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Berlin verzichtet auf Kultur-Event "Heartbreaker"

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Berlin (ots) - "Kultursenator" Wowereit zeigt Kunstprojekt der Superlative die kalte Schulter und verzichtet auf prognostizierte Umsätze von 460 Mio Euro. Deutschland wird von der Welttournee ausgeschlossen.

Der Berliner Künstler André Hunger zieht Millioneninvestitionen für sein Megaprojekt auf dem Schlossplatz ab. Berlin verliert damit eines der prestigeträchtigsten Projekte Deutschlands. Bereits ab Mai 2007 sollte die begehbare Skulptur mit dem derzeitigen codename "Heartbreaker" den Schlossplatz in der "Kulturmetropole" wieder beleben und die Mitte der Stadt elektrisieren, danach von Berlin aus auf Welttour gehen.

Der Heartbreaker beeindruckt vor allem durch sein Design, eine futuristische Symbiose aus Formel 1 Boliden und Superbike. Darin verbergen sich unter anderem eine Ausstellungshalle und ein Gastrobereich über 5 Etagen. Faszinierend sind nicht nur die beeindruckenden Ausmaße, ca. 40 m Breite, 100 m Länge und 25 m Höhe, sondern auch sein Nutzungskonzept. Der Heartbreaker wollte alle Bevölkerungsschichten ansprechen und so während seines fünfmonatigen Aufenthalts in der Hauptstadt nahezu 1,4 Mio. Besucher binden.

Der Besucher kann das Leben eines Rennfahrers audiovisuell und interaktiv erleben, dabei seine eigene Gefühlswelt multisensuell erkunden. Für die Installation dieser alternativen Realität werden namhafte Protagonisten Shootings und Dreharbeiten an Originalschauplätzen realisieren. 12 international renommierte Top-Fotografen setzen den Rennfahreralltag in Szene. Den Klangteppich für dieses Top Erlebnis kreieren 12 Top Musiker.

Der Umsetzung dieses zukunftsweisenden und durchgeplanten Projekts steht nichts mehr im Wege: Über 200 Partner und Sponsoren aller Industriezweige sind in das Projekt involviert. Eine Crew von insgesamt 50 Experten, bestehend aus Designern, 3D Grafikern, Verfahrenstechnikern, Logistikern, sowie Architekten, Ingenieuren, Konzeptoren, Statikern, Technikern, Choreographen, Anwälten und Wissenschaftlern bürgen mit ihrem Namen für Machbarkeit und Umsetzung. Darüber hinaus gab es bereits Gespräche mit Vertretern aus Formel 1 und Moto GP.

Der Künstler André Hunger selbst gilt als Initiator mit ungeheurer Leistungsfähigkeit und hat für die einzelnen Entwicklungsabschnitte nicht nur die Ideen und das Design für Architektur, Nutzungskonzept und künstlerischen Inhalt geliefert, sondern sich auch selbst mit seiner Person in die Umsetzung eingebracht. Die Partner und Berater des ehemaligen Rennfahrers, darunter Firmen wie Nüssli (u.a. Fussball WM ´06- Adidasstadion vor dem Reichstag, Olympische Spiele 06, Weltkulturforum) und Ingenieurbüro Happold (u.a. Pentagon Memorial USA, Japanischer Pavilion - Weltausstellung in Deutschland, British Museum UK, Al Faisaliah Saudi Arabia) lesen sich wie das „who ist who" in der Branche. Der Synergie dieses Netzwerkes und eines intelligenten Ausführungskonzeptes ist es letztendlich zu verdanken, dass eine Entwicklungsphase von üblichen 4 Jahren in einem Zeitraum von nur 8 Monaten realisiert werden konnte.

16 Monate hingegen haben in Berlin die Absprachen mit der Senatskanzlei gedauert, am Ende blieben sie fruchtlos. Die Umsetzung für 2007 ist somit hinfällig, der Start wurde bereits auf 2008 verschoben. Wie Hunger heute über seinen Sprecher mitteilte, wird das Projekt nicht in Deutschland starten, auch sei eine Teilnahme Berlins an der Welttournee für ihn derzeit ausgeschlossen. Der Visionär denke nach seinen Berliner Erfahrungen darüber nach, das Land mit seiner Crew endgültig zu verlassen.

460 Millionen Euro hätte Berlin nach Prognosen wissenschaftlicher Institute mit Umsätzen aus Tourismus, Hotellerie und gewerblichen Anschlussszenarien einnehmen können, zusätzlich an Image gewinnen und mit weiteren Initialzündungen rechnen können. Geld, auf das die vom „Brain Drain" erfasste und mit 60 Mrd. Euro überschuldete Stadt verzichtet. 400 Menschen hätten über einen Mindestzeitraum von 2 Jahren Arbeit gefunden, in einem Kulturprojekt, welches nicht nur einer elitären Minderheit vorbehalten ist.

Trotz der positiven Bemühungen der Berliner Wirtschaft u.a. vertreten durch die Berlin Partner GmbH, des Senates für Wirtschaft, Arbeit u. Frauen und des Berliner Tourismusmanagements wurde dieses Vorhaben unbeeindruckt und ignorant seitens Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer und dem frischen selbst ernannten Kultursenator Wowereit abgetan. Persönliche Gespräche zur Darstellung der Tragweite wurden strikt verweigert.

Hungers Bauverantwortlicher Karl Ratzek (u.a. BMW- Internationale Automobilausstellung, Deutsches Historisches Museum Berlin, VW-Autostadt): „Unter Verweis auf einen städtebaulichen Wettbewerb, bei dessen Ergebnissen Realisierung und Finanzierung vollkommen ungeklärt sind ...ist eines sicher: Keine der möglichen oder auch nur angedachten Alternativen zum „Heartbreaker" wird sich in vergleichbar kurzer Zeit und weniger Belastungen für die öffentliche Hand realisieren lassen. Von der endgültigen Nutzung ganz zu schweigen. Man muß es sich leisten können, es politisch nicht zu wollen".

Das internationale Organisationsbüro des Künstlers hat vor einer Woche einen Wettbewerb für die Welttournee eröffnet und steht bereits mit 20 Nationen in Kontakt. Hunger selbst dazu:

„Ich denke, am Ende werden 12 Nationen die Welttour bilden, darunter aufgeschlossene Metropolen wie Barcelona, London, Oslo, Moskau, Sydney und Tokio. Hey, nach bereits 2 deutschen Werktagen (!) hatten sich diese Städte schon mit uns in Verbindung gesetzt. Momentan gilt unser Fokus der Sicherung der Startmetropole und der Folgenationen für die 2 jährige Tour. Sponsoren und Investoren tragen diese Entscheidung zu 100 % mit, so erzielen Sie doch höhere Imagetransfers und Absatz ihrer Produkte. Außerdem möchten sie ein so innovatives Projekt gern mit umsetzen".

Auf die Frage ob Berlin noch eine Chance hätte...:

„Ich liebe diese Stadt, aber um in den Worten unseres Kultursenators zu sprechen, sehe ich die Perspektiven in Deutschland jedoch für mein Team und natürlich auch mich persönlich alles andere als „sexy". Wir hätten der Bausenatorin den Rasen, den sie sich dort wünscht und bisher nicht finanzieren kann, gern geschenkt. Ich habe bisher eine Menge Geld investiert und höre jetzt das Gras wachsen. Ich suche ein Land des Lächelns und nicht der ewigen Bedenkenträger. Ereignisse um den Fortgang der jüngsten Geschichte in der Hauptstadt wie bei Wall, Sony, Deutsche Bahn, Bread and Butter lassen mich immer mehr an eine Verwaltungsstadt glauben und sprechen schon für sich. Wir reden hier über mehr als nur Rasen, Opern und Schlösser – hier geht es um Deutschlands Zukunft. Das Signal ist Chefsache und muss in der Tonalität eindeutig sein. Es geht um unsere Folgegeneration. Aber auch da kann ich nur sagen: Weiter so!"


André Hunger

Nach seinen langjährigen Erfahrungen im Rennsport leitete André Hunger zunächst verschiedene Galerien und zeichnete für die Ausrichtung unterschiedlichster Großevents verantwortlich. Später ist er auch als Berater bei Agenturen und Industrieunternehmen für die Positionierung exklusiver Marken gefragt, wobei er innovative Konzepte im Bereich des Branded Entertainment entwickelt. Als Designer erstellt Hunger seine Skulpturen und Architekturprojekte oftmals in Programmen, welche sonst nur der Entwicklung von Düsenjets vorbehalten sind. Dabei entstehen einzigartige organische Designs und Auftragsarbeiten wie u.a. ein Museumsentwurf, ein VIP-Resort in Manama/ Bahrain anlässlich der neuen Formel 1- Rennstrecke, eine limitierte Serie von Prototypen der Sportwagenskulptur „Supersonic" und „green coast", eine exklusive Wohnskulptur in organische Bauweise, die sich einem Flacon gleich über 7 Etagen entfaltet. Hunger thematisiert bei seinen Arbeiten immer wieder die Fusion zwischen Mensch und Maschine und geht dabei gleichzeitig auch spezifisch auf die individuellen Bedürfnisse der Menschen ein.


http://www.heartbreakerplanet.de/