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Berlin: Springer gründet Gesellschaft für digitales Fernsehen +++ Mainz: ZDF sucht Teilnehmer für den «Grand Prix der Chöre» +++ Köln: Filmstart von «Schiri im Abseits» verschoben +++ Saarbrücken: «Heimat» als Schwerpunkt bei Ophüls-Festival - Filmakademie geplant +++ Braunschweig: 20. Internationales Filmfest eröffnet
Berlin: Springer gründet Gesellschaft für digitales Fernsehen
Berlin (ddp). Der Verlagskonzern Axel Springer setzt trotz des Fusionsverbots mit ProSiebenSat.1 auf Wachstum im Bereich Fernsehen. Am Mittwoch kündigte das Zeitungshaus eine neue Gesellschaft für digitales Fernsehen an, die Axel Springer Digital TV (ASDTV). Die Gesellschaft soll «Bewegtbildinhalte» insbesondere für das Internet produzieren und vermarkten. Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner wird mit Zeitschriften-Vorstand Andreas Wiele und Jens Müffelmann, Leiter des Geschäftsführungsbereichs Elektronische Medien im Beirat der ASDTV. Die Geschäftsführung übernimmt Klaus Ebert, der von RTL zu Springer wechselt, zum 1. Januar 2007.
Wiele betonte, mit der Firmengründung erfolge ein weiterer wichtiger Schritt in der «digitalen Wachstumsoffensive» Springers. Zuvor hatte Springer 27 Prozent der Anteile an dem Berliner Lokalsender TV Berlin übernommen. Der Kauf steht noch unter kartellrechtlicher Prüfung. 2005 war Springer mit dem Bemühen, ProSiebenSat.1 zu übernehmen, an medienkonzentrations- und kartellrechtlichen Bedenken gescheitert.
Mainz: ZDF sucht Teilnehmer für den «Grand Prix der Chöre»
Mainz (ddp). Das ZDF sucht für die Show «Grand Prix der Chöre» im kommenden Mai ab sofort musikalische Teilnehmer. Die von Carmen Nebel moderierte Sendung soll am 24. Mai um 20.15 Uhr ausgestrahlt werden, teilte der Sender in Mainz mit. Mit Hilfe der Zuschauer solle in der Show ermittelt werden, in welchem der 16 Bundesländer der beste und beliebteste Chor zu Hause ist. Für den Wettbewerb werden Chöre aus allen musikalischen Sparten wie Shanty, Gospel, Jazz, Pop oder Volkslied gesucht, die zwischen 15 und 30 Mitglieder haben.
Vor dem «Grand Prix der Chöre» wird den Angaben zufolge in fünf großen bundesweiten Castings jeweils ein Chor pro Bundesland ermittelt. Danach treten die 16 besten in der 105-minütigen Live-Show gegeneinander an. Eine Jury werde in der Sendung eine Vorentscheidung treffen, während die Zuschauer per TED korrigieren und das Endergebnis bestimmen können.
Bewerbungen nimmt das ZDF unter dem Kennwort «Chöre» in 55111 Mainz oder im Internet unter der Adresse choere.zdf.de entgegen. Erwartet wird eine musikalische Probe, die auf DVD, als VHS oder als CD mit Foto des Chores eingereicht werden kann. Das Mindestalter der Sänger muss 16 Jahre betragen. Einsendeschluss ist der 31. Dezember.
Den Angaben zufolge sind drei Millionen Deutsche bundesweit in 65000 Chören organisiert. Zu den berühmt gewordenen ehemaligen Chorsängern gehörten Bela B., Max Raabe, Uwe Ochsenknecht, Die Prinzen, Xavier Naidoo und Anke Engelke.
Köln: Filmstart von «Schiri im Abseits» verschoben
Köln (ddp). Der für Donnerstag geplante Kinostart des Films «Schiri im Abseits», der vom Fall des früheren Fußball-Schiedsrichters Robert Hoyzer inspiriert ist, wird verschoben. Der Streifen soll nun voraussichtlich am 25. Januar in die Kinos kommen, wie die Firma Lucas Entertainment am Dienstag in Köln mitteilte. Filmemacher Lutz Schebesta sagte zur Begründung, es gebe noch Gespräche mit Verleihern, um den Film einem möglichst großen Publikum zeigen zu können. Auch das Fernsehen sei ein interessanter Vermarktungsplatz.
Technische, inhaltliche oder juristische Gründe für die Verschiebung gebe es nicht. Hoyzers Anwalt Thomas Hermes hatte bereits erklärt, er habe das Drehbuch gelesen und wolle gegen den Film nichts unternehmen.
Der Liebeskrimi «Schiri im Abseits» handelt von einem korrupten Fußballschiedsrichter namens Frank Weber, der sich immer tiefer in Wettmanipulationen verstrickt, um Geld für seine in Finanznöte geratene Geliebte aufzutreiben.
Saarbrücken: «Heimat» als Schwerpunkt bei Ophüls-Festival - Filmakademie geplant
Saarbrücken (ddp). Der Begriff «Heimat» ist das Schwerpunktthema des Max-Ophüls-Filmfestivals 2007. Zur Einstimmung werde in einer langen «Heimatnacht» am 25. November der komplette erste Filmzyklus der «Heimat»-Trilogie von Edgar Reitz gezeigt, kündigte Festivalleiterin Birgit Johnson am Dienstag in Saarbrücken an. Das bedeutendste Festival für den deutschsprachigen Nachwuchsfilm findet vom 15. bis 21. Januar in der saarländischen Landeshauptstadt statt.
Für die 28. Ausgabe hat das Festival erstmals die Rolle eines Filmproduzenten übernommen. Fünf deutschsprachige Nachwuchsregisseure erhielten die Möglichkeit, Kurzfilme zu drehen, die ihre Sicht auf Heimat, das Saarland und Saarbrücken schildern Die Filme sollen zur Eröffnung des Festivals am 15. Januar gezeigt werden.
Insgesamt haben sich rund 250 Lang- und 380 Kurzfilme für das Festival beworben und damit laut Festivalleitung erneut etwas mehr als beim vorangegangenen Festival. Derzeit ist die Jury noch bei der Sichtung.
Zur Stärkung des Festivals und des Kulturstandortes will die Landeshauptstadt ein Filminstitut für junge Filmemacher gründen. Eine entsprechende Vorlage werde in den Gremien der Stadt beraten und solle Ende November zur Entscheidung vorliegen, sagte Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD). Ziel sei es, den Nachwuchs beispielsweise durch Stipendien zu unterstützen. Beim ersten Film eines jungen Regisseurs leiste oft die Filmhochschule finanzielle Unterstützung. Dann aber stelle sich die Frage, wie es weitergehe, ergänzte Britz.
Für die Finanzierung des geplanten Filminstituts und der Stipendien will Britz Sponsoren gewinnen. Zur Frage, wie hoch der Finanzierungsanteil der Stadt ausfallen wird, wollte die Oberbürgermeisterin vor der Entscheidung der Ausschüsse noch keine Angaben machen.
Braunschweig: 20. Internationales Filmfest eröffnet
Braunschweig (ddp-nrd). Niedersachsens Kulturminister Lutz Stratmann hat am Dienstagabend das 20. Internationale Filmfest Braunschweig eröffnet. Bis zum 12. November werden rund 150 Lang- und Kurzfilmproduktionen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf aktuellen europäischen Produktionen. Außerdem werden der Publikumspreis «Der Heinrich» und der «Leo» für die am besten gelungene Verbindung von Bild und Ton bei einem Kurzfilm verliehen.
Das Filmfest Braunschweig ist den Angaben zufolge das einzige deutsche Festival, das alljährlich den Blick auf die enge Beziehung zwischen Musik und Film lenkt. Gezeigt werden Werkschauen bekannter Filmkomponisten, Stummfilme mit Musikbegleitung und neue Kompositionen. In diesem Jahr ist Carl Davis, einer der bedeutendsten Stummfilmkomponisten weltweit, Stargast des Filmfestes. Zudem stehen deutsche wie internationale Filme sowie Lesungen auf dem Programm.