Hauptrubrik
Banner Full-Size

8.7.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

Publikationsdatum
Body

«Spiegel»-Reporter sind Kisch-Preisträger 2002 +++ Basel plant Buchmesse +++ Kunstpreis Schleswig-Holstein geht an Hans-Jürgen Heise


«Spiegel»-Reporter sind Kisch-Preisträger 2002
Hamburg (ddp). Die «Spiegel»-Reporter Dirk Kurbjuweit und Dietmar Hawranek sind Träger des Egon-Erwin-Kisch-Preises 2002 für die beste deutschsprachige Reportage. Sie erhielten die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung am Donnerstagabend in Hamburg für die Reportage «Die Drei-Welten-AG» über die Fusion von Daimler Benz und Chrysler. Sie verdeutliche auf anschauliche Weise, was Globalisierung bedeutet und was ihre Tücken sind, erklärte die Jury zur Begründung.
Der mit 7500 Euro dotierte zweite Preis ging an Sabine Rückert von der «Zeit» für ihre Reportage «Die Mörderin». Im Mittelpunkt steht eine gedemütigte, misshandelte Ehefrau, die ihren Mann von einem Auftragskiller umbringen lässt.
«Stern»-Reporter Jan Christoph Wiechmann erhielt den dritten Preis und 5000 Euro für «Die Rebellen von Schloss Salem» über die Geschichte einer Protestbewegung in einem Elite-Internat am Bodensee. Das Magazin «stern» vergab den Journalistenpreis in diesem Jahr zum 25. Mal. Nominiert waren 31 Print-Reportagen, die aus 436 eingereichten Beiträgen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgewählt wurden. Die nominierten Reportagen erscheinen Ende des Monats im Aufbau-Verlag in dem Buch «Egon Erwin Kisch-Preis / Die besten deutschsprachigen Reportagen».
Der Preis wird seit 1977 jedes Jahr für die drei besten Reportagen in deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften vergeben. Er erinnert an den «Reporter der Wahrheit», Egon Erwin Kisch. Der 1885 in Prag geborene Journalist und Schriftsteller wurde durch seine Reportagen mit sozialkritischem Akzent berühmt.
(Internet: www.stern.de/kultur/spezial/kisch-preis.php4)

Basel plant Buchmesse
Basel (ddp-bwb). Auf Initiative des Basler Verlegers Matthyas Jenny lanciert die Messe Schweiz eine internationale Buch- und Medienmesse in Basel. Sie soll zum ersten Mal vom 2. bis 4. Mai 2003 stattfinden. Voraussetzung ist, dass das Projekt bei Handel und Verlagen auf ein ausreichend gutes Echo stößt.
Bis November hat sich die Messe Schweiz dafür Zeit gegeben, dann fällt der definitive Beschluss. «Schon die erste Plattform soll repräsentativ sein», definierte Messeleiter Stephan Lips auf ddp-Anfrage seine Ansprüche. Das «positive Feedback» einer Marktbefragung lässt ihn mit Zuversicht auf die Jagd nach potenziellen Ausstellern gehen.
Die Basler Buchmesse wäre die erste und einzige ihrer Branche in der deutschsprachigen Schweiz. Sie stellt sich als Alternative zum Genfer «Salon du Livre» dar, wo deutschsprachige Literatur nur am Rande vorkommt. Als Einzugsgebiet umreißt Lips die deutschsprachige Schweiz, Süddeutschland und Teile Österreichs. Aufgrund dieser regionalen Beschränkung sieht Lips auch keine direkte Konkurrenz zur Frühjahrsbuchmesse in Leipzig.
Parallel zur Messe ist ein Literaturfestival geplant, das bekannten Autoren an mehreren Veranstaltungsorten ein Forum ermöglicht. Das Organisationskomitee befindet sich zurzeit in Gründung. «Unsere Vision ist, dass an diesen drei Tagen überall in Basel ein Buch- und Kulturfest startet», erklärte Initiator Jenny in einer Pressemitteilung. Wichtig sei ihm die Leseförderung bei Kindern und Jugendlichen.
Das Messekonzept wird zurzeit verfeinert. Nach aktuellem Stand der Dinge gelten Fachleute und Leser als gleichberechtigtes Zielpublikum. «Wir wollen das ganze Spektrum des publizierten Worts zeigen», sagte Messeleiter Lips. Sach- und Fachbücher sollen ebenso zum Zuge kommen wie etwa Antiquariate. Die Sorge, dass dabei ein Gemischtwarenladen herauskommen könnte, teilt Lips keineswegs: «Man kann den Buchmarkt ja nicht auf Belletristik reduzieren.»

Kunstpreis Schleswig-Holstein geht an Hans-Jürgen Heise
Kiel (ddp). Den Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein erhält in diesem Jahr der in Kiel lebende Schriftsteller Hans-Jürgen Heise (72). Der Förderpreis des schleswig-holsteinischen Kunstpreises geht an den in Eutin geborenen Maler Daniel Richter (40). Der Hauptpreis ist mit 20 000 Euro und der Förderpreis mit 5000 Euro dotiert, wie das Kultusministerium am Freitag mitteilte.
Der Lyriker Hans Jürgen Heise habe sich als lyrisch-satirischer Prosaist, als Essayist und Literaturkritiker einen Namen gemacht, hieß es zur Begründung. Heises Werk umfasst mehr als 30 Veröffentlichungen, seine Texte sind in mehr als 25 Sprachen übersetzt worden.
Daniel Richter gehört den Angaben zufolge zu den innovativsten und vielversprechendsten Malern der jüngeren Generation. Er hatte 2001 in der Kunsthalle Kiel seine erste große Einzelausstellung. Seine großen, dem Format der Historienmalerei angenäherten Bilder zeigen Figurenszenen, die auf gesellschaftliche Realitäten anspielen und öffentliche Situationen und Ereignisse schildern.
Der Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein wird auf Empfehlung des Künstlerischen Beirates von Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) alle zwei Jahre vergeben. Die diesjährige Preisverleihung findet am 28. Oktober in Salzau statt.