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20.7.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Kühn-Plastik und Müller-Grafik - Zwei neue Ausstellungen in Gera +++ Deutsche Guggenheim zeigt Werke von Chillida und Tàpies +++ Ausstellung zum 170. Geburtstag von Wilhelm Busch +++ Ludwig Galerie zeigt Meister der Karikatur

Kühn-Plastik und Müller-Grafik - Zwei neue Ausstellungen in Gera
Gera (ddp-lth). Mit neuen Ausstellungen anlässlich zweier Künstler-Geburtstage warten Geraer Museen auf. Während die Kunstsammlung ihre Schau dem Bildhauer Volkmar Kühn zum 60. Geburtstag widmet, würdigt das Museum für Angewandte Kunst (MAK) mit seiner Exposition den Grafiker Rolf Felix Müller zum 70. Geburtstag. Die Doppelausstellung dokumentiere die reiche Künstlerszene, die die Stadt vorzuweisen habe, sagte die Direktorin der Kunstsammlung, Ulrike Lorenz, am Freitag in Gera. Zudem stärke eine solche Kooperation zwischen den Einrichtungen das Image der Stadt, sei außerdem notwendig, um das Überleben der Museen zu sichern, ergänzte MAK-Direktor Hans-Peter Jakobson, der zugleich Vorsitzender des Thüringer Museumsverbandes ist.
Die Exposition für Rolf Felix Müller «felix fecit», die am Montagabend öffnet und bis 15. September zu sehen ist, gibt einen retrospektiven Überblick über sein gesamtes Schaffen. Das reicht von der Diplomarbeit 1957 an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst bis zum Plakat zur aktuellen Ausstellung.
«Der Rote Huzule» ist die Schau für den in Wünschendorf bei Gera lebenden Volkmar Kühn überschrieben. Der Name ist der Plastik entlehnt, mit der Kühn der in den Karpaten beheimateten Pferderasse ein Denkmal setzt. Für Kühn, in dessen Schaffen das Thema Mensch und Tier und ihr Spannungsverhältnis zur Umwelt eine zentrale Rolle spielen, ist diese Exposition seine bislang größte Einzelausstellung.
Die großen Schamotteplastiken werden einzeln oder in Gruppen in der barocken Orangerie präsentiert. Kleine Bronzeplastiken hingegen finden sich im intimen Umfeld des Otto-Dix-Hauses, wo zudem Zeichnungen Kühns gezeigt werden. Darüber hinaus sind neun große Bronze-Arbeiten in der Geraer Innenstadt zu sehen. Kühn selbst äußerte sich überrascht über das Spannungsfeld, in das seine Werke durch die besondere Präsentation sowohl in den Museen als auch im Freiraum gestellt werden.
Die Ausstellung «Der Rote Huzule», zu der ein umfangreicher Katalog erscheint, ist nach ihrer Eröffnung am Sonntag bis 13. Oktober (Orangerie und Stadtraum) beziehungsweise 28. August (Otto-Dix-Haus) zu sehen.
(www.gera.de)

Deutsche Guggenheim zeigt Werke von Chillida und Tàpies
Berlin (ddp-bln). Entwicklung und Parallelen der spanischen Künstler Eduardo Chillida und Antoni Tápies zeigt das Deutsche Guggenheim Berlin in einer Ausstellung. Die Schau präsentiert vom 20. Juli bis 27. September Gemälde, Zeichnungen, Druckgraphik und Skulpturen aus Ton, Eisen, Stahl und Alabaster. Die Exponate geben einen Überblick über den Schaffenszeitraum von 1953 bis zur Mitte der 90er Jahre. Ziel sei es, anhand einer repräsentativen Auswahl das Werk von zwei der bedeutendsten spanischen Gegenwartskünstler vorzustellen, betonte Co-Kuratorin Petra Joos am Freitag in Berlin.
«Eduardo Chillida - Antoni Tàpies» umfasst Stücke aus dem Bestand des Guggenheim Museums in New York sowie Leihgaben der Familie Chillida und privater Sammlungen. Das Werk der beiden Spanier verbindet Aspekte der modernen Kunst mit traditionellen und regionalen Kultureinflüssen. Das in Deutschland bekannteste Werk Chillidas dürfte die im Jahr 2000 installierte Skulptur «Berlin» vor dem Bundeskanzleramt sein.
Der 1924 in San Sebastian geborene Chillida entwickelte sein abstraktes Werk Mitte der 50er Jahre. Neben großen Stahlplastiken, die in traditioneller Schmiedetechnik des Baskenlandes entstanden, schuf er skulpturale Arbeiten in Holz, Granit, Beton, Keramik und Alabaster. Die Gemälde und Materialassemblagen von Tàpies, 1923 in Barcelona geboren, reflektieren katalanische Geschichte und seine persönliche Erfahrung während des spanischen Bürgerkrieges.
(Öffnungszeiten: täglich 11.00 bis 20.00 Uhr, donnerstags bis 22.00 Uhr; Eintritt drei, ermäßigt zwei Euro; montags Eintritt frei)
(www.deutsche-guggenheim-berlin.de)

Ausstellung zum 170. Geburtstag von Wilhelm Busch
Hannover (ddp). Mit einer umfangreichen Werkschau feiert das Wilhelm-Busch-Museum in Hannover den 170. Geburtstag seines Namensgebers. Unter dem Titel «Wilhelm Busch - Stationen seines Lebens» sind ab Sonntag 200 Werke aus allen Schaffensperioden des Künstlers zu sehen. Das Spektrum reicht von den humoristischen «Fliegenden Blättern» über «Die fromme Helene» bis hin zu «Balduin Bählamm» und «Maler Klecksel». Die Werkschau dokumentiere zugleich die einzigartige Wilhelm-Busch-Sammlung des Museums, sagte ein
Museumssprecher am Freitag in Hannover.
Neben den Bildergeschichten werden Originalbriefe, persönliche Notizen, Dokumente und Fotografien des Künstlers präsentiert. Sie sollen Einblicke in das Denken und Empfinden des Schöpfers von «Max und Moritz» geben.
Wilhelm Busch wurde am 15. April 1832 in Wiedensahl bei Hannover geborenen. Nach dem Abbruch eines Maschinenbaustudiums in der Welfenstadt im Jahr 1851 wechselte Busch an die Kunstakademie Düsseldorf. Nach einem Studienaufenthalt in Antwerpen setzt er 1854 sein Malereistudium an der Münchner Akademie fort. Ab 1858 arbeitete Busch an den «Fliegenden Blättern» mit. 1865 veröffentlichte er die Bildergeschichte «Max und Moritz», eines seiner bekanntesten Werke. Von 1869 bis 1872 lebte Busch in Frankfurt am Main. 1898 siedelte er mit seiner Schwester nach Mechtshausen im Harz um. Dort starb Busch am 9. Januar 1908 im Alter von 75 Jahren.
Die Ausstellung wird am Sonntag um 11.30 Uhr eröffnet und ist bis zum 20. Oktober zu sehen. Das Wilhelm-Busch-Museum ist dienstags bis freitags von 11.00 bis 17.00 Uhr und samstags und sonntags von 11.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
(www.wilhelm-busch-museum.de)

Ludwig Galerie zeigt Meister der Karikatur
Oberhausen (ddp-nrw). Meistern der Karikatur und Satire widmet sich die Ludwig Galerie im Schloss Oberhausen von Samstag bis zum 29. September. Zu sehen sind 113 Blätter aus der Kollektion satirischer Zeichnungen des Österreichers Ludwig Fotter. Neben bekannten deutschsprachigen Künstlern wie Manfred Deix ist auch der Genreklassiker Chas Addams in der Ausstellung «Vom zarten Strich zum dicken Ende» vertreten, wie ein Museumssprecher am Freitag sagte. Besonderen Raum nimmt in der erst Anfang der 80er Jahre begonnenen «Kollektion Fotter» die Arbeit seines Landsmanns Paul Flora ein. Seine Blätter haben häufig einen literarischen Bezug.
Weitere Arbeiten stammen von Toni Ungerer, Ronald Searle, Tullio Pericoli oder Gerhard Haderer. Sie werfen einen frechen Blick auf Schönheitsideale, kranke Vegetarier, narzisstische Menschen und feiste Familien vor dem Fernsehen.
(Internet: www.ludwiggalerie.de)