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Leipzig: Grundstein für Erweiterung der Nationalbibliothek gelegt +++ Essen: Kulturhauptstadt braucht mehr finanzielle Unterstützung
Leipzig: Grundstein für Erweiterung der Nationalbibliothek gelegt
Leipzig (ddp-lsc). Für einen Erweiterungsbau der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) in Leipzig ist am Dienstag der Grundstein gelegt worden. Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) sagte auf dem Festakt, die Bibliothek nehme bei der Bewahrung des nationalen Kulturerbes eine Schlüsselstellung ein. Sie sei «das Gedächtnis der Kulturnation Deutschland». Für den Erweiterungsbau würden vom Bund mehr als 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Mit dem vierten Erweiterungsbau entsteht nach Angaben der Oberfinanzdirektion Chemnitz ein Gebäude, das für die kommenden 20 Jahre Platz für die zu archivierenden Medien bietet. Jährlich kommen den Angaben zufolge rund 300 000 Werke neu in den Bestand der DNB. 14 000 Quadratmeter Fläche würden jetzt neu geschaffen. Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum und das noch in Berlin ansässige Deutsche Musikarchiv sollen nach der Fertigstellung des Gebäudes nach Leipzig verlegt werden.
Das Bibliotheksgebäude wurde von der Stuttgarter Architektin Gabriele Glöckler entworfen. Mit den Bauarbeiten war im Januar begonnen worden. Der Neubau soll im Herbst 2010 fertiggestellt sein. Die Deutsche Nationalbibliothek hat Standorte in Frankfurt am Main, Berlin und ihrem Gründungsort Leipzig. Sie sammelt alle deutschsprachigen Publikationen seit 1913. In den Leipziger Archiven lagern rund 13,9 Millionen Medien, die gesamte DNB verfügt über 23,5 Millionen.
Essen: Kulturhauptstadt braucht mehr finanzielle Unterstützung
Düsseldorf/Essen (ddp-nrw). Die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Claudia Nell-Paul, warnt vor einem Scheitern des Kulturhauptstadt-Jahres. «Der Erfolg der Kulturhauptstadt 2010 ist in Gefahr. Die SPD-Fraktion unterstützt ausdrücklich die Forderung der Ruhr 2010 GmbH und der beteiligten Kommunen nach mehr finanzieller Unterstützung des Landes», sagte Nell-Paul am Dienstag in Düsseldorf.
Geld allein mache zwar noch keine gute Kulturhauptstadt, betonte Nell-Paul, aber die ambitionierten Planungen und die vielfältigen Herausforderungen stünden in keinem Verhältnis zu den bisher zugesagten Mitteln. Ziehe man einen Vergleich zu den anderen europäischen Kulturhauptstädten, so werde das Missverhältnis deutlich. Kleinere Kulturhauptstadtprojekte überträfen das Ruhr-2010-Budget von bislang 52 Millionen Euro bei weitem. Der Hauptstadtpartner Istanbul investiere 2010 sogar 120 Millionen Euro.
«Gerade die nachhaltige und überregionale Bedeutung für das Ruhrgebiet und das ganze Land erfordern jetzt die uneingeschränkten Anstrengungen aller Beteiligten», sagte Nell-Paul. Allerdings riskiere die Landesregierung durch ihre Haltung, diese große Chance zu verspielen. Zum Beispiel schaffe sie es nicht, die Rahmenbedingungen für die beteiligten 53 Städte und Gemeinden so zu gestalten, dass diese trotz der schwierigen kommunalen Kassenlage verlässlich für das Jahr 2010 planen könnten.
Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU) müsse endlich «ein tragfähiges Konzept vorlegen, wie die Landesregierung das Projekt Kulturhauptstadt 2010 aktiv und angemessen fördern will», forderte die SPD-Politikerin. Dazu erwarte die SPD-Fraktion von der Landesregierung in der nächsten Sitzung des Kulturausschusses einen
Bericht.