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17.10.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Schau in Kaufbeuren zeigt Arbeiten von Goya und Dix +++ Kallmann-Museum zeigt Selbstporträts zwischen Tradition und Avantgarde +++ Tönende Skulpturen von Stephan von Huene


Schau in Kaufbeuren zeigt Arbeiten von Goya und Dix
Kaufbeuren (ddp). Mit der künstlerischen Aufarbeitung von Kriegen beschäftigt sich eine Grafik-Ausstellung im Kunsthaus Kaufbeuren. Grafikserien von Franck, Goya und Dix geben Einblick in den Umgang mit den Schrecken und Hoffnungen des Krieges. Die Arbeiten stammen aus drei verschiedenen Epochen und spannen einen Bogen vom 17. bis zum 20. Jahrhundert. Die Grafik-Schau dauert von Freitag, 18. Oktober, bis 26. Januar 2003.
Die Arbeiten des Kaufbeurers Hans Ulrich Franck (1603 - 1674) entstanden im 17. Jahrhundert, das maßgeblich durch den Dreißigjährigen Krieg geprägt wurde. Die Arbeiten zeigen den Alltag: Wirtshausszenen, Abschied, Streitende, Kampfhandlungen, Überfälle und das Leben der Landsknechte. Franck zeigt das Leben und den Krieg als Schicksalsrad - Glück und Leid liegen dicht nebeneinander. Bei Franck bleibt am Ende die Hoffnung auf Erlösung durch den Glauben.
Der Spanier Francisco de Goya (1746 - 1828) verarbeitet mit seinen «Desastres de la Guerra» den spanischen Befreiungskrieg gegen Napoleon. Eines seiner Blätter nannte er «Yo lo vi» (Ich habe es gesehen), was die Kaufbeurer Schau zum Ausstellungstitel machte. Goyas Grafiken berichten über das Unmenschliche und das Menschsein an sich. Goya, der Wegbereiter der Moderne, zeigt den Menschen als Opfer seiner selbst. Er entlarvt die Verblendung des Menschen durch Glauben, Verführung und Propaganda.
Otto Dix (1891-1969), der im Ersten Weltkrieg freiwillig an die Front ging, zeigt die Schlachtfelder nach dem Gemetzel. In nüchternen Bildern setzt er der Propaganda die Realität des Krieges entgegen. Dix nimmt bewusst die Sicht der Opfer ein, er bezieht Stellung zu den politischen und sozialen Verhältnissen seiner Zeit.
Obwohl die Bilder der Ausstellung aus längst vergangenen Zeiten stammen, sind sie aktuell. Denn Kriege mit ihren Bildern sind auch heute gegenwärtig. Und Fragen, die sich heute vor allem bei Fotografien und Filmen stellen, lassen sich auf die Grafiken anwenden.
Die Ausstellung ist Dienstag bis Freitag von 10.00 bis 17.00, donnerstags bis 20.00 geöffnet. Am Wochenende steht das Kunsthaus Besuchern von 11.00 bis 17.00 offen.
www.kunsthaus-kaufbeuren.de .
Robert Zsolnay

Kallmann-Museum zeigt Selbstporträts zwischen Tradition und Avantgarde
Ismaning (ddp-bay). Das Kallmann-Museum in der Orangerie Ismaning feiert mit einer Ausstellung zum Thema «Selbstbildnisse» sein zehnjähriges Bestehen. In der Exposition werden Selbstporträts des Malers Hans Jürgen Kallmann zum Anlass genommen, Selbstbildnissen der Klassischen Moderne konträre Sichtweisen gegenüberzustellen, die sich aus den fundamentalen Veränderungen des Selbstbildes seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelt haben. Zu sehen sind unter anderem Werke von Max Beckmann, Lovis Corinth, Käthe Kollwitz oder Otto Dix sowie von Peter Vogt und Arnulf Rainer. Die umfangreiche Reihe an Selbstzeugnissen ist ab Freitag bis zum 15. Dezember dienstags bis sonntags von 14.30 Uhr bis 17.00 Uhr zu sehen. www.kallmann-museum.de.

Tönende Skulpturen von Stephan von Huene
München (ddp-bay). In Zusammenarbeit mit dem Wilhelm Lehmbruck Museum Duisburg und der Hamburger Kunsthalle zeigt das Münchner Haus der Kunst ab Freitag eine umfassende Retrospektive des amerikanischen Intermedia-Künstlers Stephan von Huene. International bekannt wurde der bis zu seinem Tod im Jahr 2000 in Hamburg lebende Bildhauer und Maler durch exzentrische audio-kinetische Skulpturen wie dem auf einem Sockel ruhenden visuell-musikalischen Spektakel «Kaleidophonic Dog».
Die Ausstellung «Stephan von Huene. Tune the World» ist bis 6. Januar 2003 täglich von 10.00 bis 22.00 Uhr geöffnet. Der Katalog einschließlich einer CD-Rom kostet 38 Euro.
(Weitere Informationen unter Telefon 089/21127-0 sowie www.hausderkunst.de)