Hauptrubrik
Banner Full-Size

4.8.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

Publikationsdatum
Body

Düsseldorf: Dresdner Künstlerin erhält Kaiserwerther Kunstpreis +++ London: Kirchners «Straßenszene» wird versteigert +++ Berlin: Arbeiten von Vanessa Beecroft im C/O Berlin +++ Barth: Mucchi-Ausstellung ab Freitag im Vineta-Museum Barth +++ Berlin: Größtes Ausstellungsprojekt im Rembrandt-Jubiläumsjahr startet


Düsseldorf: Dresdner Künstlerin erhält Kaiserwerther Kunstpreis
Dresden/Düsseldorf (ddp-lsc). Die Dresdner Künstlerin Kristin Dembny erhält am 19. August den mit 5000 Euro dotierten Kaiserwerther Kunstpreis 2006. Prämiert wird ihr aus 30 Gemälden bestehender Zyklus, in dem Dembny die mexikanische Malerin Frida Kahlo porträtiert hat, teilte die «Gesellschaft Freunde der Künste Düsseldorf Berlin» am Freitag in Düsseldorf mit. Die Jury würdigte die 37-jährige Dembny als Künstlerin, der es gelinge, «exemplarisch eine große Frau der Kunstgeschichte eindrucksvoll als Gesamtwerk zu porträtieren». Die Auszeichnung wird zum zweiten Mal vergeben und ist ausschließlich Künstlerinnen vorbehalten.
An der bundesweiten Ausschreibung hatten sich insgesamt 412 Künstlerinnen beteiligt. Dembny hat Porzellanmalerei an den Porzellanmanufakturen Dresden und Meissen studiert. Als freischaffende Künstlerin in Barcelona widmete sie sich vor allem der Portraitmalerei. Derzeit lebt und arbeitet Dembny in Düsseldorf. 2004 war die Auszeichnung an die Malerin Johanna Rzepka gegangen.

London: Kirchners «Straßenszene» wird versteigert
London (ddp-bln). Ludwig Kirchners «Straßenszene» (1913) kommt unter den Hammer. Das jüngst erst an die Erben zurückgegebene Bild werde am 8. November in New York versteigert, teilte das Auktionshaus Christie\'s am Donnerstag in London mit. Das auf 18 bis 25 Millionen US-Dollar geschätzte Gemälde ist ein Hauptwerk des Brücke-Malers und gehört zur gleichnamigen Serie von neun zwischen 1913 und 1915 entstandenen Berliner Straßenszenen. Acht davon sind im Besitz internationaler Museen wie dem MoMa in New York, dem Museum Ludwig in Köln, der Staatsgalerie Stuttgart und dem Museum Folkwang in Essen.
Das 121 mal 95 Zentimeter große Bild schildert eine Milieuszene in Berlin am Vorabend des Ersten Weltkrieges. Es zeigt zwei Prostituierte und einen Freier in einer anonymen Menschenmenge.
Der Christie\'s-Experte für Malerei des 20. Jahrhunderts und Geschäftsführer Christie\'s Deutschland, Andreas Rumbler, betonte: «Es ist das mit Abstand bedeutendste Werk des deutschen Expressionismus, das im Rahmen einer Auktion der letzten 30 Jahre angeboten wird.»
Die «Berliner Straßenszene» war 1933 als Teil der Kunstsammlung der rassisch verfolgten Familie in die Schweiz gebracht und in der Kunsthalle Basel sowie im Kunsthaus Zürich in der Ausstellung «Neue deutsche Malerei» gezeigt worden. Anschließend blieb das Werk zur Verwahrung im Kunsthaus Zürich.
Auf Anweisung der Eigentümer versandte das Haus 1936 sieben Gemälde - einschließlich der «Berliner Straßenszene» - an den Kölnischen Kunstverein. Ende 1936 oder Anfang 1937 erwarb ein Kunstsammler das Gemälde zum Kaufpreis von 3000 Reichsmark. Die Familie des Kunsthändlers schenkte das Gemälde nach dem Zweiten Weltkrieg dem früheren Direktor des Frankfurter Städel. Von dessen Witwe erwarb das Land Berlin 1980 das Gemälde für das Brücke-Museum.

Berlin: Arbeiten von Vanessa Beecroft im C/O Berlin
Berlin (ddp). Das Berliner Cultural Forum for Photography (C/O Berlin) zeigt vom 30. September bis 8. Oktober Fotografien und Arbeiten der Performance-Künstlerin Vanessa Beecroft. Kernstück der Ausstellung sei das Kunstwerk «Alphabet Concept» - 13 Fotografien, die das Louis-Vuitton-Logo in Form von menschlichen Gestalten präsentierten, teilten die Veranstalter am Donnerstag in Berlin mit. Aus einer Höhe von sechs Metern fotografiert, formen Frauen mit heller oder dunkler Hautfarbe, in Vierer- bis Zehnergruppen, einzelne Buchstaben, die auf eine große weiße Platte projiziert wurden.
Die Ausstellung «V B L V Vanessa Beecroft und Louis Vuitton» wurde bereits Anfang des Jahres in Paris gezeigt. Neben dem «Alphabet Concept» werden acht Schnappschüsse, ein Panoramafoto und ein Film über das Werk präsentiert.
Vanessa Beecroft wurde 1969 im italienischen Genua geboren und lebt in New York. Sie ist berühmt für ungewöhnliche Live-Installationen, die sie auf Film und Foto aufzeichnet. Ihre Arbeiten wurden bereits in der Neuen Nationalgalerie in Berlin, der Peggy Guggenheim Collection in Venedig, dem Whitney Museum of American Art in New York und dem Institute of Contemporary Art in London gezeigt.

Barth: Mucchi-Ausstellung ab Freitag im Vineta-Museum Barth
Barth (ddp-nrd). Die zuletzt in Greifswald gezeigte Werkschau des italienischen Malers Gabriele Mucchi (1899-2002) ist von Freitag an bis Ende Oktober im Barther Vineta-Museum zu sehen. Präsentiert werden insgesamt 200 Gemälde und Grafiken des Kunsthistorikers, wie das Museum mitteilte. Mucchi, der auch als Gastprofessor in Greifswald tätig war, gehörte zu den bedeutendsten Vertretern des neuen Realismus in Italien.
Ein Großteil der Ausstellung, die gemeinsam mit der Universität Greifswald organisiert wurde, stammt aus dem Privatbesitz von Mucchis Witwe Susanne. Zu den Werken, deren Wert auf 1,5 Millionen Euro geschätzt wird, gehören Erlebnisbilder, Stillleben, Porträts, Aktzeichnungen, Landschaftsmalerei sowie zahlreiche Tinten-, Aquarell- und Bleistiftarbeiten. Die von Greifswalder Studenten in Szene gesetzte Ausstellung zeigt Literaturillustrationen zu mehreren Werken von Bertolt Brecht sowie alle Studien zur Ausmalung der Fischerkappelle Vitt auf der Insel Rügen.

Berlin: Größtes Ausstellungsprojekt im Rembrandt-Jubiläumsjahr startet
Berlin (ddp). Im Rembrandt-Jubiläumsjahr ist ab Freitag in Berlin das größte Ausstellungsprojekt über den vor 400 Jahren geborenen niederländischen Maler zu sehen. Die Staatlichen Museen zu Berlin zeigen im Kulturforum am Potsdamer Platz gleich drei Ausstellungen mit 277 Werken. Zu sehen sind «Rembrandt - Genie auf der Suche», «Rembrandt. Der Zeichner» und «Rembrandt. Virtuose der Druckgraphik». Die Schauen beleuchteten Rembrandts Rolle als Lehrer und die von seinen Schülern angefertigten Varianten seiner Bilder, die jahrzehntelang dem Werk des Meisters zugeordnet worden waren, sagte Generaldirektor Peter-Klaus Schuster am Donnerstag.
In der Gemäldegalerie sind 82 Bilder zu sehen, die aus dem eigenen Bestand sowie zum Beispiel aus Museen in Amsterdam, Florenz, Detroit, London, Los Angeles, New York, Paris, Melbourne und Toronto stammen. Das Kupferstichkabinett, das eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen an Zeichnungen Rembrandts besitzt, stellt diese aus. Allerdings gelten inzwischen nur noch 55 von 126 Blättern als eigenhändige Arbeiten des Künstlers. Um die Werkschau zu vervollständigen, werden ebenfalls im Kupferstichkabinett 115 Radierungen und Kaltnadelarbeiten präsentiert.