Berlin - Wenn Künstler sterben, bleiben viele Skizzen, Gemälde oder andere Werke zurück. Wohin damit? Nach Einschätzung eines Verbands wird es in Zukunft mehr solcher Künstlernachlässe in Deutschland geben, für die eine Lösung gefunden werden muss.
Es gebe einen «sehr großen Bedarf», sagte die Vorsitzende des Bundesverbandes Künstlernachlässe, Gora Jain, am Montag in Berlin. Das liege auch daran, dass es eine sehr rege Künstlerszene gebe und zum Beispiel viele Werke von Nachkriegskünstlern verwaltet werden müssten. Längst nicht alle könnten von Museen übernommen werden. Bundesweit kümmern sich daher Initiativen zum Beispiel um die Digitalisierung und Aufbewahrung in Depots.
Allein in Hamburg hätten sie derzeit rund 200 Anfragen, sagte Jain. Zum Teil seien auch Nachlässe von Künstlern, die auf der Documenta oder in großen Museen ausgestellt hätten, nicht untergebracht. Sie forderte mehr öffentliche Förderung dafür. Die Kulturstiftung der Länder legte zudem ein neues Positionspapier vor - Künstlernachlässe seien eine Aufgabe, der man sich «jetzt stellen» müsse.