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31.7.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Berlin: Musiker aus China und Amerika zu young.euro.classic erwartet +++ Berlin: «Last night of the Proms» auf der Museumsinsel +++ Berlin: Regisseur Robert Wilson kehrt auf die Bühne zurück +++ München: Letzte Opernfestspiele der Ära Jonas/Mehta enden mit Rekordergebnis +++ München: Wagners «Meistersinger» beenden Opernfestspiele +++ Bayreuth: Viel Applaus für den neuen «Siegfried» in Bayreuth +++ Salzburg: Uraufführung von Manfred Trojahns "Ariosi" bei den Salzburger Festspielen +++ Worms: Nibelungen-Musical kommt spätestens 2009


Berlin: Musiker aus China und Amerika zu young.euro.classic erwartet
Berlin (ddp-bln). Zum siebten young.euro.classic – Europäischer Musik Sommer werden in diesem Jahr auch Musiker aus China, Amerika und dem Nahen Osten erwartet. Ab Freitag lieferten sie den klingenden Beweis für das diesjährige Motto «Europa strahlt aus», sagte ein Sprecher der Veranstalter am Montag. Das Finale am 20. August bestreitet das israelische Orchester der Buchmann-Mehta School of Music. Daneben geben die Studentenorchester aus Syrien und der Türkei mit ihren Auftritten ein Zeichen der Hoffnung in diesen krisenhaften Zeiten.
Internationale Ensembles und die besten nationalen Jugendorchester von Norwegen bis Spanien werden an dem Festival teilnehmen. Das Campus-Projekt bringt im dritten Jahr zudem wieder zwei Kontinente - junge Musiker aus Shanghai und Mitglieder des Jungen Klangforums Mitte Europa - an ein Pult. Deutschland stellt sich mit dem Bundesjugendorchester und dem RIAS Jugendorchester der internationalen Konkurrenz. Zum Auftakt am Freitag wird das Youth Orchestra of the Americas mit Musikern aus über 20 Staaten des amerikanischen Kontinents erstmals in Deutschland auftreten.
Das Festival ist ein Forum für zeitgenössische Musik in den verschiedensten nationalen Ausprägungen mit zwölf Uraufführungen und Deutschen Erstaufführungen. Für die beste erstmals in Deutschland aufgeführte Komposition vergibt eine Jury den Europäischen Komponistenpreis.
Private Partner tragen auch in diesem Jahr den größten Teil der Finanzierung. Unterstützung erhält young.euro.classic außerdem vom Hauptstadtkulturfonds und der Stadt Berlin. Mit dem Ziel der besseren Zukunftssicherung ist der «Verein der Freunde des Festivals young.euro.classic e.V.» gegründet worden, der in Politik und Wirtschaft weitere Türen öffnen soll, aber auch für alle privaten Freunde des Europäischen Musik Sommers offen ist. Die Ehrenpräsidentschaft hat der Intendant des Konzerthauses Berlin, Frank Schneider, übernommen.
Die Karten für zwölf Euro können unter der Hotline: 01805-56 81 00 geordert werden.
http://www.young-euro-classic

Berlin: «Last night of the Proms» auf der Museumsinsel
Berlin (ddp-bln). Die britische «Last night of the Proms» ist in diesem Jahr wieder auf der Museumsinsel zu sehen. Am 9. September werde das Finale der Londoner Sommerkonzerte live aus dortigen Royal Albert Hall in den Kolonnadenhof vor der Alten Nationalgalerie übertragen, teilte eine Sprecherin des Sommerkinos Museumsinsel am Montag in Berlin mit. Erstmals war das schräge Ereignis im Jahr 2004 zeitgleich in Berlin übertragen worden. Mit dem Konzert endet auch die Freiluftsaison auf der Museumsinsel.
Gastgeber in Berlin ist den Angaben zufolge der britische Komödiant Mark Britton. Co-Moderator Jolyon Brettingham Smith vom RBB-Kulturradio bringe den Zuhörern die Musik des Abends nahe. Es musiziere das Persius-Ensemble Potsdam. Um 21.00 Uhr werde dann in die BBC-Liveübertragung der zweiten Hälfte der «Last Night of the Proms» geschaltet.
Seit 110 Jahren verwandeln die Londoner ihre Royal Albert Hall zum Abschluss der Promenadenkonzerte (Proms) in ein musikalisches Tollhaus. Edward Elgars Marsch Nr. 1 aus «Pomp and Circumstance», das berühmte «Rule Britannia» und die britische Nationalhymne gehören traditionell genauso dazu wie seltsame Kopfbedeckungen.
(Karten kosten im Vorverkauf 18 Euro, ermäßigt 15 Euro. Zu erhalten sind sie unter anderem unter der Telefonnummer 20 68 91 00.)

Berlin: Regisseur Robert Wilson kehrt auf die Bühne zurück
Berlin (ddp-bln). Der Theater- und Opernregisseur Robert Wilson wird nach langer Zeit zum ersten Mal selbst wieder in einer Performance auf der Bühne zu sehen sein. Der 64-jährige Amerikaner eröffne am 2. September gemeinsam mit der Sopranistin Anja Silja die neue Spielzeit an der Berliner Staatsoper Unter den Linden, teilte das Haus mit. Die Performance «The Murder from \'Deafman Glance\'» wird dabei ergänzt durch das von Wilson inszenierte Drama «Erwartung» von Arnold Schönberg, ebenfalls mit Silja als Solistin. Die 66-jährige einstige Wagner-Heldin der Bayreuther Festspiele und Lebensgefährtin von Wolfgang Wagners Enkel Wieland bis zu dessen Tod 1966 gilt heute als große Interpretin gebrochener Frauencharaktere. Dirigent des Opernabends ist Daniel Barenboim.
Robert Wilson zählt international zu den wichtigsten Regisseuren. Seine Arbeiten vereinen unterschiedliche künstlerische Disziplinen wie Bewegung, Tanz, Licht Design, Skulptur, Malerei und Musik zu Gesamtkunstwerken. Durch die intensive Zusammenarbeit mit einem tauben Jungen und dessen Kommunikationsformen war Wilson zu dem ursprünglich fast siebenstündigen Opus «Deafman Glance» angeregt worden. Er schuf 1970 mit diesem Stück eine völlig neue Theatersprache, die ihn weltberühmt machte. Den Prolog, der den Mord einer Mutter an ihren beiden Kindern schildert, löste er später aus dem Gesamtwerk heraus und entwickelte ihn in eigenständigen Performances weiter.
http://www.staatsoper-berlin.de

München: Letzte Opernfestspiele der Ära Jonas/Mehta enden mit Rekordergebnis
München (ddp). Die letzten Münchner Opernfestspiele der Ära Jonas/Mehta sind mit einem Rekordergebnis zu Ende gegangen. Nach Angaben der Bayerischen Staatsoper von Montag lag die durchschnittliche Auslastung der diesjährigen Festspiele bei noch nie erreichten 98,4 Prozent. Das Festival hatte in den vergangenen 35 Tagen allein die Rekordzahl von 30 Opernproduktionen geboten, daneben Liederabende, Konzerte und das Avantgarde-Programm Festspiel+.
Die Festspiele 2006 standen ganz im Zeichen des Abschieds von Staatsopernintendant Sir Peter Jonas und des Stardirigenten Zubin Mehta als Bayerischer Generalmusikdirektor. Zwischen 1993, dem Antrittsjahr von Jonas, und 2006 wurden nach Angaben der Staatsoper in rund 90 Neuinszenierungen 400 Jahre Operngeschichte gezeigt. Darunter seien allein ein Dutzend Uraufführungen gewesen. 17 Neuproduktionen wurden von Mehta selbst einstudiert.
Die Besucherzahl der Staatsoper blieb den Angaben zufolge in 13 Jahren auf einem konstanten Niveau von 600 000 Besuchern pro Jahr; die durchschnittliche Auslastung der Opernaufführungen lag zwischen 91 und 94 Prozent. Das Einspielergebnis steigerte sich unter Jonas von 29,5 Prozent auf 31,7 Prozent. Damit belege das Haus den Spitzenplatz unter allen deutschen Opernhäusern, hieß es.
Jonas geht jetzt n in den Ruhestand. Zubin Mehta konzentriert sich auf seine Rolle als Ehrendirigent des Israel Philharmonic Orchestra und als künstlerischer Leiter des Maggio Musicale Fiorentino. Außerdem will er weltweit als Gastdirigent auftreten. Sein Nachfolger wird der neue Generalmusikdirektor Kent Nagano. Jonas Posten als Intendant nimmt in zwei Jahren der Intendant des Wiener Burgtheaters, Klaus Bachler, ein.

München: Wagners «Meistersinger» beenden Opernfestspiele
München (ddp). Mit der traditionellen Aufführung von Richard Wagners Oper «Die Meistersinger von Nürnberg» enden heute die Münchner Opernfestspiele 2006. In der Inszenierung von Thomas Langhoff aus dem Jahre 2004 singt Jan-Hendrik Rootering den Hans Sachs, Matti Salminen ist als Veit Pogner zu hören.
Dirigent Zubin Mehta steht zum letzten Mal als Generalmusikdirektor am Pult des Bayerischen Staatsorchesters. Er verlässt mit Ende dieser Spielzeit die Bayerische Staatsoper. Auch Staatsopernintendant Sir Peter Jonas verabschiedet sich nach 13 Jahren von der Staatsoper und geht in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird zunächst der neue Generalmusikdirektor Kent Nagano, bis in zwei Jahren der Intendant des Wiener Burgtheaters, Klaus Bachler, in gleicher Funktion nach München wechselt.
Bei den Opernfestspielen standen in den vergangenen fünf Wochen 30 Opern- und Ballettproduktionen auf dem Programm, dazu Konzerte, Liederabende und die Avantgardereihe Festspiele.

Bayreuth: Viel Applaus für den neuen «Siegfried» in Bayreuth
Bayreuth (ddp-bay). Das größte Stück des «Rings» ist geschmiedet. Am Samstag hatte Richard Wagners «Siegfried» in der Inszenierung von Tankred Dorst Premiere bei den Bayreuther Festspielen. Auch Teil drei der Tetralogie wurde - zumindest was die musikalische Seite betrifft - vom Publikum bejubelt. Für die Sänger, besonders Gerhard Siegel in der Rolle des Mime, gab es heftigen Applaus. Dirigent Christian Thielemann wurde frenetisch gefeiert. Das Regie-Team trat auch diesmal nicht vor den Vorhang und wartet die «Götterdämmerung» ab.
Siegfried schmiedet sein Schwert im Biologiesaal einer heruntergekommenen, verlassenen Schule. Der Drachenkampf findet im abgeholzten Wald unter einer noch nicht fertigen Autobahnbrücke statt, die sich wie ein modernes Monster durch die Landschaft zieht. Der Waldboden tut sich zur Fafner-Höhle auf. Siegfried weckt Brünnhilde schließlich auf dem Walkürenfelsen - im Bühnenbild von Frank Philipp Schlössmann der hallenartige Steinbruch aus der «Walküre».
Stephen Gould debütierte als Siegfried. Linda Watson war wieder in der Rolle der Brünnhilde zu hören. Falk Struckmann, diesmal im langen Mantel und Hut (Kostüme: Bernd Skodzig), sang den Wanderer mit sattem Bass. Als Alberich war Andrew Shore zu hören, Jyrki Korhonen in der Rolle des Riesenwurms Fafner und Mihoko Fujimura als Erda.
Die Premiere der Oper "Götterdämmerung" beschließt heute (31.7.) die Neuinszenierung von Richard Wagners vierteiligem Monumentalwerk. Unter der musikalischen Leitung von Christian Thielemann sind Stephen Gould als Siegfried, Hans-Peter König als Hagen und Linda Watson als Brünnhilde zu hören.

Salzburg: Uraufführung von Manfred Trojahns "Ariosi" bei den Salzburger Festspielen
Als Auftragskomposition für die Salzburger Festspiele 2006 schrieb Manfred Trojahn "Ariosi" für Sopran, Bassettklarinette und Orchester. Die Komposition nach einem Text von Michelangelo Buonarroti nimmt Bezug auf das gleichnamige Werk von Hans Werner Henze, dem es zum 80. Geburtstag gewidmet ist.
Die Mezzosopranistin Maite Beaumont und die Klarinettistin Sabine Meyer sind die Solistinnen bei der Uraufführung durch die Camerata Salzburg unter Leitung von Sir Roger Norrington. Außerdem werden von Wolfgang Amadeus Mozart die Ballettmusik zur Oper "Idomeneo" KV 367 und die so genannte "Posthornserenade" (D-Dur KV 320) aufgeführt. Das Konzert findet am Samstag, 26. August 2006, im Saal des Mozarteums statt (Beginn: 19:30 Uhr); es wird am 1. September um 19:30 Uhr vom Österreichischen Rundfunk im Programm Ö1 ausgestrahlt.

Worms: Nibelungen-Musical kommt spätestens 2009
Worms (ddp). Die Nibelungen-Festspiele wollen 2008 ein Musical über den mittelalterlichen Sagenstoff aufführen. «Das Nibelungen-Musical wird kommen, 2009 auf jeden Fall», sagte der Intendant der Festspiele, Dieter Wedel, der Nachrichtenagentur ddp in Worms. Wenn es schon Musicals über «Elisabeth» oder den «Namen der Rose» gebe, könnten auch die Nibelungen zum Stoff eines solchen Stückes werden. «Dann sollten es aber die Nibelungen-Festspiele sein, die ein solches Musical aufführten", betonte der Star-Regisseur.
Die Aufführung des Musicals plant Wedel auf einer Rheinbühne: Neben dem Dom sei dies der zweite große Schauplatz der mittelalterlichen Sage. Das Musical solle deshalb auf einer Bühne «auf dem Rhein oder halb auf dem Rhein» stattfinden. Derzeit sei er auf der Suche nach einem Autor und jemandem, der die Musik schreibe, verriet Wedel. Beraten werde er dabei von dem früheren Chef des Musical-Theaters in Wien, dem Schauspieler Peter Weck, der nun Vorsitzender des Kuratoriums der Nibelungen-Festspiele ist.
Die Nibelungen-Festspiele waren 2002 mit der Uraufführung des Stückes «Die Nibelungen» von Moritz Rinke gestartet, das 2003 noch einmal gespielt wurde. 2004 und 2005 inszenierte die Regisseurin Karin Beier den Hebbel-Klassiker «Die Nibelungen» in einer gekürzten Fassung. In diesem Jahr wird eine Neufassung des Rinke-Stückes - «Die Nibelungen - Siegfrieds Frauen» - bis zu Siegfrieds Tod aufgeführt, 2007 soll dann die Neufassung des zweiten Teils, «Kriemhilds Rache», folgen.