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28.11.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Wuppertal: Erstes virtuelles Museum in NRW +++ Frankfurt/Main: Wirbel um Abbau von Kunstwerk - Angeblich Fluchtweg versperrt +++ Dresden: Architekt Kulka wird Ehrendoktor der TU Dresden +++ Dresden: Bislang unbekannte Zeichnung Botticellis entdeckt

Wuppertal: Erstes virtuelles Museum in NRW
Wuppertal (ddp-nrw). Nordrhein-Westfalen hat sein erstes virtuelles Museum. Auf der museumsplattform nrw sollen nach und nach die Bestände der nordrhein-westfälischen Museen der Moderne erschlossen werden, wie das NRW-Kultursekretariat am Dienstag in Wuppertal mitteilte. Die Plattform legt den Angaben zufolge ihren Schwerpunkt auf die Kunst, die dauerhafter Bestandteil der regionalen Sammlungen ist.
Verschiedene Ebenen des Internetauftritts nrw-museum.de führen den Besucher der Plattform zu den Museen vor Ort und ihren Originalwerken. Der Online-Auftritt soll außerdem Lust auf einen wirklichen Besuch in den Museen machen. Bislang sind an der museumsplattform nrw das Ludwig Forum in Aachen, das Museum Bochum, das Museum am Ostwall in Dortmund, das Wilhelm Lehmbruck Museum in Duisburg, das Städtische Museum Abteiberg in Mönchengladbach sowie das Clemens-Sels-Museum in Neuss beteiligt.

Frankfurt/Main: Wirbel um Abbau von Kunstwerk - Angeblich Fluchtweg versperrt
Frankfurt/Main (ddp). Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren sorgt die Entfernung eines Kunstwerks in Frankfurt am Main für Wirbel. Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU) zeigte sich am Montag empört über den Abbau einer Installation des Künstlers Ottmar Hörl. Das für 300 000 Mark vom Land angekaufte Kunstwerk «Kristallpalast» war vor elf Jahren im Eingangsbereich eines innerstädtischen Behördenzentrums aufgestellt worden. Jetzt wurde es abgebaut und eingelagert - angeblich, weil es den Fluchtweg versperrt.
«Ein solches Vorgehen nach einer so langen Zeit ist mehr als fragwürdig, zumal mit dem angegebenen Grund», kritisierte Semmelroth und fügte hinzu: «Zumindest hätte ein Alternativstandort gefunden werden müssen». Die Installation einfach abzuräumen, sei nicht nur respektlos gegenüber dem Künstler. Dies entwerte auch die Arbeit der Jury, die seinerzeit eine Gruppe von 16 Künstlern zur bildlichen Auseinandersetzung mit dem Behördenapparat aufgefordert habe.
Eine gewisse Respektlosigkeit beim Umgang mit moderner Kunst ist in Frankfurt nichts Neues. 2005 machten Mitarbeiter der städtischen Stabsstelle «Sauberes Frankfurt» bundesweit Schlagzeilen, als sie eine öffentlich aufgestellte, zwei Meter große und knallgelbe Drahtskulptur mit Sperrmüll verwechselten und einfach entsorgten.

Dresden: Architekt Kulka wird Ehrendoktor der TU Dresden
Dresden (ddp-lsc). Der Architekt Peter Kulka erhält heute die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Dresden. Damit ehrt die Hochschule Kulkas Verdienste unter anderem als Erbauer des neuen sächsischen Landtags. Zudem wurden das Dresdner Schloss und des Hygiene-Museum nach seinen Plänen modernisiert.
Der 1937 in Dresden geborene Kulka studierte nach einer Maurerlehre bis 1964 Architektur an der Kunsthochschule Weißensee im damaligen Ost-Berlin. 1965 verließ er die DDR. 1969 war er an der Planung und dem Bau der Universität Bielefeld beteiligt sowie in den Folgejahren an weiteren Projekten in Westdeutschland. Seit 1991 hat Kulka ein Büro in Dresden.

Dresden: Bislang unbekannte Zeichnung Botticellis entdeckt
Dresden (ddp). Das Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ist um eine Zeichnung von Sandro Botticelli reicher. Das bislang als anonym geführte Werk «Kopf eines Knaben» aus dem Kabinett-Bestand sei von Forschern nun eindeutig dem italienischen Maler zugeordnet worden, sagte ein Sprecher der Kunstsammlungen am Montag in Dresden. Botticelli (1445-1510) hatte das Werk demnach zwischen 1478 und 1480 gezeichnet. Zudem wurde die Zeichnung «Flöte spielender Knaben», datiert um 1483, von den Wissenschaftlern dem Italiener Lorenzo Costa (1460-1535) zugeschrieben.
Das Kupferstich-Kabinett bewahrt den Angaben nach einen repräsentativen Bestand von Zeichnungen der italienischen Spätgotik und Frührenaissance auf. Ohne Zielsetzung und über einen langen Zeitraum erworben, wiesen Teile der Sammlung noch eine ungeklärte Herkunft auf. Die meisten Zeichnungen gehören zum so genannten Alten Bestand und befanden sich schon vor 1764 im Dresdener Kupferstich-Kabinett.