen Impulse der Zeit. Zugleich werde mit der Aufarbeitung der Nachkriegsgeschichte eine Neupositionierung für die Gegenwart versucht. Die Fragen seien «Wo stehen die Künste heute, wo sind die Künstler verankert?», wie Akademie-Präsident Klaus Staeck am Mittwoch in Berlin sagte.
Ausgangspunkt der Projektreihen ist die Kunstproduktion. Dabei geht es darum, wie die Künste an den damaligen gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen teilnahmen und wie die Wirklichkeit auf der Straße die Künste veränderte.
Eröffnet wird «Kunst und Revolte» am 16. April mit der Ausstellung «1968 - Die unbequeme Zeit» mit Fotografien von Michael Ruetz. Akademie-Gespräche zum Thema «Kunst und Revolte» gibt es unter anderem mit Tanja Dückers, Johano Strasser, Michael Ballhaus und Andres Veiel. An einem Themenabend am 30. Mai diskutieren internationale Zeitzeugen und Historiker über unterschiedliche Ereignisse und Erfahrungen in West und Ost. In einer langen Nacht der Literatur am 6. Juni debattiert Literaturnobelpreisträger Günter Grass mit Autoren verschiedener Generationen über die Frage «Brauchen wir ein neues \'68?».
Ein weiterer Themenschwerpunkt ist ab 21. September das Ausstellungsprojekt «Notation» zu sogenannten Aufschreibe-Systemen in den Künsten. Es werden Werke vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute aus allen Bereichen der Künste gezeigt: Fotografien, Filmpartituren, Zeichnungen, Entwürfe, Manuskripte und Skizzen - unter anderem von Karlheinz Stockhausen, Antonin Artaud, Peter Eisenman und Walter Benjamin.


Dessau: Bauhaus eröffnet Gedenkausstellung zu Ehren von Franz Ehrlich
Dessau (ddp-lsa). Das Bauhaus Dessau eröffnet am Donnerstagabend (17. Januar, 19.00 Uhr) im Meisterhaus Muche/Schlemmer eine Ausstellung zu Ehren des deutschen Architekten Franz Ehrlich.
Der Bauhaus-Absolvent wäre am 28. Dezember 2007 einhundert Jahre alt geworden. Nach Angaben der Einrichtung ist die Schau mit Entwürfen, Projekt-Fotografien und Studentenarbeiten Ehrlichs bis zum 9. März für die Öffentlichkeit zugänglich.
Ehrlich gilt als einer der einflussreichsten Architekten der DDR. Neben Tätigkeiten als Stadtplaner und Baubeauftragter für DDR-Handelsvertretungen verantwortete er beispielsweise zwischen 1951 und 1956 den Ausbau des DDR-Rundfunkzentrums Nalepastraße. Zeitweise war er zudem Designer der Hellerauer Werkstätten in Dresden und Chefarchitekt der Leipziger Messe.
Der aus Leipzig stammende Ehrlich lernte in den Jahren 1927 bis 1930 am Bauhaus. Bis 1933 war er unter anderem Assistent von Walter Gropius und Hannes Meyer. Nach einem Zuchthausaufenthalt setzte ihn die Waffen-SS ab 1937 als Häftling in der Bauleitung des KZ Buchenwald ein, im Krieg wurde Ehrlich in ein Strafbatallion abkommandiert. Er starb 1984.


Dessau: Ausstellung in Dessau-Roßlau erinnert an Franz Ehrlich
Dessau-Roßlau (ddp-lsa). Eine Ausstellung in Dessau-Roßlau erinnert ab heute (17. Januar) an den Bauhausschüler Franz Ehrlich. Gezeigt werde ein Querschnitt seines gesamten Schaffens, teilte die Stiftung Bauhaus mit. Der Architekt wäre am 28. Dezember vergangenen Jahres 100 Jahre alt geworden.
Neben Arbeiten aus der Bauhauszeit werden Entwürfe und Fotografien verschiedener Projekte wie dem Rundfunkhaus Nalepastraße oder der handelspolitischen Vertretung der DDR in Brüssel - heute die Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäuschen Union -präsentiert. Darüber hinaus sind städtebauliche Planungen sowie Möbel zu sehen. Eine Sonderstellung nehmen Möbel und Architekturentwürfe aus Buchenwald ein, wo Ehrlich zwischen 1937 und 1939 als Häftling einsaß. Die Ausstellung ist im Meisterhaus Schlemmer bis zum 9. März zu sehen.