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Einzigartige Sammlung von Musikautomaten im Schloss Bruchsal

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Im Schloss Bruchsal ist künftig eine weltweit einzigartige Sammlung mechanischer Musikinstrumente zu sehen. Der Direktor des Badischen Landesmuseums, Harald Siebenmorgen, stellte am Mittwoch 110 neuerworbene Musikautomaten aus den vergangenen Jahrhunderten erstmals der Öffentlichkeit vor.

Bruchsal (ddp). Die Musikuhren, Spielorgeln und Spieldosenorchester stammen aus der 304 Objekte umfassenden Privatsammlung von Jens Carlson im niedersächsischen Königslutter, die sich auf der Liste des "nationalen Kulturgutes" befindet. Der Neuerwerb komplettiert die Bestände des bereits seit 1984 bestehenden "Museums Mechanischer Musikinstrumente" (MMM) im Schloss - eines Zweigmuseums des Landesmuseums.

Siebenmorgen betonte, nachdem der Privatsammler Carlson in finanzielle Schwierigkeiten geraten sei, habe man die Auflösung seiner "weltweit bedeutenden und einzigartigen Sammlung" mit einer konzertierten Aktion verhindern können. Daran habe sich die Museumsstiftung des Landes Baden-Württemberg mit rund zwei Millionen Euro, die Stadt Bruchsal mit 500 000 Euro sowie die Kulturstiftung der Länder und der Bund zusammen mit zwei Millionen Euro beteiligt. Damit sei ein Verkauf der Objekte nach Japan oder in die USA verhindert worden. Rund die Hälfte der Carlson-Sammlung verbleibt in Königslutter.

Unter den neuen Exponaten, die erst "Ende nächsten Jahres" für Museumsbesucher im Bruchsaler Schloss zu sehen sein werden, sind eine Musiktruhe der Kaiserin Maria Theresia und ein Musikautomat, den Napoleon seiner Schwester geschenkt hat. Als größtes mechanisches Musikinstrument der Welt gilt zudem ein schrankartiges Orchestrion, das am Königshof von Savoyen praktisch ein 40 Mann starkes Streichorchester ersetzte. Ein weiteres Prunkstück der Sammlung ist eine Musikspieldose aus Genf von 1860, deren Walze 275 Töne erzeugen kann.