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8.4.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Dissident auf Lebenszeit - Gespräch zum 90. Geburtstag von Stefen Heym +++ Lesung «Wir wollen beide hier leben» im BE +++ Niedersachsen startet in den Bücherfrühling +++ Oberhausen zeigt Theater-Rarität «Musik» von Frank Wedekind +++ «Seele des Dichters» - Neues Stück von Klaus Pohl in Bochum


Dissident auf Lebenszeit - Gespräch zum 90. Geburtstag von Stefen Heym
Berlin (ddp-bln). Zum 90. Geburtstag von Stefan Heym sprechen die Wissenschaftler Walter Beltz und Fritz Vilmar am Donnerstag in Berlin über ihre Begegnung mit dem Schriftsteller und seinen Büchern. Unter dem Titel «Dissident auf Lebenszeit» finden die Gespräche um 18.00 Uhr in der Peter-Weiss-Bibliothek in Hellersdorf statt, wie die Bibliothek in Berlin mitteilte.
Der Hallenser Religionswissenschaftler Beltz hatte Heym bei seiner Arbeit über biblische Themen und Gestalten beraten. Der Politologe Vilmar wurde durch seine kritische Analyse der Wiedervereinigung bekannt. Im Anschluss an das Gespräch sollen Leser und Freunde des im Dezember 2001 verstorbenen Autors zu Wort kommen.

Lesung «Wir wollen beide hier leben» im BE
Berlin (ddp-bln). In der Reihe «Begegnungen» der jüdischen Volkshochschule stellt die Autorin Sylke Tempel heute ihr Buch «Wir wollen beide hier leben» vor. Zuvor wird Avi Primor, der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland, eine Einführung zur Situation in Israel geben. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr im Foyer des Berliner Ensembles.
Die Journalistin Sylke Tempel war während ihrer Zeit als Nahost-Berichterstatterin auf die Geschichte der 18-jährigen Mädchen Odelia Ainbinder und Amal Rifa\'i gestoßen. Die beiden haben sich über die Organisation «Peace Child Israel» kennen gelernt, die sich seit Jahren bemüht, Kontakte zwischen israelischen und palästinensischen Jugendlichen herzustellen. Die Journalistin dokumentiert mit dem Briefwechsel der Mädchen, wie sich zwei Menschen versuchen zu verstehen, die in einer Stadt, aber in zwei unterschiedlichen Welten leben.

Niedersachsen startet in den Bücherfrühling
Hannover (ddp-nrd). Am Welttag des Buches hält auch der Bücherfrühling in Niedersachsen Einzug. Das landesweite Literaturprojekt bietet vom 23. April bis 8. Mai Lesungen, literarische Revuen, Performances sowie Ausstellungen und Theaterstücke. Insgesamt stehen rund 100 Veranstaltungen an 45 Orten auf dem Programm, wie die Geschäftsführerin des Literaturrats Niedersachsen, Anne Denecke, am Dienstag in Hannover sagte.
Den Auftakt des 10. Bücherfrühlings gestalten die regionalen Literaturbüros in Braunschweig, Göttingen, Hannover, Lüneburg, Oldenburg und Osnabrück am 23. April mit Lesungen, Diskussionsrunden und Buchvorstellungen. Danach geht es «hinaus zu den Leseorten in die Region». Für jede Altersgruppe ist etwas dabei. Vor allem an Kinder und Jugendliche wurde gedacht: Mit Puppenspielen, gruseligen Lesenächten sowie Schreibwerkstätten soll das Interesse an Büchern geweckt und verstärkt werden.
Auch touristische Lesetouren bietet der diesjährige Bücherfrühling. So wird eine achtstündige Schiffsreise auf der Weser unternommen, fünf Autoren aus der Küstenregion stellen dabei ihre Texte vor. Unter dem Motto «Sprache ist Knall» steht eine Lesung mit einer Sprengung im Steinbruch Steinbergen. Eine Reise zu Schlössern und Dichtern kann von Lüchow aus unternommen werden.
Die gesamte Veranstaltungsübersicht steht im Internet unter www.literaturrat-nds.de. Weitere Informationen gibt es auch unter der der Telefonnummer 0511-9805820.

Oberhausen zeigt Theater-Rarität «Musik» von Frank Wedekind
Oberhausen (ddp-nrw). Das Schauspielhaus in Oberhausen präsentiert ein selten gespieltes Stück von Frank Wedekind (1864 - 1918): Am Freitag ist sein Sittengemälde «Musik» in vier Bildern zu sehen, Regie führt Volker Schmalöer.
Das 1907 erstaufgeführte Werk ist ein Schauerdrama mit gesellschaftssatirischem Aspekt und gilt als wenig bekanntes Theaterstück von Wedekind. «Musik» handelt von einer Dreierbeziehung um den Gesangspädagogen Josef Reißner, der seine Geliebte in eine tödliche Falle treibt, wie eine Theatersprecherin am Dienstag mitteilte.
Frank Wedekind, der als Wegweiser des dramatischen Expressionismus gilt, präsentiert in «Musik» den Kontrast zwischen Bürger und Außenseiter. Die angehende Wagner-Sängerin Klara verliebt sich in ihren Gesangslehrer, von dem sie zwei Kinder erwartet, die aber beide sterben. Mit diesem Sittengemälde knüpft Wedekind an seine weltberühmten Dramen wie «Frühlings Erwachen» an, mit denen er um die Jahrhundertwende die bürgerliche Moral anklagte. Wedekind, der neben Gerhart Hauptmann als der bedeutendste deutschsprachige Dramatiker jener Zeit gilt, wurde Zeit seines Lebens von der Staatsanwaltschaft verfolgt, die seine Werke als unsittlich einstuften.
http://www.theater-oberhausen.de

«Seele des Dichters» - Neues Stück von Klaus Pohl in Bochum
Bochum (ddp-nrw). Im Bochumer Schauspielhaus wird am Freitag das Stück «Seele des Dichters - Unheimliches Lokal» des Dramatikers Klaus Pohl uraufgeführt. Das Auftragswerk ist eine Produktion in Zusammenarbeit mit der Schauspielschule Bochum, das Klaus Pohl mit Studierenden selbst inszeniert. «Seele des Dichters» ist ein kleiner Zyklus über das Drama vom konsequenten Handeln, wie eine Theatersprecherin am Dienstag mitteilte.
Im Zentrum des Stücks steht die Figur des Willi D. Bunzel, der als Gastdozent an eine Schauspielschule berufen wird. Dort will er den Studierenden die menschlichen Abgründe näherbringen und gerät selber an die Grenzen des menschlich konsequenten Handelns.
Mit dem Stück kehrt der 1952 geborene Klaus Pohl auch zu seinen Ursprüngen als Schauspieler zurück. Bevor Pohl zu einem der meistgespielten Dramatiker der heutigen Zeit mit Stücken wie «Das alte Land» und «Die schöne Fremde» wurde, arbeitete er mit berühmten Regisseuren wie Ivan Nagel, Luc Bondy und Jürgen Flimm zusammen. Pohl machte sich zudem einen Namen als Film-Regisseur und Drehbuch-Autor.
http://www.schauspielhausbochum.de