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8.5.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Erste umfassende Repin-Ausstellung in Deutschland +++ Selbstporträt von Cézanne für über 17 Millionen Dollar versteigert +++ Aenne-Biermann-Preis 2003 geht an Dortmunder Fotografen Diehl


Erste umfassende Repin-Ausstellung in Deutschland
Saarbrücken (ddp). In Saarbrücken ist ab Sonntag die erste umfassende Ausstellung mit Werken des russischen Realisten Ilja Repin (1844-1930) zu sehen. Unter dem Titel «Auf der Suche nach Russland» zeigt das Saarland Museum über 100 Werke des Malers, die als Höhepunkte des russischen Realismus gelten. Repin ist außerhalb Russlands kaum bekannt, da die Bilder bisher selten ausgeliehen wurden.
Die Ausstellungsarchitektur stammt vom bekannten französischen Designer Philippe Renaud. Er baute als zentralen Raum eine russische Datscha, an deren Innenwänden aus Tannenholz die Porträts hängen. An den rot gestrichenen Außenwänden werden die Bilder zur russischen Kultur und Revolution gezeigt. Die weißen Außenwände schließlich präsentieren als dritten Themenkomplex die Bilder zur russischen Gesellschaft und Geschichte.
Die Ausstellung der Bilder, die zum größten Teil aus der Tretjakow-Galerie in Moskau kommen, ist bis zum 3. August in Saarbrücken zu sehen. Parallel findet das Festival der Russischen Musik der Musikfestspiele Saar statt. Ab 15. August wird die Ausstellung dann in der Nationalgalerie in Berlin gezeigt.

Selbstporträt von Cézanne für über 17 Millionen Dollar versteigert
New York (ddp). Ein Selbstporträt des französischen Malers Paul Cézanne (1839-1906) ist in New York für rund 17,4 Millionen Dollar versteigert worden. Käufer ist der Casinobesitzer und Kunstsammler Stephen A. Wynn, wie das Auktionshaus Christie\'s am Donnerstag mitteilte. Dieser wolle das Bild in der «Wynn Collection» in Las Vegas öffentlich zeigen.
Das «Portrait de Paul Cézanne» entstand den Angaben zufolge um 1895 und wurde 1937 zum letzten Mal öffentlich ausgestellt. Insgesamt malte der Künstler in seiner 40-jährigen Schaffensperiode 26 Selbstporträts. Den zweithöchsten Erlös bei der Auktion erzielte die Skulptur «Petite danseuse de quatorze ans» von Edgar Degas mit etwa 10,3 Millionen Dollar.

Aenne-Biermann-Preis 2003 geht an Dortmunder Fotografen Diehl
Gera (ddp). Der 6. Aenne-Biermann-Preis für deutsche Gegenwartsfotografie geht an den Dortmunder Fotografen Christian Diehl. Er erhalte die mit 2000 Euro dotierte Auszeichnung für sein originalfotografisches Buchprojekt «Die Fabrik», teilte das Museum für Angewandte Kunst in Gera am Mittwoch mit. Das Museum ist Stifter des Fotografiewettbewerbes.
Der Sieger des Aenne-Biermann-Wettbewerbs 2003 knüpfe direkt an die klassische Industriefotografie der 20er Jahre an, breche deren Ansatz jedoch durch streng rationale und kühle Bildsprache, urteilte die Jury. «Die Fabrik» überzeuge durch «einleuchtende Verknüpfung von sachlichen Fotografien mit zeichenhaften Schemata und stillebenhaft inszenierten Aufnahmen».
Der zweite Preis wurde dem Essener Fotografen Florian Sander für seine Porträtserie «Seismographen» zugesprochen, den dritten Preis erhielt Katharina Gaenssler aus München für das Buchprojekt «15.1.2001 - 20.5.2001». Zudem wurden elf Anerkennungen ausgesprochen.
Die Jury ermittelte die Preisträger unter 289 Wettbewerbsteilnehmern. Sie hatten mit 1641 Arbeiten doppelt so viele Beiträge eingeschickt wie zum Wettbewerb vor zwei Jahren. Damit hat sich der Aenne-Biermann-Preis nach Veranstalterangaben seit 1993 zu einem der wichtigsten Auszeichnungen dieses Genres in Deutschland entwickelt.
Benannt sind Wettbewerb und Preis nach der in Goch am Niederrhein geborenen Fotografin Aenne Biermann (1898-1933), die ab 1920 in Gera lebte. Sie galt in der zweiten Hälfte der 20er Jahre als eine der führenden Lichtbildnerinnen Deutschlands.