Bossart will für Meiningen und Eisenach eine Intendanz

Das Detailkonzept des Meininger Intendanten Res Bosshart für die Theater in Meiningen und Eisenach sieht vor, die beiden Häuser eigenständig aber unter einer Intendanz arbeiten zu lassen.

Beide Theater tragen danach weiterhin ihren ursprünglichen Namen, es gebe aber einen gemeinsamen Spielplan. Zentrale Bereiche, zum Beispiel Marketing und technische Werkstätten sollen von Verantwortlichen für beide Standorte koordiniert werden.
Bei den Spielplänen plant Bosshart einen Ausgleich zwischen beiden Häusern. Das Schauspiel soll vom Intendanten geleitet werden und aus rund 20 Ensemblemitgliedern bestehen. In Eisenach solle ein Tanzzentrum mit 15-köpfigen Ensemble sowie ein Musicaltheater mit einer zirka 10-köpfigen Basisband entstehen. Dazu kommen Bewegungschor und Solisten. Außerdem könne nach den Vorstellungen des Meininger Intendanten aus der Landeskapelle Eisenach ein Barockorchester mit 12 bis 16 Musikern hervorgehen, um die Bachtradition der Stadt zu pflegen.
Kinder- und Jugendtheater sowie Puppenspiel bilden eine gemeinsame Sparte. Insgesamt solle überlegt werden, in Eisenach einen Schwerpunkt auf Produktionen für ein jüngeres Publikum zu legen. Das helfe beiden Häusern, neue Zuschauerschichten anzusprechen.
Die Stadt Eisenach hat ein eigenes Konzept für eine Fusion der beiden Theater entwickelt. Danach sollte es einen Produktionsstandort für Schauspiel und einen für Musiktheater geben, sagte Sprecher Klaus Wuggazer. Beide Häuser behalten nach diesem Plan ihre Orchester, die bei großen Auftritten kooperieren. Das Konzept einer Eisenacher Arbeitsgruppe zur Theaterfusion unter der Leitung des Theatergutachters Hans-Jürgen Firnkorn sieht vor, dass beide Häuser unter dem Namen Westthüringer Staats- oder Landestheater auftreten. Eisenachs Oberbürgermeister Gerhard Schneider (CDU) will noch in dieser Woche mit dem Vorsitzenden des Theaterstiftungsrates in Meiningen, Finanzminister Andreas Trautvetter (CDU) sprechen.