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3.2.: kunst und architektur aktuell +++ kunst und architektur

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Dresden: Sachsen verliert Streit um Gemälde der Staatlichen Kunstsammlungen +++ Bonn: August-Macke-Haus zeigt Frühwerk von Jeanne Mammen +++ Aachen: Museum zeigt Schau mit Werken regionaler Künstler +++ Stuttgart: Kunstmuseum zeigt Papierarbeiten von Fritz Winter +++ Münster: Architektenkammer vergibt Preis an das Bistum Münster +++ Dresden: Ausstellung «Palais des arts-Tableau» zeigt internationale Kunst +++ Merseburg: Sitte-Galerie vor Eröffnung Ende Februar


Dresden: Sachsen verliert Streit um Gemälde der Staatlichen Kunstsammlungen
Stuttgart/Dresden (ddp-lsc). Im Streit um die Herausgabe des Gemäldes «Maria im Gebet» hat der Freistaat Sachsen eine Niederlage erlitten. Der Freistaat sei zwar unstreitig Eigentümer des Gemäldes, aber der Herausgabeanspruch sei verjährt, entschied das Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart nach Angaben vom Donnerstag.
Das Kunstwerk war bei Kriegsende 1945 in Berlin abhanden gekommen. Ein Kunstfreund hat es dem OLG zufolge 2003 in München auf einem Flohmarkt für 300 Euro gekauft, restauriert und durch ein in Stuttgart ansässiges Auktionshaus versteigern lassen. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wurden durch den Auktionskatalog auf das Bild aufmerksam und forderten es zurück.
Da die 30-jährige Verjährungsfrist 1945 begonnen habe, sei der Herausgabeanspruch bereits bei Erwerb des Bildes durch den Münchener Käufer verjährt gewesen, hieß es weiter. Zudem hätte der Käufer nicht gewusst, dass es sich um ein den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gehörendes Gemälde gehandelt habe. Dies stehe erst aufgrund des Gutachtens eines Kunstsachverständigen vom Oktober 2005 fest.

Bonn: August-Macke-Haus zeigt Frühwerk von Jeanne Mammen
Bonn (ddp-nrw). Das Frühwerk von Jeanne Mammen ist ab heute bis zum 7. Mai im Bonner August-Macke-Haus zu sehen. Die zwischen 1908 und 1914 entstandenen symbolistischen Buchillustrationen bilden nach Museumsangaben die erste eigenständige Werkphase der Künstlerin.
Zu den Dichtungen des «Fin de siècle» gestaltete Jeanne Mammen (1890 - 1976) im Stil des francobelgischen und englischen Symbolismus phantastisch-dekorative Traumwelten. Stilistisch nehmen sie schon viele Merkmale ihrer berühmten späteren Aquarelle vorweg. Bekannt wurde Jeanne Mammen vor allem mit ihren einfühlsamen Darstellungen des Berliner Großstadtlebens gegen Ende der 20er Jahre.
Die Öffnungszeiten des August-Macke-Haus sind Dienstag bis Freitag von 14.30 bis 18.00 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen von 11.00 bis 17.00 Uhr.

Aachen: Museum zeigt Schau mit Werken regionaler Künstler
Aachen (ddp-nrw). Das Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen eröffnet heute Abend die Ausstellung «Eine andere Sammlung». Sie stellt bis einschließlich 30. April 400 Werke von rund 100 Künstlern der regionalen Kunstszene vor. Die Exponate hat der Aachener Künstler Peter Lacroix über viele Jahrzehnte zusammengetragen und dem Museum jetzt als Schenkung überlassen.
Zu sehen sind unter anderem Werke von Karl Fred Dahmen, Josef Kranzhoff, Willi Kohl, Joseph Sanke und Hubert Werden. Damit gebe die Sammlung einen umfassenden Einblick in die regionale künstlerische Arbeit seit Ende des Zweiten Weltkriegs, teilte das Museum mit. Der 82-jährige Lacroix habe als Künstler und Sammler enge Verbindungen zu vielen Kollegen gehabt. Davon zeugten zahlreiche persönliche Widmungen, die der Ausstellung «einen Hauch von Privatheit» gäben.
Geöffnet ist das Museum dienstags bis sonntags von 12.00 bis 18.00 Uhr; mittwochs von 12.00 bis 21.00 Uhr; montags ist geschlossen.

Stuttgart: Kunstmuseum zeigt Papierarbeiten von Fritz Winter
Stuttgart (ddp). Das Kunstmuseum Stuttgart gibt ab Samstag einen Einblick in das umfassende Werk von Fritz Winter (1905-1976). Bis 7. Mai sind in der Retrospektive rund 250 Papierarbeiten des deutschen Künstlers zu sehen, darunter Collagen, Zeichnungen und Gouachen. Ein Teil der Werke stammt nach Museumsangaben aus den Beständen der Konrad-Knöpfel-Stiftung Fritz Winter, die sich seit 1994 im Kunstmuseum befindet. Hinzu kommen Leihgaben aus Museen und Privatsammlungen.
Winter gehörte den Angaben zufolge zu den herausragenden Persönlichkeiten der deutschen Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach Lehrjahren am Bauhaus in Dessau bei Oskar Schlemmer, Wassily Kandinsky und Paul Klee entschied er sich um 1930 für eine abstrakte Malerei. Seine Arbeiten verweisen aber immer wieder auf natürliche Strukturen wie Pflanzen, Gesteinsformationen oder Mikroorganismen.
http://www.kunstmuseum-stuttgart.de

Münster: Architektenkammer vergibt Preis an das Bistum Münster
Münster (ddp-nrw). Mit dem diesjährigen Ausloberpreis der Architektenkammer NRW wird das Bistum Münster ausgezeichnet. Die Architektenkammer ehrt damit das Engagement des Bischöflichen Generalvikariats, der Kirchengemeinden im Bistum und der Caritasverbände für die Baukultur.
Das Bistum habe in vorbildlicher Weise das Instrument des geregelten Architektenwettbewerbs genutzt, sagte Architektenkammer-Präsident Hartmut Miksch am Donnerstag. Dabei geht es um den anonymen Wettstreit für die beste Lösung im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und Gestaltung der Bauaufgabe. Das Bistum Münster hat seit 2001 insgesamt 18 Wettbewerbsverfahren durchgeführt, unter anderem ging es um die neue Diözesanbibliothek.
Der Ausloberpreis ist eine der wichtigsten Auszeichnungen, die die Architektenkammer in ihrem Engagement für die Baukultur im Land vergibt. Das Bischöfliche Generalvikariat Münster ist der fünfte Preisträger (2001: Stadt Hamm; 1996: Stadt Lemgo; 1994: Stadt Köln; 1992: Stadt Münster). Die Auszeichnung ist nicht dotiert.

Dresden: Ausstellung «Palais des arts-Tableau» zeigt internationale Kunst
Dresden (ddp-lsc). Die Ausstellung «Palais des arts 2006 - Tableau» zeigt ab Sonntag internationale Kunst im Palais des Großen Gartens in Dresden. Dabei werden Objekte und Installationen von der italienischen Künstlerin Monica Bonvicini, der deutschen Bettina Pousttchi und dem belgischen Pieter Vermeersch präsentiert, wie eine Sprecherin der Schlösser und Gärten Dresden am Donnerstag mitteilte.
Die Arbeiten der drei international wirkenden Künstler würden sich vor allem auf den Kontext der Ausstellungssituation im Palais im Großen Garten beziehen und Perspektiven der aktuellen Kunst sowie der Kunstpräsentation im Spiegel der Tradition thematisieren. So seien unter anderem Rauminstallationen mit Bezug auf Momente der Baukultur, begehbare Installationen sowie die Thematisierung der Kunstpraxis in der Malerei zu sehen.
Die Ausstellung ist bis 5. März von Mittwoch bis Freitag 14.00 bis 17.00 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Merseburg: Sitte-Galerie vor Eröffnung Ende Februar
Merseburg (ddp). Im sachsen-anhaltischen Merseburg wird am 28. Februar feierlich die Willi-Sitte-Galerie eröffnet. Dort werden dann aus mehr als 60 Jahren künstlerischen Schaffens Grafiken, Handzeichnungen und Gemälde des halleschen Künstlers gezeigt, der in diesem Jahr seinen 85. Geburtstag feiert. Der Umbau des Haupthauses in der historischen Domkurie zwischen Dom und Schloss sei bis auf wenige Ausnahmen nahezu abgeschlossen, sagte der leitende Architekt Volkmar Weiß am Donnerstag in Merseburg bei einer Besichtigung der Baustelle. Er zeigte sich zuversichtlich, dass am letzten Februarwochenende die Bilder des Künstlers aufgehangen werden können.
Etwa 2,7 Millionen Euro kostet die Sanierung der Domkurie. Die Stadt Merseburg wird danach das Haus an die «Willi-Sitte-Stiftung für realistische Kunst» übergeben, die wiederum in dem Komplex die Galerie betreibt. Auf 700 Quadratmetern Ausstellungsfläche sollen nach Angaben des Kuratoriums-Vorsitzenden Wulf Brandstädter jeweils 80 Gemälde und Handzeichnungen sowie 30 Grafiken von Sitte ausgestellt werden. Gezeigt werden auch zwei große Teile des Sitte-Wandbildes aus Suhl.
Zur künstlerischen Konzeption der Ausstellung machte die vor knapp zwei Jahren anerkannte Willi-Sitte-Stiftung keine Angaben. Von den großen Künstlern der DDR sei Sitte der einzige, dessen Werk in dieser Geschlossenheit in Mitteldeutschland bleibt.