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Auszeichnung für Projekt "Musik mit blinden und sehbehinderten Kindern"

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Wertvolle Kommunikation für Blinde und Sehbehinderte durch spezielle Kästchen-Notenschrift +++ Rita Süßmuth zeichnet Projekt der Städtischen Musikschule Paderborn aus

Als Auszeichnung für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Gesundheitskommunikation verleiht die BLEIB GESUND STIFTUNG seit 2000 jährlich den Oskar-Kuhn-Preis. Dabei sollen vor allem neue kommunikative Ansätze den Genesungsprozess erkrankter Menschen aktiv und langfristig unterstützen. Am 4. Juni 2004 zeichnete Schirmherrin Prof. Dr. Rita Süßmuth in Berlin innovative Projekte auf dem Gebiet der Gesundheitskommunikation mit dem Oskar-Kuhn-Preis aus. Eine lobende Anerkennung verlieh sie dabei dem Projekt "Musik mit blinden und sehbehinderten Kindern" der Städtischen Musikschule Paderborn, das von Dr. Roselore Wiesenthal begründet und von Heike Schligtenhorst, Christine Ehlert und Gerda Thomas weiterentwickelt wurde.

Das Projekt der Musikschule Paderborn, das dank der finanziellen Förderung des Bundesjugendministeriums über den Verband deutscher Musikschulen (VdM) auch eine bundesweite Verbreitung fand, ermöglicht eine barrierefreie Kommunikation zwischen sehenden und blinden Kindern im Bereich der Musik. Die Besonderheit liegt in der von Dr. Roselore Wiesenthal speziell entwickelten Kästchen-Notenschrift, die auf der gängigen Notenschrift basiert. Das Lesen von Noten in Braille-Schrift ist frühestens im Alter von zwölf Jahren möglich und muss zudem auch von den Lehrenden beherrschet werden. Die neue Kästchen-Notenschrift ist für alle Beteiligten leicht erlernbar und daher schon in jungen Jahren für blinde Kinder geeignet.

Das Team an der Städtischen Musikschule Paderborn um Heike Schligtenhorst hat die Kästchen-Notenschrift für den Einsatz weiterentwickelt. Musikschulen werden so in die Lage versetzt, ihr Angebot problemlos auf blinde und sehbehinderte Kinder zu erweitern. So können der Gehör- und der Tastsinn schon frühzeitig in besonderer Weise gefördert werden. Der spätere Umstieg von der Kästchen-Notenschrift auf die Braille-Schrift gestaltet sich problemlos. Der Einsatz dieser speziellen Schrift ist daher enorm förderlich für die Entwicklung von sehbehinderten Kindern.

Die Kommunikation durch das gemeinsame Musizieren gleichaltriger Mitschüler hat sowohl für sehende, wie für blinde Kinder eine überaus integrative Bedeutung. Sie fördert das Verständnis und damit die gesellschaftliche Akzeptanz. Die Stiftung sprach sich daher lobend für dies "sehr wertvolle Kommunikationsprojekt für Blinde und Sehbehinderte" aus.

Kontakt: Städtische Musikschule Paderborn, Heike Schligtenhorst, Am Haxehausenhof 6-8, 33098 Paderborn, Tel.: 05255/93 28 94, heike-schligtenhorst [at] web.de (heike-schligtenhorst[at]web[dot]de)