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31.1.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Druckgrafik von Chillida in der Moritzburg Halle +++ Mit Kunst nach Como! - Studenten gewinnen Preise und Stipendien +++ Blick in das Gehirn des Genies - Picasso-Ausstellung in Magdeburg +++ Ernst-Fuchs-Schau in Augsburg eröffnet

Druckgrafik von Chillida in der Moritzburg
Halle (ddp-lsa). Die Staatliche Galerie Moritzburg Halle eröffnet heute eine Ausstellung mit Druckgrafik des baskischen Bildhauers Eduardo Chillida. Es ist nach Angaben der Galerie die erste Chillida-Ausstellung in den neuen Bundesländern. Präsentiert werden neben den grafischen Blättern aus vier Jahrzehnten unter anderem drei Skulpturen sowie Filzarbeiten. Der im spanischen San Sebastian geborene Chillida gilt als einer der herausragenden europäischen Künstler des 20. Jahrhunderts. Bekannt wurde er auch durch seine monumentalen Eisen- und Betonskulpturen im öffentlichen Raum. Seine letzte Arbeit dieser Art steht in Berlin vor dem Bundeskanzleramt und symbolisiert das wiedervereinigte Deutschland. Die Ausstellung ist bis zum 23. März geöffnet.

Mit Kunst nach Como! - Studenten gewinnen Preise und Stipendien
Bonn (ddp-nrw). Fünf Kunststudenten aus ganz Deutschland haben beim Bundeswettbewerb zur Förderung junger Künstler Preise und Arbeitsstipendien gewonnen. 10 000 Euro gingen an Thomas Saraceno von der Frankfurter Städelschule, je 5000 Euro an Frauke Boggasch von der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und Stefan Müller ebenfalls von der Städelschule, wie die Bundeskunsthalle am Donnerstag mitteilte.
Nick Bötticher von der Münchner Kunstakademie und Jana Gunstheimer konnten ebenfalls mit ihren Arbeiten überzeugen. Der Lohn: Arbeitsstipendien in der Villa Vigoni am Comer See in Höhe von 3800 Euro. Der Wettbewerb «Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus» ist verbunden mit einer Ausstellung in der Bonner Bundeskunsthalle, die noch bis zum 2. März zu sehen ist.
Zum fünften Mal wurde der alle zwei Jahre ausgeschriebene Wettbewerb durchgeführt. Er wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgelobt und vom Deutschen Studentenwerk organisiert. Den Studenten soll auch ein Forum geboten werden, unter professionellen Bedingungen den Ausstellungsbetrieb jenseits der Akademien zu erproben.
In diesem Jahr waren insgesamt 23 Hochschulen vertreten. Die Jury bildeten Stefan Koldehoff, Kulturredakteur beim Deutschlandfunk, die Leiterin der Kunstsammlung Gera, Ulrike Lorenz, sowie der Konservator der Münchner Pinakothek der Moderne, Bernhart Schwenk.

Blick in das Gehirn des Genies - Picasso-Ausstellung in Magdeburg
Magdeburg (ddp-lsa). Das Kulturhistorische Museum Magdeburg präsentiert mit der Ausstellung «Lebensfreude» rund 100 Grafiken und mehrere Keramiken von Pablo Picasso (1881-1973). Es sei die erste große Ausstellung von Werken des spanischen Künstlers in Magdeburg überhaupt, betonte Museumsdirektor Matthias Puhle am Donnerstag in der Landeshauptstadt. Mit der Picasso-Ausstellung sei es gelungen, «einen der ganz großen Namen der Kunstgeschichte» an die Elbe zu holen. Die Ausstellungseröffnung war für den Abend geplant.
Möglich wurde die laut Puhle «in ihrer Zusammenstellung bislang einmalige Schau» des lithografischen Werks durch die enge Zusammenarbeit mit dem Graphikmuseum Pablo Picasso in Münster sowie die finanzielle Unterstützung der Stiftung Kunst und Kultur der Stadtsparkasse Magdeburg sowie der Magdeburger Marketing Kongress und Tourismus GmbH (MMKT). Mit der Picasso-Ausstellung will das Haus laut Puhle auch an seine Gründungstradition als Kaiser-Friedrich-Museum für bildende Kunst anknüpfen.
Neben vier frühen Kaltnadelradierungen aus dem Bestand des Kulturhistorischen Museums sind rund 90 Blätter aus dem lithografischen Ouevre Picassos zu sehen. Die aus dem Münsteraner Fundus entliehenen Blätter zeigen neben acht Arbeiten aus der «klassizistischen Periode» Picassos in den 20er Jahren im Gros Blätter, die nach 15-jähriger Unterbrechung in seiner erneuten Hinwendung zum Steindruck ab 1945/46 entstanden. Unter anderem sind Porträts seines Kunsthändlers und Freundes Daniel-Henry Kahnweiler (1957) sowie seiner Frau Jacqueline Rocque (1959) zu sehen.
Zu den Höhepunkten für Kunstinteressierte dürfte die bekannte Stierserie gehören. «Sie gewährt geradezu einen Blick in das Gehirn des schaffenden Genies», betonte Alfred Pohlmann vom Picasso-Museum Münster. Die elf Blätter demonstrierten quasi in Umkehrung der kunstgeschichtlichen Entwicklung Picassos Weg von der naturalistischen Abbildung des Stiers zur Reduktion der Taurus-Form auf wenige Striche.
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Die Ausstellung soll bis zum 31. März zu sehen sein. Sie wird danach in leicht veränderter Form ab dem 4. Mai im Gustav-Lübcke-Museum in Hamm gezeigt.

Schau des Phantastischen Realisten Ernst Fuchs öffnet in Augsburg
Augsburg (ddp-bay). Mit dem Wiener Ernst Fuchs setzt Augsburg ab Freitag die Reihe von Werkschauen zeitgenössischer Künstler fort. In Anwesenheit des Gründers der Wiener Schule des Phantastischen Realismus wird um 19.00 Uhr im Rathaus die Retrospektive «Ernst Fuchs - Mythos, Phantasie, Realismus» eröffnet. Es handelt sich um seine erste größere Ausstellung in Deutschland seit 15 Jahren. Der Akzent bei den rund 120 in Augsburg gezeigten Exponaten liegt auf seinen altmeisterlichen Anfängen und Gemäldezyklen der 60er Jahre. Die Ausstellung ist bis zum 21. April 2003 in der Toskanischen Säulenhalle zu sehen. Die federführende Regio Augsburg rechnet mit 25 000 Besuchern.
In Augsburg wurden in den Vorjahren bereits erfolgreich Werkschauen von Joan Miro, Salvator Dalí und Friedensreich Hundertwasser gezeigt. Bei Dalí wurden in Augsburg mehr als 90 000, bei Hundertwasser sogar mehr als 100 000 Besucher gezählt. Jedes Mal bemühten sich die Ausstellungsmacher, dem Gesamtwerk der Künstler gerecht zu werden und neue Zugänge zu schaffen.