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17.8.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Berlin: Mehr als 120 000 Besucher bei Brücke-Ausstellung im Kulturforum +++ Gera: «Für Toleranz» - Stadt kauft Plastik von Volkmar Kühn +++ Meiningen: Werke von Marc Chagall in der Bethel-Kapelle +++ Issaquah: US-Supermarktkette verkauft Picasso im Internet


Berlin: Mehr als 120 000 Besucher bei Brücke-Ausstellung im Kulturforum
Berlin (ddp-bln). Mehr als 120 000 Besucher haben bisher die Ausstellung «Brücke und Berlin. 100 Jahre Expressionismus» im Kulturform Potsdamer Platz gesehen. Wegen des großen Interesses an der Exposition kann die Schau von Freitag bis Sonntag von 10.00 bis 20.00 Uhr besucht werden, wie eine Sprecherin der Staatlichen Museen zu Berlin am Mittwoch mitteilte. Am Donnerstag öffnet die Schau ihre Pforten bis 22.00 Uhr.
In der letzten Ausstellungswoche bis zum 28. August ist die Schau außer am Montag von 10.00 bis 22.00 Uhr zu sehen. Zur Langen Nacht der Berliner Museen am 27. August hat die Schau bis 02.00 Uhr geöffnet.
Die Brücke wurde 1905 in Dresden gegründet und avancierte zur bedeutendsten Künstlergruppe des Expressionismus. Zu den bekanntesten Brücke-Künstlern zählen Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde und Karl Schmidt-Rottluff. Mit 500 Werken wie Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen, Druckgraphiken, Skulpturen, Glasfenstern und kunstgewerblichen Gegenständen zeichnet die Schau den Weg der Brücke nach.

Gera: «Für Toleranz» - Stadt kauft Plastik von Volkmar Kühn
Gera (ddp-lth). Auf besondere Weise macht sich die Stadt Gera künftig «Für Toleranz» stark. Die Kommune hat die gleichnamige Plastik des Bildhauers Volkmar Kühn gekauft. Einen entsprechenden Vertrag haben der in Wünschendorf bei Gera lebende Künstler und Geras Bürgermeister Norbert Hein am Dienstag in Gera unterzeichnet. Auch in einer Zeit, «in der das Geld knapp ist, wollen wir mit den Pfunden wuchern, die wir in der Region haben», begründete Hein das Engagement. Die Kaufsumme wurde nicht genannt.
Bereits im Frühjahr 2004 hatte der Stadtrat den Ankauf des Kunstwerkes beschlossen. Seither war die Stadt auf der Suche nach Sponsoren. Sie fand sie in der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, die knapp zwei Drittel der Kaufsumme übernahm. Annähernd ein Viertel des Geldes steuerte das Einkaufszentrum Gera Arcaden bei, vor dem die Plastik bereits während einer Ausstellung stand. Den Rest von elf Prozent trägt die Kommune selbst.
Bei der Plastik «Für Toleranz» handelt es sich um drei etwa zwei Meter hohe Säulen, auf denen Menschen sitzen. «Wir sind alle Teil einer großen Masse», sagte der Künstler dazu. Dennoch habe er mit Farbe optische Reize für den Betrachter gesetzt. Er hoffe, dass die Plastik von den Menschen angenommen und für Gesprächsstoff sorgen werde, aber auch auf Toleranz gegenüber seiner Kunst.
Über den gemeinsam gefundenen Standort äußerte sich Volkmar Kühn erfreut. Die Skulpturengruppe findet am Eingang zur Fußgängerzone in Geras Innenstadt ihren Platz. Dort ist sie dann schon für all jene weithin sichtbar, die sich dem Zentrum vom Hauptbahnhof oder dem Theater nähern beziehungsweise mit der neuen Stadtbahn dort vorbeifahren.
http://www.gera.de

Meiningen: Werke von Marc Chagall in der Bethel-Kapelle
Meiningen (ddp-lth). Eine Ausstellung mit Werken von Marc Chagall (1887-1985) bereitet die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Meiningen in ihrer Bethel-Kapelle vor. Die Schau, die am 1. Oktober eröffnet wird, präsentiert grafische Arbeiten zu biblischen Themen des jüdischen Künstlers, wie die Kirchgemeinde am Dienstag mitteilte.
Im Mittelpunkt steht der grafische Zyklus «Die Geschichte des Exodus», der 1966 in Paris in einer Auflage von nur 285 Exemplaren gedruckt wurde. Die 24 Farblithografien zeigen Stationen und Situationen des Auszugs der Israeliten aus Ägypten. Dieser Zyklus entstand nach mehreren Palästina-Reisen und der Beschäftigung Chagalls mit den Gräueln des Zweiten Weltkrieges und des Holocaust.
Über «Die Geschichte des Exodus» hinaus sind in der Meininger Exposition auch acht Bilder aus Chagalls Zyklus «La Bible» sowie zwölf Lithografien von Charles Sorlier nach Chagalls Entwürfen zu Glasfenstern in Jerusalem zu sehen. Eine Sammlung jüdischer Kultgegenstände soll die Schau ergänzen. Diese verweisen auf das religiöse Leben und Feiern jüdischer Gemeinden im Jahreskreis, deren Wurzeln wiederum in der biblischen Überlieferung zu suchen sind.
Marc Chagall wurde im weißrussischen Witebsk geboren und siedelte später nach Frankreich über. 1933 verbrannten die Nationalsozialisten Bilder von ihm in Mainz, andere wurden 1937 in der Ausstellung «Entartete Kunst» in München gezeigt. Vor dem sich ausbreitenden Nationalsozialismus emigrierte der Künstler 1941 in die USA. Sechs Jahre später kehrte Chagall nach Frankreich zurück.

Die Ausstellung ist nach der Vernissage am 1. Oktober nur bis zum 16. Oktober zu besichtigen. Die Bethel-Kapelle erwartet ihre Besucher bei freiem Eintritt montags bis freitags von 15.00 bis 19.00 Uhr sowie an den Wochenenden von 12.00 bis 18.00 Uhr. Führungen werden montags bis freitags um 17.00 Uhr sowie auf Anfrage, am Wochenende um 15.00 und um 17.00 Uhr angeboten.

Issaquah: US-Supermarktkette verkauft Picasso im Internet
Nudeln, Toilettenpapier und einen echten Picasso - die US-Supermarktkette Costco erfüllt auch ausgefallene Kundenwünsche. Auf ihrer Website Costco.com bietet sie jetzt die Buntstiftzeichnung "Atelier de Cannes" von Pablo Picasso für 129.999,99 Dollar (105.380 Euro) an.
Die Echtheit der Zeichnung aus dem Jahr 1958 wurde laut Costco von Picassos Tochter Maya garantiert. Bei Nichtgefallen könne das Bild in eine der 400 Costco-Filialen zurückgebracht werden.
Es ist bereits der dritte Picasso, der auf der Supermarkt-Homepage neben Elektronik, Büchern und Möbeln verkauft wird. Anfang des Jahres wurden zwei Zeichnungen des Künstlers in weniger als drei Tagen für 35.000 und 40.000 Dollar verkauft. Costco bietet seit November 2004 Kunstwerke im Internet an.
Quelle: orf.at