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28.5.: kunst und architektur aktuell +++ kunst und architektur

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Frankfurt (Oder) : Erstes Marienkirchfenster wird am Samstag enthüllt +++ Hannover: Chagall-Ausstellung im Sprengel Museum +++ Bad Muskau: Muskauer Park erhält Weltkulturerbe-Urkunde +++ Potsdam: Brandenburgischer Architekturpreis 2005 verliehen +++ Berlin: 100 000 Euro für den Architekturnachwuchs +++ Berlin: Podiumsdikussion im Rahmen der "Flamingo-Conference" an der UdK

Frankfurt (Oder): Erstes Marienkirchfenster wird am Samstag enthüllt
Frankfurt (Oder) (ddp-lbg). Das erste der drei von Russland zurückgegebenen Frankfurter Marienkirchfenster wird am Samstag (12.00 Uhr) nach seinem Wiedereinbau eingeweiht. Zu dem Festakt werden mehrere hundert Gäste erwartet, wie die Stadtverwaltung ankündigte. Darunter sind Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), die Cottbuser Generalsuperintendentin Heilgard Asmus und Vertreter der St. Petersburger Eremitage. Ab 14.00 Uhr können Frankfurter und Gäste das restaurierte Christus-Fenster erstmals in Augenschein nehmen. Viadrina-Studenten gestalten dazu ein Festprogramm mit Musik und Tanz.
Die aus den Jahren 1360 bis 1370 stammenden Fenster waren 1946 von sowjetischen Kunstoffizieren verschleppt und im Juni 2002 als erstes größeres Beutekunstgut von Moskau zurückgegeben worden. Die 111 Einzelfelder geben einer Bilderbibel gleich die Schöpfungsgeschichte wieder. Die 39 Einzelfelder des Mittelfensters waren seit Oktober 2003 restauriert worden. Die beiden anderen Fenster sollen bis 2006 und 2007 aufgearbeitet und eingebaut werden.
Die Restaurierung des Christus-Fensters hatte nach Angaben der Stadtverwaltung rund 215 000 Euro gekostet, die hauptsächlich aus dem Bund-Land-Denkmalschutzprogramm «National wertvolle Kulturdenkmäler» kamen. Mit weiteren 200 000 Euro von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und aus Spenden war die Werkstatt eingerichtet worden. Zudem war in den vergangenen Monaten wieder eine Gewölbedecke in der 1945 ausgebrannten Kirche eingezogen worden.

Hannover: Chagall-Ausstellung im Sprengel Museum
Hannover (ddp). In einer Sonderausstellung zeigt das Sprengel Museum in Hannover mehr als 300 Werke des russisch-französischen Malers Marc Chagall (1887-1985). Neben Gemälden und Zeichnungen auf Papier würden auch bedeutende Grafiken Chagalls gezeigt, sagte Ulrich Krempel, Direktor des Museums, am Freitag in Hannover. Die Schau beginnt am Sonntag und illustriert bis zum 11. September die künstlerische Entwicklung des Malers von seinem Frühwerk bis zum Tod.
Das Sprengel Museum besitzt den Angaben zufolge mit mehr als 400 schwarz-weißen und farbigen Blättern eine der umfangreichsten Sammlungen Chagalls im Bereich der Druckgrafik. 1949 erwarb Bernhard Sprengel seine erste Chagall-Grafik und legte damit den Grundstock für seine bedeutende Sammlung.
http://www.sprengel-museum.de

Bad Muskau: Muskauer Park erhält Weltkulturerbe-Urkunde
Dresden/Bad Muskau (ddp-lsc). Der Fürst-Pückler-Park im ostsächsischen Bad Muskau bekommt heute die Anerkennung als Weltkulturerbe schwarz auf weiß bestätigt. Die Urkunde dazu übergebe der Botschafter und ständige Vertreter Deutschlands bei der UNESCO, Wrede, in der deutsch-polnischen Grenzstadt, teilte die Staatskanzlei in Dresden mit. Das UNESCO-Komitee hatte den Muskauer Park am 2. Juli 2004 zum Weltkulturerbe erklärt. Damit seien die gemeinsamen deutsch-polnischen Anstrengungen zur Pflege, Wiederherstellung und Erforschung des Landschaftsparks an der Neiße gewürdigt worden.
Zusammen mit dem Dresdner Elbtal ist Pücklers Meisterwerk bislang Sachsens einzige Welterbestätte. Die feierliche Übergabe der Urkunde in Bad Muskau wird heute von mehreren Veranstaltungen im Park begleitet. So gibt die Niederschlesische Philharmonie ein Galakonzert im polnischen Teil. Ein Feuerwerk bildet den Abschluss der Feier.

Potsdam: Brandenburgischer Architekturpreis 2005 verliehen
Potsdam (ddp-lbg). In mehreren Kategorien ist am Freitag in Potsdam der Brandenburgische Architekturpreis 2005 verliehen worden. Infrastrukturminister Frank Szymanski (SPD) und der Präsident der Brandenburgischen Architektenkammer, Bernhard Schuster, ehrten die Preisträger, die je 1500 Euro erhielten. Das Motto des Wettbewerbs lautete «Die Vielfalt der Stadt».
Kammerpräsident Schuster sagte, Bescheidenheit in der Form, Nachhaltigkeit in der Bauweise und Disziplin im städtebaulichen Kontext zeichneten die neue Architektur in Brandenburg aus. Es werde modern und traditionsbewusst zugleich gebaut.
In der Kategorie «Zukunftsfähiges Wohnen und Arbeiten in der Stadt» gewann Diplom-Ingenieur Hendrik Just (Senftenberg). In der Sparte «Vielfalt der Stadtfunktion und Stadtbildgestaltung» trugen die Diplom-Ingenieure Ferdinand Heide (Frankfurt am Main/Berlin), Armand Grüntuch und Almut Grüntuch-Ernst (Berlin) die Auszeichnung davon. Der Preis in der Kategorie «Landschaft und Freiflächen als Teil der Stadtbaukultur» ging an Burkhardt Schulze (Guben), bei «Denkmal im Stadtumbau» siegte Diplom-Ingenieur Peter Köster (Rheinsberg) und in der Sparte «Zwischennutzungen» Michael Dähne (Dresden).
Den Förderpreis 2005 für junge Architekten, dotiert mit 3000 Euro, erhielten die Diplom-Ingenieure Johannes Sollich und Anna Weichsel (Berlin) für den Umbau des ehemaligen Brauereilagers in Neuruppin in ein Jugendfreizeit- und Kulturzentrum. Eine besondere Anerkennung für die Arbeiten am Auditorium Maximum der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) wurde den Diplom-Ingenieuren Carl Schagemann und Claudia Schulte (Potsdam) ausgesprochen.
Das Infrastrukturministerium vergibt den Architekturpreis seit 1995 in Zusammenarbeit mit der Brandenburgischen Architektenkammer im zweijährigen Rhythmus. Ziel ist die Anerkennung herausragender Beiträge zur Vitalisierung, Nutzungsvielfalt und Baukultur in den Kommunen. An der diesjährigen Ausschreibung hatten sich 55 Architekten beteiligt.

Berlin: 100 000 Euro für den Architekturnachwuchs
Berlin (ddp). Die vier besten Architektur-Diplomarbeiten des vergangenen Jahres erhalten das Taut-Stipendium 2005. Die nach den Brüdern Bruno und Max Taut benannten und in Zusammenarbeit mit der Bundesarchitektenkammer vergebenen Stipendien zahlen an jede Arbeit eine Unterstützung von 2050 Euro monatlich für maximal ein Jahr, wie das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung am Freitag in Berlin mitteilte. Die Preisgelder in Höhe von insgesamt rund 100 000 Euro sollen den Siegern ein Postgraduiertenstudium oder einen Auslandsaufenthalt in einem international renommierten Architekturbüro ermöglichen.
Die siebenköpfige Jury unter Vorsitz des Präsidenten der Bundesarchitektenkammer, Arno Sighart Schmid, prämierte die Arbeiten «Ort der Einkehr auf dem Plâteau des Larzac» von Kirstin Schätzel (Universität Karlsruhe), «Zentrale Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin» von Bernd Schnoklake (FH Münster), «The Eco-Center at the Nakdong River» von Dennis Hawner (HTW des Saarlandes, Saarbrücken) und «Playa Blanca, Bankers and the Pivotal Point» von Holger Hoffmann (Städelschule Frankfurt/Main). Verliehen werden die Auszeichnungen am Donnerstag von Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos).

Berlin: Podiumsdikussion im Rahmen der "Flamingo-Conference" an der UdK
Unter dem Titel "legacy / legibility / legitimation" sprechen am 4. Juni an einer Podiumsdiskussion internationale Kunstschaffende, Lehrende und Kunstmanagerinnen darüber, auf welche Arbeitsfelder der künstlerischen Praxis sich postgraduale Master-Studiengänge im Bereich Bildende Kunst beziehen. Gesucht werden unter anderem Antworten auf die Frage nach den Handlungsformen, die Kunstschaffende in solchen Studiengängen erproben und entwickeln können. Auch die Zeit nach dem Master-Abschluss wird zur Sprache kommen, in der die Künstler und Künstlerinnen ihre Rolle als Kunstschaffende, Kulturmanager, Lückenbüsser oder Multitalent finden müssen.
Diskussionsteilnehmer sind: Emma Balazs (Künstlerin, Teilnehmerin des MA Studienganges Art Administration des Art Institute of Chicago), Mirya Gerardu (Künstlerin, Teilnehmerin des MA Studienganges Kunst im Kontext, UdK Berlin), Rüdiger John (Künstler, Baden-Baden), Dr. Dorothea Kolland (Leiterin des Kulturamts Neukölln, Berlin), Monica Ross (Künstlerin und Dozentin, London), Javier Rodrigo Montero (Kunstpädagoge, Salamanca).
Das Podiumsgespräch ist Teil der Flamingo-Conference, die vom 3. bis 5. Juni in der UdK Berlin stattfindet. Teilnehmen werden Studierende und Lehrende in Master-Studiengängen der School of the Art Institute of Chicago, der Bauhaus Universität in Weimar, der Universität von Ulster, Belfast, der Westminster University, London, der Willem de Kooning Academy Hogeschool, Rotterdam, der Hochschule für Gestaltung und Kunst, Zürich, der Malmö Art Academy und selbstverständlich der UdK Berlin.
In sieben Workshops zu Themen wie "Zugänge zu kontextueller Kunstpraxis", "künstlerische Integrität und Überleben" oder "Träumen und Spielen - Flamingos mit rosa Brille" diskutieren die Teilnehmer und ziehen internationale Vergleiche. Im Mittelpunkt steht dabei immer auch die aktuelle Entwicklung in Europa, welche den Masterabschluss durch ein einheitliches Kreditpunkte-System international vergleichbar machen soll.