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17.3.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Frankfurt/M.: Alte Oper zählt mehr Besucher +++ Madrid: BR-Symphoniker spielen für Terroropfer von Madrid +++ Leipzig: Steinway-Flügel für Mendelssohn-Haus +++ Düsseldorf: Neumeier- Ballettinszenierung um Jägerin Sylvia +++ München: Bayerische Staatsoper verspricht «reichhaltigste» Spielzeit +++ Magdeburg: Klassik und Swing unter freiem Himmel +++ Mainz: Kultursommer startet in Neustadt im Zeichen Italiens


Frankfurt/M.: Alte Oper zählt mehr Besucher
Frankfurt/Main (ddp-swe). Die Alte Oper in Frankfurt am Main hat im vergangenen Jahr trotz weniger Veranstaltungen mehr Publikum gezählt als 2002. Wie Intendant Michael Hocks am Dienstag sagte, kamen rund 466 000 Besucher ins Haus. Das stelle einen Zuwachs um 42 000 dar. Demgegenüber sei das Jahresdefizit um fast eine Million Euro auf 4,8 Millionen Euro gesunken. Das Opernhaus habe damit zwei Drittel der Ausgaben selbst decken können.
Die Saison 2004/2005 wird im September traditionsgemäß mit einem Festival für zeitgenössische Musik eröffnet. Im Zentrum des «Auftakts 2004» stehen der rumänische Komponist Peter Eötvös und die portugiesische Pianistin Maria Joao Pires. Teil des Festivals ist auch die Entausscheidung des 2. Internationalen Dirigentenwettbewerbs «Sir Georg Solti».
Als neue Konzertreihe will die Alte Oper ab der kommenden Saison die «CLASSICnights» etablieren, die von Spitzenorchestern aus den großen Metropolen der Welt bestritten werden sollen. Zum Eröffnungskonzert ist das London Philharmonic Orchestra geladen. Jazzfreunde dürfen sich derweil auf Auftritte von Cassandra Wilson, Oleta Adams und Abdullah Ibrahim freuen.
Wermutstropfen für die Besucher: Die Abonnementpreise steigen in der nächsten Saison um durchschnittlich 5,4 Prozent.
http://www.alteoper.de

München: BR-Symphoniker spielen für Terroropfer von Madrid
München (ddp). Streichersolisten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks (BR) geben am Mittwoch im königlichen Palast in Madrid ein Konzert zum Gedenken an die Opfer der verheerenden Terroranschläge. Besonderheit des Auftritts im Palacio Real der spanischen Hauptstadt: Die Musiker spielen auf wertvollen Stradivaris aus dem Besitz der Königlichen Musikinstrumentensammlung. Bei dem Konzert mit Werken von Luigi Boccherini, Franz Schubert, Juan Chrisostomo Arriaga und Antonin Dvorak werden laut Angaben vom Dienstag auch Mitglieder der königlichen Familie zugegen sein.
Die Verwaltung der Musikinstrumentensammlung bittet viermal im Jahr Mitglieder bedeutender Orchester zu einem solchen Konzert. Der Auftritt der Bayern wurde beim Gastspiel des Symphonieorchesters unter Leitung von Chefdirigent Mariss Jansons im Januar verabredet. Auf Bitten der spanischen Gastgeber wird das Konzert nun den Opfern der Bombenanschläge vom 11. März gewidmet sein, bei denen in Madrid mehr als 200 Menschen ums Leben kamen.
Auf den «königlichen» Stradivaris darf nur unter strengen Sicherheitsauflagen musiziert werden. Weil die Instrumente den Palast nicht verlassen dürfen, finden die Proben nur vor Ort im Palacio Real statt. Dabei muss ständig ein Sicherheitsbeamter anwesend sein.

Leipzig: Steinway-Flügel für Mendelssohn-Haus
Ein Steinway-Flügel wird im Gartenhaus des Mendelssohn-Hauses in Leipzig seinen neuen Standort finden. Mit finanzieller Hilfe der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien konnte das fast 100 Jahre alte und in den USA gebaute Instrument erworben werden. Die Chemnitzer Werkstatt von Holger Hofmann sanierte den Flügel fachmännisch für den Konzertbetrieb. Zur Einweihung am 22. März um 19.30 Uhr im Gartenhaus wird der Leipziger Pianist Stephan König Musik aus Klassik und Moderne spielen.

Düsseldorf: Neumeier- Ballettinszenierung um Jägerin Sylvia
Düsseldorf (ddp-nrw). Ballettfreunde können sich am Samstag auf die Premiere des Stückes «Sylvia» in einer Inszenierung von John Neumeier in Düsseldorf freuen. Dabei stünden Musik und Tanz und weniger der chronologische Ablauf der Handlung im Vordergrund, sagte Neumeier am Donnerstag in Düsseldorf. Das Ballett um die Liebe der Jägerin Sylvia, der besten Bogenschützin im Gefolge der Jagdgöttin Diana, zu einem sterblichen Schäfer ist fester Bestandteil der Planungen der Düsseldorfer Oper für diese Spielzeit.
Der Grieche Yannis Kokkos hatte laut Oper für die Düsseldorfer Inszenierung des 1876 in Paris uraufgeführten Stücks ein Bühnenbild entworfen, das auf schlichte Formen und hohe Räume setzt. «Sylvia» gilt indirekt als Schlüsselwerk für die Moderne und markiert die Abkehr vom romantischen Ballett und dem von ihm geprägten spezifischen Frauenbild.

München: Bayerische Staatsoper verspricht «reichhaltigste» Spielzeit
München (ddp). Fünf Opernneuinszenierungen und zwei Ballettpremieren stehen im Mittelpunkt der neuen Saison 2004/2005 der Bayerischen Staatsoper. «Die neue Spielzeit wird die längste und reichhaltigste Spielzeit aller großen Opernhäuser weltweit sei», sagte Staatsintendant Sir Peter Jonas am Dienstag in München. Mit besonderer Spannung wird die Premiere von Giuseppe Verdis «Rigoletto» in der Inszenierung der Filmregisseurin Doris Dörrie erwartet (21.2.2005). Am Pult steht Generalmusikdirektor Zubin Mehta.
Insgesamt stehen in der kommenden Spielzeit knapp 350 Aufführungen der Staatsoper auf dem Programm, darunter 44 Opern- und 14 Ballettproduktionen sowie fünf Opernneuinszenierungen und eine Neueinstudierung. Die Spielzeit beginnt am 17. September 2004 mit einer französischen Woche.
Erstmals wird im Münchner Nationaltheater Benjamin Brittens Seefahreroper «Billy Budd» zu sehen sein (15.1.2005). Der designierte Generalmusikdirektor der Staatsoper, Kent Nagano, dirigiert das Werk in der vieraktigen Urfassung. Regie führt Peter Mussbach. Der Münchner Hausregisseur David Alden wird gleich mit zwei Neuproduktionen zu sehen sein: der Barockoper «La Calisto» von Francesco Cavalli unter Ivor Bolton (9.5.2005) und Verdis «La forza del destino» unter Dirigent Fabio Luisi (28.6.2005).
Die Neuinszenierung von Georg Friedrich Händels «Alcina» besorgt Christof Loy (17.7.2005). Am Pult steht Ivor Bolton. Die aus dem Jahre 1978 stammende Everding-Inszenierung von Mozarts «Zauberflöte» wird abermals unter musikalischer Leitung von Bolton neu einstudiert (31.10.2004). Eröffnungspremiere der Münchner Opernfestspiele 2005 ist Verdis «Il forza del destino».

Magdeburg: Klassik und Swing unter freiem Himmel
Magdeburg (ddp-lsa). Musik der Familie Mozart und von Glenn Miller stehen auf dem Programm des diesjährigen «Classic Open Air» Festes in Magdeburg. Die Konzerte werden am 9. und 10. Juli jeweils ab 20.00 Uhr im Park des «Herrenkrug»-Hotels stattfinden, wie die Veranstalter am Dienstag in Magdeburg mitteilten.
Unter dem Motto «Rendezvous mit Mozart» gestalte sich der erste Abend mit der Mozart Familie um Wolfgang Amadeus, seinem Vater Leopold und seinem Sohn Franz Xaver, hieß es. Als Solisten seien unter dem Dirigenten des Berliner Kammer Orchesters, Roland Mell, die Sopranistin Silvia Weiss, Ingo Anders (Tenor), Serge Novique (Bariton) und der Pianist Mark Ehrenfried verpflichtet worden.
«The Story of Glenn Miller» zum 100. Geburtstag der Swing-Legende werde mit «Andrej Hermlin and his Swing Dance Orchestra» und der Swingtanzgruppe «Die Ball Room Lindy Hoppers» am zweiten Abend stattfinden.
Das Musikfest im Grünen wird in Magdeburg bereits zum zehnten Mal veranstaltet.

Mainz: Kultursommer startet in Neustadt im Zeichen Italiens
Mainz (ddp-swe). Der rheinland-pfälzische Kultursommer startet auch 2004 wieder mit einem großen Straßentheater- und Musikfestival in seine Saison. Vom 7. bis 9. Mai werde das Festprogramm im Zeichen Italiens das pfälzische Neustadt an der Weinstraße in eine einzige Bühne verwandeln, teilten der Kultursommer-Verein und Kulturminister Jürgen Zöllner (SPD) am Dienstag in Neustadt mit. Der Kultursommer spürt in diesem Jahr unter dem Motto «Kennst du das Land...?» der Faszination der Deutschen mit Italien nach. Eine Eröffnung zu diesem Thema könne kaum treffender als in der als «Toscana Deutschlands» bekannten Pfalz stattfinden, betonte Zöllner.
Höhepunkt des Straßentheater-Festivals wird Veranstalterangaben zufolge die große Platzinszenierung «Storie tra raggie di Luce» des Teatrale Atmo aus Italien am Freitag- und Samstagabend sein. Die Gruppe erzähle das Märchen der «Lichtstrahlengeschichten» aus dem Mittelalter und setze den traditionellen Kampf zwischen Gut und Böse «mit atemberaubenden pyrotechnischen Effekten, Stelzentheater, aufwändigen Kostümen und einer perfekt abgestimmten musikalischen Umrahmung» in Szene, hieß es weiter.
Das Musikprogramm wird am Freitagabend mit einer «Italienischen Opernnacht» durch die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz eröffnet. Höhepunkte auf der Musikbühne am Marktplatz sind unter anderem Etta Scollo, Pippo Pollina und Folkabbestia. Zudem präsentieren sich am Freitagabend Nachwuchsbands, darunter auch die rheinland-pfälzische Gruppe Frameless, den Besuchern. Mit den traditionellen «Schaufenster-Konzerten» bieten zudem auch in diesem Jahr die Kultursommer-Reihen «Singendes Rheinland-Pfalz», «Jazz & Kunst auf Weingütern» sowie die «Internationalen Orgelfestwochen» wieder einen Vorgeschmack auf ihr Programm.
Für die kleinsten Besucher gibt es Gondelfahrten, Freundschafts-Spaghetti und einen schiefen Turm beim «Bambini-Raggazzi-Fest». Auch die kulinarischen Angebote stehen mit Pizza, Pasta, Ciabatta und Cantucchine ganz im Zeichen Italiens.